Elf Murnauer Haupt- und Realschüler fliegen heute nach Ghana
Murnau – Junge Leute werden in den nächsten Wochen die Murnauer Kontakte zur Partnerregion Atwima in Ghana vertiefen: In einem Gemeinschaftsprojekt fliegen am heutigen Donnerstag elf Jugendliche von Christoph-Probst-Mittelschule und Realschule im Blauen Land von München aus in das afrikanische Land. Dabei geht es darum, eine Schulpartnerschaft auf den Weg zu bringen mit der Atwima Takyman School Ghana – ein Vorhaben, das nach Angaben von Realschuldirektor Ralf Havelka Torita Wolfart aus Murnau, Frau des ghanaischen Honorarkonsuls Florian Wolfart, angeschoben hat. Dabei profitieren die Siebt- und Achtklässler, die in Ghana auf junge Leute in etwa der selben Altersklasse treffen werden, von einem Programm, das für einen großen Teil der Kosten aufkommt. „Wir haben eine sehr gute Förderung bekommen“, sagt Havelka, Der Bayerische Jugendring unterstützt den internationalen Austausch mit Mitteln einer Stiftung des Freistaats; dabei stehen Mittel-, Real-, Förder- und berufliche Schulen im Fokus.
Die Plätze für den Ghana-Besuch waren bei den jungen Leuten begehrt, „Es gab etwa dreimal so viele Bewerbungen“, sagt Havelka. „Wir mussten dann losen.“ Zunächst standen jeweils sechs Plätze pro Schule zur Verfügung, ein Teilnehmer sprang noch ab. Die Lehrer Emanuel Ruf (Realschule) und Anna Gänßler (Mittelschule) begleiten die Gruppe, die 17 Tage unterwegs sein und erst nach Ferienbeginn zurückkehren wird. Zudem sind Torita Wolfahrt sowie eine Studentin vor Ort dabei. Schon jetzt gibt es unter anderem Partnerschaften der beiden Murnauer Grundschulen mit Einrichtungen in Ghana.
Die Jugendlichen, sag Havelka, werden gut eine Woche lang die Schule besuchen, die andere Hälfte der Zeit verbringen sie mit Reisen. So ist auch ein Aufenthalt am Meer geplant.
Die Ghana Fahrt soll keine Einbahnstraße bleiben, sondern zu einem echten bilateralen Austausch werden. Man hoffe „auf einen Gegenbesuch“, sagt Havelka. Das sei „definiertes Ziel“. Hier gehe es natürlich um die Frage, inwiefern sich afrikanische Familien solche Ausgaben finanziell leisten können. Man werde wiederum versuchen, dafür eine Förderung zu erhalten. „Ich bin optimistisch.“
Murnauer Tagblatt – 13. Juli 2023 – Silke Jandretzki
Holocaust-Überlebender Abba Naor spricht in Realschule
Murnau – „Ich war ein litauischer Junge, ich hatte nur die fasche Religion“; sagt Abba Naor. Er war zum wiederholten Male Gast in er Murnauer Realschule – zum Zeitzeugengespräch. Naor, Jahrgang 1928 nahm die Neuntklässler mit in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, der „Einlösung der Judenfrage“. Damals folgte für ihn auf ein „wunderbar schönes Kinderleben in Litauen“ mit ein bisschen Antisemitismus“, mit dem man noch habe leben können, unvorstellbares Leid.
Die Bilder die Abba Naor in der Aula der Realschule auf die Leinwand projizieren lässt, haben es in sich. Die Fotografien zeigen getötete jüdische Männer, Frauen, Kinder. Naor wählt klare Worte und drastische Anblicke, als er vor den neunten Klassen rund zwei Stunden aus dem dunkelsten Kapitel seines Lebens erzählt. Das Ghetto und spätere Konzentrationslager in der litauischen Stadt Kaunas verließ er lebend. Auch Arbeitslager, „Vernichtungslager“, darunter das in Kaufering, in dem „sich die Leichen stapelten“, und den Todesmarsch von Waakirchen. „Angst hatten wir keine. Wir wussten, dass wir zum Tode verurteilt sind“, sagt er. „Ich war kein Mensch vier Jahre lang. Ich war ein Objekt.“ Abba Naor verlor beide Brüder und seine Mutter: Wohin er auch gehe, was er auch sage, seine Familie sei immer bei ihm.
Als Überlebender seine Geschichte zu erzählen, betrachtet er als Plicht. Vor dem Krieg hätten
240 000 Juden in Litauen gelebt, davon seien nach dem Krieg drei Prozent zurückgeblieben, darunter „nur 350 Kinder – einer davon war ich“. Die Schüler stellten Naor Fragen. Was ihm Hoffnung gegeben habe, möchte einer etwa wissen. „Ich wollte leben“, betont er immer wieder, „ist eine feine Sache, Kinder!“
Murnauer Tagblatt – 03.02.2023 – Antonia Reindl
Siegerteams des Schülerzeitungswettbewerbs „Blattmacher“ ausgezeichnet
Murnau – „Schülerzeitungen informieren und unterhalten, sie greifen Themen auf, die an der Schule vor Ort wichtig sind und sie fördern demokratische Prozesse der Meinungsbildung und Mitbestimmung. Kurz gesagt: Die Redakteurinnen und Redakteure von Schülerzeitungen gestalten das Schulleben entscheidend mit“, hob Kultusminister Michael Piazolo im Vorfeld der Siegerehrung des bayerischen Schülerzeitungswettbewerbs „Blattmacher“ hervor.
