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Vom Rettungshubschrauber in den Schockraum

Ein interessanter Einblick in die Notaufnahme und die Abläufe bei der Versorgung verletzter Patienten bot sich den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Wahlfachs Erste Hilfe bei der Besichtigung des Unfallklinikums Murnau. Ziel dieses Unterrichtsgangs war es, zu erfahren, wie es weitergeht, wenn ein Verletzter vom Rettungsdienst übernommen und mit dem Rettungswagen oder -hubschrauber abtransportiert wird. Ebenso wissen nur wenige, wie Patienten in der Notaufnahme versorgt und untersucht werden. Die Schulsanitäter der Realschule Murnau bekamen nun die Chance, hinter die Kulissen zu blicken und viel Neues über die Patientenversorgung zu erfahren - ohne selber verletzt oder krank zu sein.
Herr Dr. Dotzer empfing die Schulsanis am Haupteingang der Unfallklinik und führte sie auf kürzestem Wege zum Rettungshubschrauber „Christoph Murnau“. Auf dem Weg zur Hubschrauberhalle bekam man die Gelegenheit, einen Blick auf den neuen Rettungshubschrauber zu werfen, der für Übungsflüge in Murnau stationiert war (aufgrund des schlechten, nebeligen Wetters konnte er leider nicht starten). Dr. Dotzer und einer seiner Kollegen von der Luftrettung zeigten und erklärten die Ausstattung des Hubschraubers und ließen die Schüler auch an Bord gehen, damit sie sehen konnten, wie ein Rettungshubschrauber von innen aussieht.
Im Anschluss daran „durfte“ sich ein Schüler verletzen und einen Patienten spielen, der von einem Gerüst gestürzt war. Nachdem er unter Anleitung der Profis fachmännisch mit einer Armschiene und einer „stiff neck“ (eine Art Halskrause/HWS-Schiene) versorgt wurde, zeigte Dr. Dotzer, wie man einen Patienten am schonendsten transportiert. Hierzu wurde der „Verletzte“ auf eine Vakuummatratze gelegt und fixiert und anschließend auf dem schnellsten Weg in den Schockraum der Notaufnahme gebracht. Dort angekommen, durften unsere Schüler mithelfen, ihren Klassenkammeraden auf den Untersuchungstisch umzulagern und ihnen wurde erläutert und gezeigt, wie man einen Schwerverletzten untersucht: angefangen vom Entfernen der Kleidung, dem Abhören des Brustkorbs und dem Anlegen des EKGs bis hin zu einer Ultraschalluntersuchung des Bauchraums. Auch das Anlegen einer Infusion wurde demonstriert, wobei aus Rücksicht auf unseren Patienten der Zugang nur aufgeklebt wurde. Bei all diesen Schritten durften die Schülerinnen und Schüler fleißig mithelfen und konnten ihr Wissen einbringen.
Nach eineinhalb Stunden, die wie im Fluge vergangen sind, war es Zeit, unverletzt wieder in den Schulalltag und das Schulgebäude zurückzukehren. Abschließend noch einmal vielen Dank an Dr. Dotzer, der sich die Zeit genommen hat, uns die Krankenhausabläufe näher zu bringen.
Manuel Jehl