Am Anfang stand ein Besuchsbefehl. Ordnung muss schließlich sein. Zum ersten Mal in der noch jungen Geschichte der Realschule im Blauen Land besuchten Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe in der der letzten Woche des Schuljahres 2016/17 die „Militärgeschichtliche Sammlung Weingut II“ auf dem Gelände der Welfenkaserne in Landsberg. Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte ist Teil der intensiven Erinnerungsarbeit im Fach Geschichte. Organisiert wurde die Exkursion von den betreuenden Lehrkräften Julia Wachter und Hannes Bräu.
Als Partner stand hierfür die Bundeswehr zur Seite. Oberstabsfeldwebel Herr Siebert übernahm leitete die Gruppen über das Gelände der Welfenkaserne. Dabei erhielten die Schülerinnen und Schüler anhand eines Vortrags, einer Filmsequenz, dem Besuch des historischen „Bunkers“ und einer Ausstellung einen detaillierten Einblick in die „Logistik des Bösen“.
Tausende Zwangsarbeiter starben unter menschenverachtenden Bedingungen unter der Herrschaft der NSDAP in den letzten Monaten des 2. Weltkriegs auf dem Gebiet der Welfenkaserne. „Weingut II“ war Teil eines Projekts der Luftwaffe, die aufgrund des massiven alliierten Bombardements in der Endphase des Weltkriegs die Produktion von Flugzeugen unter Tage verlegten. Am Ende blieb die Anlage in Landsberg eine unfertige Baustelle, die zahlreiche, meist jüdische Menschenleben kostete. Zum Abschluss eines gelungenen Vormittags erhielten die Schülerinnen und Schüler ein kostenfreies Mittagsessen in der Mensa der Kaserne – gesponsert von der Bundeswehr.