Kultusstaatssekretärin Anna Stolz, die stellvertretend für Piazolo die Urkunde überreichte, zeigte sich beeindruckt von der Professionalität der eingereichten Schülerzeitungen: „Intelligente Beiträge, gut recherchierte Bericht zu aktuellen Themen, Witz und Humor und ein ansprechendes Layout – die eingereichten Beiträge zeugen von höchstem Engagement und Leidenschaft für Journalismus. Die heutige Auszeichnung ist mehr als verdient!“ In der aktuellen Wettbewerbsrunde hatten sich 81 Redaktionen bayerischer Schülerzeitungen beworben. 18 von ihnen wurden in den sechs Schulkategorien Grundschule, Mittelschule, Förderschule, Realschule, Gymnasium und Berufliche Schulen sowie der schulartübergreifenden Online-Kategorie ausgezeichnet. Sie erhielten Geldpreise in Höhe von 200 bis 500 Euro. Den ersten Platz beim Sonderpreis digital sicherte sich die Realschule Murnau mit ihrem Blog im Blauen Land. Sebastian Beck, Leiter der Bayern-Redaktion der Süddeutschen Zeitung: „Seit 17 Jahren begleite ich den Blattmacher-Wettbewerb und ich bin immer wieder aufs Neuer staunt, wie reflektiert die Schülerinnen und Schüler ihre Lebenswelt erforschen. Gedruckt oder digital – die Schülerzeitungen überraschen durch professionelle Umsetzung und journalistischen Anspruch.“
Wir freuen uns, dass sich am Wettbewerb weiterhin ein konstant hohes Interesse auf Seiten der Redaktionen zeigt und trotz der herausfordernden Zeit in den Schulen so viele Schülerzeitungen eingereicht wurden. Die Vielzahl der Themen und die große Kreativität bei der Gestaltung der Schülerzeitungen war auch in diesem Jahr wieder beeindruckend. Die bestätig uns in unserem Engagement als Kooperationspartner in diesem Wettbewerb (,…)“, erklärte Dr. Ralf Nemetschek von der gleichnamigen Stiftung und Vorsitzender des Stiftungsrates.
Kreisbote – 23. Juli 2022
Zeitzeuge Abba Naor schildet an der Realschule, wie er die Schrecken des NS-Regimes erlebte
Eine ganz besondere Geschichtsstunde, die lange in Erinnerung bleiben wird, erlebten Murnauer Realschüler: einen Vortrag des 93-jährigen Abba Naor, der als Kind in einer jüdischen Familie alle Schrecken des Naziregimes erlebt hat. 13 Jahre alt war er, als die sowjetische Armee seine Heimtatstadt Kaunas in Litauen bombardierte und seine Kindheit mit der Flucht endete. Was für ihn und seine zwei Brüder zunächst beinahe wie ein Abenteuer erschien, war spätestens nachdem die deutsche Armee das Land besetzt hatte, nur noch grausamer ‚Schrecken. Naor erlebte das Ghetto in Kaunas, in dem der Abtransport von Menschen zum Alltag gehörte. Später wurde er in verschiedene Arbeitslager gebracht. Wer nicht arbeitsfähig war, hatte keine Chance zu überleben. Als er eines Tages seinen kleinen Bruder und seine Mutter mit anderen an einem Zaun stehen sah, wusste er, dass er sie nicht wiedersehen würde. Nur den Vater traf er nach Kriegsende in München wieder.
Abba Naor zeigte Fotos aus dem Ghetto, berichtete vom Alltag im Lager und beschrieb, wie es ist, wen man ständig Hunger hat. Aber er erinnerte sich auch an kleine Freundlichkeiten, die er etwa in einer Bäckerei in Utting am Ammersee erfuhr. Dort war er in einem Arbeitslager interniert. Als damals immer häufiger US-Flugzeuge über den See flogen, ahnten die Gefangenen, dass der Krieg in eine entscheidende Phase getreten war. Aber noch in den letzten Kriegstagen erlebt Naor zusammen mit tausenden anderen ‚Gefangenen den Todesmarsch von Dachau auf dem viele an Hunger und Erschöpfung starben. Neun Tage und Nächte waren sie unterwegs – bis in eine Waldstück bei Waakirchen. „Als wir aufwachten, waren die Wachen weg“, erinnert sich Naor an das Ende seiner Gefangenschaft. „Klingt das überhaupt glaubwürdig, was ich erzähle?“, fragte er. „Kann sich ein normaler Mensch so etwas vorstellen, heute?“
Die Zeit, die Abba Naor den Schülern so eindrucksvoll vor Augen führte, war nur ein kleiner Teil seines Lebens. Und dennoch ließen ihn diese Schrecken und Erlebnisse nie las. „Das Lager in uns ist nie befreit worden. Ich lebe es 24 Stunden am Tag“, sagte er. Trotzdem war sein Vortrag nicht von Verbitterung oder Anklage geprägt, sondern von der Hoffnung auf Verständnis und eine positive Zukunft für alle Menschen. „Ihr tragt keine Verantwortung für die Vergangenheit. Ihr werdet eine Garantie dafür sein, dass Juden frei in Deutschland leben können. Das ist mein Wunsch“, sagte er zu den jungen Leuten aus Murnau, die zu den letzten Schülergenerationen gehören, die noch die Möglichkeit haben, Zeitzeugen aus dieser dunklen Phase zu erleben.
„Es ist wichtig, dass nicht vergessen und nichts verleugnet wird“, sagte Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum), der den Vortrag gemeinsam mit den Schüler angehört hatte. Anschließen trug sich Abba Naor, der in den vergangenen Jahren schon mehrfach in Murnau gesprochen hat, ins Goldene Buch der Gemeinde ein. Organisiert worden war die Begegnung von Kathrin Zuber für die Fachschaft Geschichte.
Murnauer Tagblatt – 22.03.2022 – Heribert Riesenhuber
Keine Probleme an Murnauer Mittel- und Realschule wegen G7-Gipfel
Im Landkreis herrscht Ende Juni wegen des G7-Gipfels zwar Ausnahmezustand. Doch die Murnauer Mittel- und Realschüler werden an ihren Bildungseinrichtungen ihre Abschlussprüfungen schreiben können. Wie es aussieht, werden allerdings externe Prüflinge zu Gast sein.
Murnau – Noch sind es ein paar Monate hin bis zum G7-Gipfel in Schloss Elmau. Doch das Großereignis, das vom 26. bis 28. Juni über die Bühne geht, wirft seine Schatten voraus. Parallel finden Abschlussprüfungen statt. In der Murnauer Christoph-Probst-Mittelschule geht man allerdings davon aus, dass für den nördlichen Landkreis nicht mit starken Beeinträchtigungen zu rechnen ist und alle Jugendlichen die Einrichtung an den beiden Tagen, an denen der Quali ansteht, gut und sicher erreichen können. Das bedeutet konkret: „Alle unsere Schülerinnen und Schüler können die Abschlussprüfungen auch an unserer Schule absolvieren.“ Dies teilte Rektorin Martina Weber in einem Elternbrief mit. Es könnte jedoch sein, dass die Anfahrt mit Bus oder Bahn kurzfristig doch eingeschränkt oder nicht möglich ist. Aus diesem Grund bittet die Rektorin die Eltern zu überlegen, wie der Weg zur Schule alternativ möglich ist, zum Beispiel mit Privat-Pkw oder mit dem Fahrrad. Noch bis zum morgigen Freitag können sich die Erziehungsberechtigten an die Klassenleitung wenden, um offene Fragen, Bedenken und die konkrete Planung zu besprechen.
Prüflinge eventuell zu Gast
71 Jugendliche werden zum Quali antreten. Möglicherweise schreiben aber nicht nur Murnauer Mittelschüler ihre Abschlussprüfung in der Marktgemeinde, sondern auch andere junge Leute. Etwa Jugendliche aus Ohlstadt, Murnau und Eschenlohe, die die Mittelschule Oberau besuchen, aber eventuell Schwierigkeiten haben, dorthin zu kommen. Oder Wirtschaftsschüler aus Garmisch-Partenkirchen und junge Leute von der dortigen Berufsfachschule. Genaueres ist aber noch unklar.
Bei der Realschule im Blauen Land sind die Dinge nach aktuellem Stand ähnlich gelagert. „Alle Schüler werden ihre Prüfung an der Realschule Murnau machen“, sagt Leiter Ralf Havelka. „Davon gehen wir aus.“ 109 junge Frauen und Männer werden wahrscheinlich teilnehmen. Hinzu kommen wahrscheinlich wegen des G7-Gipfels einige Realschüler aus dem Ammertal, die die beiden Realschulen in Garmisch-Partenkirchen besuchen.
Falls ein Schüler aus irgendwelchen, mit dem G7-Gipfel zusammenhängenden Gründen die Murnauer Realschule im Blauen Land an den Prüfungstagen nicht erreicht, gibt es laut Havelka einen „Notanker“. Eine Woche später kann der- oder diejenige die Prüfung nachholen.
Ukrainische Schüler zu betreuen
Unterdessen ist auch an der Realschule das Ukraine-Thema aufgeschlagen. Genauer gesagt: Es gilt ukrainische Schüler zu betreuen. „Wir suchen nach einem Konzept, wie wir das vernünftig gestalten“, sagt Havelka. „Wir tasten uns ran.“ Ende dieser Woche werden es 15 ukrainische Schüler sein, schätzt er. „Wir teilen sie einer Klasse zu und nehmen sie immer wieder raus, um ihnen Deutsch beizubringen.“ Havelka betont: „Wir versuchen, unseren Beitrag zu leisten.“
Murnauer Tagblatt
online – 31.03. 2022 – Roland Lory
Dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind seine Schulen lieb und teuer. Die Sanierungen verschlingen Millionen. Im Zuge der Corona-Pandemie rückt eine zusätzliche Investition in den Fokus: Moderne Lüftungsanlagen, mit denen die Infektionsgefahr eingedämmt werden soll. Der Schulausschuss verständigte sich jetzt auf eine Marschroute für eine schrittweise Nachrüstung
„Kinder sind unsere Zukunft“, betonte Landrat Anton Speer (Freie Wähler) in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses, der in der Aula des Werdenfels-Gymnasiums tagte. Es sei daher wichtig, dass für die Schulen ausreichend Geld zur Verfügung stehe so der Chef der Kreisbehörde weiter. Der Haushaltsplan 2022, den der Kreistag noch absegnen muss, trägt diesem Anliegen Rechnung: Demnach gibt der Kreis allein euer über 15 Millionen Euro für seine acht Bildungseinrichtungen aus (Betrieb und Investitionen): Es handelt sich dabei um das Werdenfels-Gymnasium (GAP), das Staffelsee-Gymnasium (Murnau), die Zugspitz-Realschule (GAP), die Realschule im Blauen Land (Murnau), die Christophorusschule (Farchant), das Berufliche Schulzentrum (GAP), die Berufsfachschule für Holzbildhauer (Oberammergau) und die Berufsfachschule für Instrumentenbau (Mittenwald).
Ein dicker Posten wir in den nächsten Jahren hinzukommen. Denn die Pandemie löste eine Debatte über den Corona-Schutz in den Klassenzimmern aus. Dieser zieht die Installation von teuren Lüftungsanlagen nach sich. Zur Erinnerung: Eine wissenschaftliche Studie, an der sich auch Schulen aus der Region beteiligten, war zum Ergebnis gelangt, das mobile Luftreinigungsgeräte aus medizinischer Sicht zwar einen Mehrwert darstellen, jedoch nicht vollständig vor einer Infektion schützen. Vielmehr trage, so der Tenor der Untersuchung, eine verbesserte Lüftung zu einer geringeren Aerosolbelastung bei.
Nun ist das Landratsamt gefordert, dies auch umzusetzen – was nicht nur viel Geld kostet, sondern auch technisch kein leichtes Unterfangen ist. Die Anschaffung der mobilen Raumluftreiniger erweist sich als verhältnismäßig simple Übung. Die ersten Apparate dieser Art sind bereits in Betrieb, weitere folgen bis zum Frühjahr. Am Ende sollen es insgesamt 19 sein – in der Zugspitz-Realschule, im Berufliche Schulzentrum , im Werdenfels-Gymnasium sowie im Staffelsee-Gymnasium.
Weitaus diffiziler ist das Thema dezentrale Lüftungsanlagen. Denn diese brauchen nicht nur viel Platz in den meist gut belegten Räumlichkeiten, auch ist der nachträglich Einbau nicht ohne. Beispielsweise müssen für die Zu- und Abluft dicke Löcher in die Fassade gebohrt werden. Kreisbaumester Alkmar Zenger rechnet vor, was es kosten würde, alle Lernstätten damit auszustatten: fast fünf Millionen Euro für 113 Systems. „Da sind wir auch etwas erschrocken“, merkte Zenger in seinem Vortrag trocken an. Die Umsetzung des Mammutvorhabens würde Jahre dauern, da die Arbeiten nur in den Ferien erledigt werden können. Die Empfehlung des Fachmanns war daher unmissverständlich: Das Ganze mache nur dann Sinn, wenn ohnehin eine umfangreiche Renovierung anstehe.
Der Schulausschuss folgte daher weitgehend dem Vorschlag der Verwaltung und verständige sich darauf die Sache peuà peu anzugehen. Vergeben werden sollen fürs Erste Planungsaufträge – und zwar konkret für das Werdenfels-Gymnasium, das Beruflich Schulzentrum und das Staffelsee-Gymnasium. In der Zugspitz-Realschule sind die besagten Anlagen ohnehin im Zge der Generalsanierung vorgesehen. In der Christopherusschule soll der Einbau erst zu einem unbestimmten Zeitpunkt im Rahmen einer späteren Sanierung über die Bühne gehen. Für die Schulen für Holzbildhauer und Instrumentenbauer (Konzertsaal wird noch geprüft) wird aufgrund der überwiegen praktisch ausgerichtete Unterrichtsmethode kein Bedarf gesehen. Und in der Realschule im Blauen Land sind bereits dezentrale Lüftungsanlagen vorhanden.
Einig waren sich die Kreispolitiker, dass das Werdenfels-Gymnasium dringend einer Frischzellenkur benötigt. Daher wurden die im Haushalt eingestellten Planungskosten gleich etwas aufgestockt. So entsprechen beispielsweise die sanitären Anlagen und die Fachtrakte nicht dem heutigen Stand. „Das Gebäude ist einfach alt“ sagte der stellvertretende Schulleiter Martin Lohmann. Landrat Speer stimmt dem zu. Eine Generalsanierung sei „dringend notwendig“, erklärte er. „Wir werden das schnellstmöglich in Angriff nehmen.
Murnauer Tagblatt – 10.02.2022 – Andreas Seiler
Digitale Schülerzeitung räumt weiteren Preis ab
Das muss ihnen erst mal jemand nachmachen: Eine Gruppe Nachwuchsjournalisten aus der Murnauer Realschule hat erneut einen Preis gewonnen.
Murnau – Die Nachwuchsjournalisten an der Murnauer Realschule im Blauen Land haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet: Nachdem sich ihre Online-Schülerzeitung „Blog im Blauen Land“ in den vergangenen Jahren bereits zweimal beim Blattmacher-Wettbewerb platzieren konnte, räumte sie nun die dritte Auszeichnung ab: einen mit 300 Euro dotierten Sonderpreis der Kategorie Online.
Die Auszeichnung mit dem Titel „Die Raute“ wurde am vergangenen Montag an die Murnauer Teilnehmer sowie sechzehn weitere Schülerzeitungen aus ganz Deutschland verliehen. Die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung mit Sitz in München lobt den Preis seit 2010 aus. Bewertet werden unter anderem journalistische Beiträge, Kreativität und Informationsvielfalt. An dem Murnauer Format lobt die Jury insbesondere multimediale Inhalte. Auf der Stiftungs-Webseite heißt es: „Der Blog gewährt Einblicke ins Schul- und Schülerleben und beschäftigt sich auch mit aktuellen Themen wie Corona“.
Ziel erreicht
Diese öffentliche Wertschätzung macht Lehrer Hannes Bräu und sein elfköpfiges Team überglücklich. Der Pädagoge freut sich, dass der Schülerblog durch einen „tollen Gesamteindruck unter Einbezug aller Medien“ überzeugen konnte. Damit haben die Herausgeber der digitalen Zeitung ihr Ziel erreicht: „Wir wollen alle Sinne durch audio-visuelle Inhalte ansprechen“, erklärt Bräu. Der Lehrer aus Garmisch-Partenkirchen leitet das von ihm selbst gegründete Wahlfach „Crossmedia“. In diesem Kurs wurde die ehemals analoge Schülerzeitung 2017 in einen Blog (www.blogimblauenland.de) umgewandelt. Dass sich die Plattform in relativ kurzer Zeit so erfolgreich entwickelt hat, erfüllt den Betreuungslehrer mit Stolz.
Als er Anfang dieser Woche gemeinsam mit vier Nachwuchs-Redakteuren zur Preisverleihung nach München fuhr, war die Aufregung groß. „So eine Präsenz-Veranstaltung ist für die Schüler Belohnung und Motivation zugleich“, findet Bräu. Auch Judith Gerlach (CSU), in Bayern Staatsministerin für Digitales, war vor Ort.
Den Realschülern kann man in Sachen Medienkompetenz nicht so leicht etwas vormachen: Das Team rund um den Blog im Blauen Land ist bestens vernetzt und hat auf diese Weise der Pandemie getrotzt. Als alle anderen Wahlfächer ausfielen, hielten die Crossmedia-Mitglieder ihre Redaktionssitzungen online ab. Sogar Interviews wurden zum Teil digital aufgenommen. „Das hat uns viel Respekt eingebracht – sowohl beim Blattmacher-Wettbewerb als auch jetzt bei der Raute“, berichtet Bräu. Der Anspruch des Wahlkurses ist es, pro Woche zwei Beiträge zu veröffentlichen.
Rund 400 Blog-Einträge
Laut dem Garmisch-Partenkirchener wird dieser Plan meist eingehalten. Mittlerweile verfügt der Blog über rund 400 Beiträge – darunter 18 Audiodateien (Podcasts). Die Themenvielfalt umfasst unter anderem Aspekte des Schulalltags, Videospiele und das Weltgeschehen. Tagesaktualität haben sich die Redakteure aus den siebten bis zehnten Jahrgangsstufen auf die Fahne geschrieben. Sie arbeiten weitgehend selbstständig und bekommen Unterstützung von Bräu, der zehn Jahre als freier Journalist für das Garmisch-Partenkirchner/Murnauer Tagblatt tätig war. Besonderes Augenmerk legt der 34-Jährige auf die Podcasts: „Audio-technisch haben wir viel zu bieten. Die Produktion ist sehr aufwendig, vor allem der Schnitt.“ All das steht und fällt mit dem Engagement der Schüler. Sie produzieren stetig neue Inhalte und haben dafür hochwertige Technik zur Verfügung – darunter interaktive Weißwand-Tafeln und ein professionelles Mikrofon. Das gewonnene Preisgeld will Bräu in eine Film-Ausstattung investieren. „Zukünftig wollen wir Video-Beiträge nach Vorbild des Podcasts online stellen“, kündigt der Betreuungslehrer an.
Dem neuen Jahr blicken er und seine Schützlinge voller Vorfreude entgegen: Im März dürfen sie an einem Workshop teilnehmen, der von der Süddeutschen Zeitung und der Akademie der Bayerischen Presse organisiert wird. Schwerpunkt ist Video-Journalismus. Wenn die Mitwirkenden das erlernte Wissen gekonnt umsetzen, winken ihnen womöglich noch viele weitere Preise.
Murnauer Tagblatt online – 23.12.2021 – Constanze Wilz
Bei der Preisübergabe: (v. l.) Vivian Groß, Betreuungslehrkraft Hannes Bräu, Tomas Mühlbauer, Staatsministerin Judith Gerlach, Magdalena Pavel, Stefanie von Winning (Institut für politische Bildung), Vreni Gilg und Markus Ferber (Vorsitzender Hanns-Seidel-Stiftung). Blog-Team ist bestens vernetzt © Privat
Murnauer Realschüler nehmen an länderübergreifender Aktion teil – Bewusstsein schärfen
Ausgestattet mit Müllzangen, Meterstab, Sieb und Netz machen sich die fünf ‚Schüler der Murnauer Realschule im Blauen Land an die Arbeit. Bei Achrain untersuchen sie einen Strandabschnitt der Loisach auf Verunreinigungen. Jeder Fund wird schriftlich dokumentiert: Bierdeckel, Glasscherben, Taschentücher und Tüten fördern die akribischen Nachwuchs-Forscher zutage. Dabei hat die Umwelt-AG unter der Leitung von Lehrerin Marisa Schaub insbesondere Plastikmüll im Blick. Denn die Buben und Mädchen aus den fünften und sechsten Jahrgangsstufen nehmen an der länderübergreifenden Aktion „Plastic Pirates – Go Europe!“ teil. Dieses Citizen-Science-Projekt wird von den Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsministerien in Deutschland, Portugal und Slowenien organisiert.
„Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung und den Schutz von Flüssen als natürliche Ressourcen zu stärken“, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative. Im Zuge dessen werten Forscher die von den Schülern erhobenen Daten aus. Dabei soll ersichtlich werden, inwiefern Wasser und Boden durch Mikro- beziehungsweise Makroplastik belastet sind. Die Ergebnisse werden anschließend auf einer Online-Karte für jedermann sichtbar gemacht. Die 10-jährige Pia aus Bad Kohlgrub findet das unterstützenswert: „Es ist wichtig zu wissen, wie stark die Verschmutzung ist. Ich sehe ja, dass die Leute ihren Plastikmüll überall hinwerfen – aber das Mikroplastik ist unsichtbar“, erklärt sie. Auch der 11-jährige Ben ist voller Eifer dabei. Er watet mit den Gummistiefeln durch Wasser und hält dabei ein engmaschiges Netz fest, um Verunreinigungen aufzufangen. „Mir gefällt es, der Natur etwas Gutes zu tun. Das ist wichtig für die Zukunft“, findet der Untereglfinger.
Schaub ist begeistert vom Engagement ihrer Schützlinge. Sie will die Teilnehmer der heuer erstmals gegründeten Umwelt-AG für einen nachhalten Umgang mit der Natur sensibilisieren. „Die Kinder lernen viel daraus, mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen, wie hoch der Verschmutzungsgrad ist“, erläutert die Lehrerin. Darauf basierend zeigt sie den Buben und Mädchen im Unterricht Alternativen zu Plastik auf. „Es geht darum, was jeder Einzelne tun kann.“ Das hat sie Anna-Lena (11) aus Bad Kohlgrub bereits zu Herzen genommen: „In meinem Dorf ist einmal im Jahr Rama-Dama, da mache ich mit“, erzählt sie. Das Besondere: Begleitet wurde die Umwelt-AG von einem Kamerateam des Senders München.TV. Der Beitrag wird in der Mediathek „www.Muenchen.tv/mediathek/) unter der Kategorie „München heute“ abrufbar sein.
Was die Zukunft betrifft, ist eine Ausweitung der Aktion auf die gesamte Europäische Union geplant. Teilnehmen können Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren. Unterstützt werden die Plastikpiraten unter anderem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Um den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen des Projekts in den Fokus zu stellen, führ die Ruhr-Universität Bochum (Lehrstuhl für lehr-Lernforschung) zudem eine Begleitforschung durch. Dabei wird den Fragen nachgegangen, wie sie „Plastic Pirates – Go Europe!“ auswirkt und für wen die Aktion unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang funktioniert. Hinweis: Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.plastic-pirates.eu.
Murnauer Tagblatt – 10.11.2021 – Constanze Wilz
Ausgezeichnete Schülerzeitungs-Redaktion: (v. l.): Hannes Bräu (betreuender Lehrer), Tomas Mühlbauer, Dominic Dechant, Emilia Krauß, Simon Walser, Lorenz Wunder, Vivian Gross, Florian Gilg (Chefredakteur), Lukas Leimböck, Lilly Jones, Florian Jungkurth, Phillip Neugebauer, Miriam Blum und Realschulleiter Ralf Havelka. © privat
Bayerns Beste kommen aus Murnau
Die Murnauer Realschule im Blauen Land bringt talentierte Nachwuchs-Journalisten hervor: Zum zweiten Mal konnte sich deren Blog beim bayernweiten „Blattmacher“-Wettbewerb platzieren.
Die Murnauer Realschule im Blauen Land bringt talentierte Nachwuchs-Journalisten hervor: Zum zweiten Mal konnte sich deren Blog beim bayernweiten „Blattmacher“-Wettbewerb platzieren. Heuer bekamen die Schüler den ersten Preis in der Kategorie Digitale Medien verliehen – und wurden damit zur besten Online-Schülerzeitung Bayerns gekürt.
Murnau – Die Redaktionsmitglieder des Wahlfachs „Crossmedia“ arbeiten wie die Profis: In Sitzungen besprechen sie anstehende Themen, die dann für die digitale Schülerzeitung aufbereitet werden. Das Ergebnis ist beeindruckend: Auf dem Blog der Murnauer Realschule im Blauen Land (www.blogimblauen land.de) sind seit der Gründung vor vier Jahren über 330 Artikel erschienen. Auch Audio-Dateien, sogenannte „Podcasts“, haben die Buben und Mädchen aus den Jahrgangsstufen sechs bis zehn hochgeladen. Für diese Themenvielfalt, die Gestaltung des Blogs und insbesondere die Aktualität der Beiträge wurden die Nachwuchs-Journalisten im Rahmen des bayernweiten Schülerzeitungs-Wettbewerbs „Blattmacher“ mit dem ersten Preis in der Kategorie Digitale Medien ausgezeichnet.
Riesen-Erfolg für Murnauer: Sie machen die beste Online-Schülerzeitung Bayerns
Die beste Online-Schülerzeitung in ganz Bayern – das zergeht auf der Zunge. Dafür winkt ein Preisgeld über 500 Euro. Hinter der Auszeichnung steckt eine Initiative des Bayerischen Kultusministeriums und der Süddeutsche Zeitung GmbH. Als weiterer Unterstützer tritt die Nemetschek-Stiftung aus München auf, die sich für die demokratische Kultur in Deutschland stark macht. Da die persönliche Siegerehrung wegen Corona ausfallen musste, wurde für die Gewinner extra ein Ehrungsfilm produziert.
Blog im Blauen Land: Künftig sollen auch Filme produziert werden
Obschon sie sich natürlich einen großen Festakt gewünscht hätten, ist die Freude der zwölf Redaktionsmitglieder rund um Lehrer Hannes Bräu riesig. „Wir wurden ja bereits im letzten Jahr bei dem Wettbewerb geehrt, doch wir haben uns nicht auf diesem Erfolg ausgeruht“, erklärt der Pädagoge. Im Gegenteil: Die jungen Journalisten legten sich trotz Corona richtig ins Zeug. Während alle anderen Wahlfächer im Zuge des Lockdowns eingestellt wurden, nutzten die Crossmedia-Teilnehmer ihre Kompetenzen, indem sie sämtliche Absprachen auf digitalem Weg trafen. So entstanden ständig neue Inhalte. Etwa über Impfungen, Videospiele, Politik, Umwelt und Menschenrechte. Auch Schüler-Umfragen hat das Redaktionsteam vorgenommen. Bei der Umsetzung gibt Bräu seinen Schützlingen wertvolle Tipps an die Hand. Schließlich kann der 33-jährige Garmisch-Partenkirchner aus seinem Erfahrungsschatz schöpfen, nachdem er über zehn Jahre lang als Journalist für unsere Zeitung tätig war. Sein Anspruch: „Cross-medialen Tagesjournalismus“ zu machen. Das schließt Audio-Dateien und auch Videos mit ein. „Zum Ende des Schuljahres wollen wir uns dafür ausrüsten, zukünftig auch Filme zu produzieren“, sagt Bräu.
Auf Sozialen Netzwerken wie Instagram sind die Redakteure ebenfalls vertreten – dort zählt der Blog knapp 200 Follower. Die Schüler wollen ihre Zeitung weiter ausbauen, sind durch die Ehrung hoch motiviert. Denn „Blattmacher“ ist nur die Vorrunde – weiter geht es mit einem bundesweiten Schülerzeitungswettbewerb der Länder. Die Erfolgschancen stehen gar nicht schlecht. Immerhin ging im vergangenen Jahr ein Viertel aller Preise nach Bayern.
Bräu will sich jedoch nicht nur darauf fokussieren, sondern gezielt an anderen Wettbewerben teilnehmen. „Wir bleiben weiter dran, denn die Konkurrenz wird in unserem digitalen Zeitalter immer größer.“
Merkur online – 09.12.2020 – Constanze Wilz
Moment der Entscheidung: Die Preisträger brechen in Jubel aus.
Markt Murnau vergibt erstmals Demokratiepreis an Schülerinnen und Schüler
Murnau – Im Andenken an den Widerstandskämpfer Christoph Probst vergab der Markt Murnau Anfang Dezember erstmals den Preis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage an die Schülerinnen und Schüler der Christoph-Probst-Mittelschule und der Realschule im Blauen Land für herausragende Projekte. Anlässlich des 100. Geburtstages von Christoph Probst wurde in diesem Jhr erstmals der Demokratiepreis des Marktes Murnau verleihen. Die Gemeinde möchte damit das kritische Denken jung er Menschen fördern und den Einsatz für Toleranz und Frieden im Jugendalter stärken. Der Demokratiepreis soll alle zwei Jahre verliehen werden, um das Bewusstsein für den Wer der Demokratie und von Zivilcourage zu stärken.
Die Schüler der Christoph-Probst-Mittelschule und der Realschule im Blauen Land wurden heuer für ihre herausragenden Projekte ausgezeichnet. Schüler der Realschule fertigten bereits im letzten Jahr die sogenannten Menschrechtsbänke an, die seitdem in der Marktstraße stehen. Die Schüler der Christoph-Probst-Mittelschule veranstalteten eigene Projekttage anlässlich des 100. Geburtstages von Christoph Probst.
„Wir möchten mit der Ehrung besonders euch junge Bürgerinnen und Bürger weiterhin ermutigen, euch aktiv für den unschätzbaren Wert der Demokratie einzusetzen. Das gilt besonders in einer Zeit, n der Rechtsextremismus droht, weder salonfähig zu werden. Euer selbständiges Eintrete für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage ist sehr wichtig. Euer Blick als junge Menschen auf unser Zusammenleben ist nicht selten wacher und aufmerksamer als der Blick von uns Älteren“, sagte Bürgermeister Rolf Beuting. In ihren Redebeiträgen stellten die Schülersprecher der beiden Schulen ihre Projekte noch einmal vor. Freundschaft, Menschwürde Mut Frieden, Gerechtigkeit, Zivilcourage und Solidarität sind die Werte, die der Antrieb für die durchgeführten Aktionen waren. Der Chor sang das bewegende Lieb „Wir ziehen in den Frieden“, das Artikel der Menschenrechtserklärung beinhaltet. „Stell Dir vor, es ist Frieden und jeder geht hin“, mit diesen nachdenklichen Worten aus dem Lied endete der offizielle Teil der Verleihung: Im Anschluss konnten die Gäste die an diesem Abend eröffnete Wanderausstellung „Weiße Rose. Der Widerstand von Studenten gegen Hitler 1942/1943“ im Foyer des Rathauses besuchen. Die Ausstellung ist bis 20. ‚Dezember zu sehen.
Kreisbote Garmisch-Werdenfels – 11.12.2019 – kb
Festakt im Rathaus: Mittelschule und Realschule erhalten neu geschaffenen Demokratiepreis der Marktgemeinde
Murnau – Die Gesichter der jungen Leute der Murnauer Christoph-Probst-Mittelschule und der Realschule im Blauen Land strahlten wie am Weihnachtsabend. Hatte doch die Marktgemeinde den 100. Geburtstag des Widerstandskämpfers Christoph Probst (1919 bis 1943) zum Anlasse genommen, sie und ihre Lerninstitute für ihr großes Engagement und ihren Einsatz für Toleranz, Frieden und Zivilcourage mit dem neu geschaffenen Demokratiepreis auszuzeichnen, der künftig alle zwei Jahre vergeben wird.
Den Anstoß für den Preis hatte das Werdenfelser Bündnis gegen Rechtsextremismus gegeben. Bei einer Feier im Foyer des Rathauses, in dem noch bis zum 20. Dezember die Wanderausstellung „Die Weiße Rose – Christoph Probst zu seinem 100. Geburtstag“ der Weiße-Rose-Stiftung München zu sehen ist, empfing Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) die Schülersprecher beider Einrichtungen, um ihnen die entsprechenden Urkunden und den mit insgesamt 1 000 Euro ausgelobten Preis zu übergeben.
In einem Projekt hatten die Realschüler zehn sogenannte „Menschenrechts-Bänke“ mit Texten gefertigt, die seitdem in der Fußgängerzone zum Verweile einladen. „Sie erinnern jeden Tag im öffentlichen Raum an die Menschenrechte“, sagte Beuting. „Umso schockierter waren wir alle, als kurz darauf diese mühevoll gestalteten Bänke beschädigt wurden.“ Die Jugendlichen hatten sich jedoch nicht unterkriegen lassen und nicht nur die Bänke wiederhergerichtet, sondern einen großen „Menschenrechts-Marsch“ durch den Ort organisiert (wir berichteten). „Das war ein sehr starkes Zeichen, das mich tief bewegt hat“, sagte der Rathauschef.
Die Buben und Mädchen der Mittelschule hatten indessen Projekttage veranstaltet, bei denen sie sich mit dem Themen Zivilcourage, Demokratie und Meinungsfreiheit auseinandersetzten. Gemeinsam mit dem Künstler Johannes Volkmann hatten sie T-Shirts gestaltet, die mit aufgedruckten Forderungen wie „mehr Akzeptanz“, „besseres Schulsystem“ und „kein Plastikmüll“ bedruckt waren.
Rektor Ralf Havelka von der Realschule im Blauen Land hatte den jungen Leuten seines Hauses bei ihren Vorhaben voll Rückendeckung gegeben. Die Demonstration sei eine gewagte Aktion gewesen, sagte er gegenüber dem Tagblatt: „Aber die Resonanz hat uns Recht gegeben.“ Parallel zu den Bänken die im Fach „Werken“ entstanden seien, habe es noch ein Literaturprojekt mit dem Krimiautor Jörg Steinleitner gegeben. Auch seine Kollegin Martina Weber, Rektorin der Mittelschule, strahlte: Wir freuen uns unglaublich, dass wir mit diesem Preis ausgezeichnetn worden sind. Unser Anspruch ist, mit der ganzen Schulgemeinschaft die Werte von Christoph Probst zu leben und alle Schüler dabei mitzunehmen, was uns auch gelungen ist.
Bei der Verwendung des Geldes sind sich die Schulleiter einig: Darüber sollen die Kinder und Jugendlichen entscheiden. Nach kurzen Statements der Schülersprecher Annemarie Almauer, Suela Mazrek, Felix Freude und Joshua Nießner beendete der Chor der Mittelschule den offiziellen Teil mit dem überaus kraftvoll vorgetragenen Lied „Wir zieh‘n in den Frieden – wir sind viel mehr, als du glaubst“ unter Leitung von Lehrer Reiner Wick.
Murnauer Tagblatt – 04.12.2019 – Heino Herpen
Realschule im Blauen Land bildet acht Streitschlichter aus - Workshop des Kreisjugedrings
Murnau – „Wir wollen euch dabei helfen, anständig zu streiten“, teilte Rektor Ralf Havelka den Fünft- und Sechstklässlern an der Murnauer Realschule mit. Damit bezog er sich auf die Ausbildung von acht Streitschlichtern, die ab sofort als Ansprechpartner in Konfliktfällen zur Verfügung stehen. Die Teilnehmer aus den achten und neunten Jahrgangsstufen hatten bei einem dreitägigen Workshop des Kreisjugendrings mitgemacht
Dabei wurden sie in die Grundlagen der Kommunikation eingewiesen und übten anhand von Rollenspielen, ei Auseinandersetzungen deeskalierend einzuwirken. „Es geht außerdem darum, andere Perspektiven einzunehmen und sich in das Gegenüber hineinversetzen zu können“, erklärte Nadine Eisenmann, betreuende Lehrkraft der Streitschlichter. Ihr zufolge liegt der Fokus darauf, Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Die Streitschlichter sollen keine fertigen Lösungen präsentieren, sondern die Beteiligten zur eigenständigen Aussöhnung anregen.
Das Angebot steht allen 627 Schülern der Bildungseinrichtung zur Verfügung. Sie können in jeder zweiten Pause die Bibliothek aufsuchen, wo sich jeweils zwei Streitschlichter befinden. Im Falle von größeren Auseinandersetzungen ist es auch möglich, einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Diese Hilfeleistung von Schülern für Schüler soll laut Eisenmann zu einem bessren Zusammenhalt beitragen: „Man kommt miteinander ins Gespräch, was für beide Seiten gewinnbringend ist. Gerade in Zeiten, wo Unterhaltungen meist digital ablaufen. Das ist auch für den Streitschlicht Edonit Avidu (14) aus der 9 c eine Motivation: „Ich will den Streitenden helfen, Freunde zu bleiben. Um das zu erreichen, ist es wichtig, dass ich mich nicht selbst in den Streit verwickeln lasse“, sagte er. Seine gleichaltrige Klassenkameradin Sophia Gromotka freut sich auch darauf, die erworbenen Fähigkeiten an andere weiterzugeben: „Durch die Ausbildung kann ich nicht nur Schülern helfen, sondern auch meiner Familie zuhause. Mit meinem kleinen Bruder gibt es öfter mal Streit“, meint sie.
Zuletzt waren ausgebildete Streitschlichter vor zwei Jahren an der Realschule aktiv. Das wurde lau Eisenmann jedoch nicht so gut angenommen. Darum entschloss man sich heuer, den unteren Jahrgangsstufen die Teilnehmer vorzustellen und sie zu ehren. So bekam jeder Streitschlichter eine Urkunde überreicht. Bezuschusst wurde das Projekt vom Rotary-Club Murnau-Oberammergau mit einer Spende von 600 Euro.
Murnauer Tagblatt – 19.11.2019 – Constanze Wilz
Christian Schächtl ist neuer Konrektor der Murnauer Realschule
Die Realschule im Blauen Land hat einen neuen Konrektor: Christian Schächtl trat sein neues Amt in Murnau an, nachdem er 17 Jahre lang an der Realschule Penzberg die Fächer Mathematik, Physik und Informationstechnologie unterrichtet hatte. Zudem war er als Systembetreuer und in der dortigen Schulleitung tätig gewesen. Der Pädagoge tritt an die Stell von Konrektor Ferdinand Klingelhöfer.
„Die Medienerziehung liegt mir besonders am Herzen“, sagt Schächtl. „Die Zeit hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Als ich meine Laufbahn als Lehrer begonnen habe, war der Computer zwar auch schon ein Thema, bei den Schülern, allerdings gab es damals bei ihnen viel mehr Spezialisten, die sich ganz intensiv mit der Sache auseinandergesetzt haben.“ Heutzutage habe sich die Beziehung zum Computer verändert – „die Leute sind eher Anwender und mehr spieleorientiert“. Dies ist nach seinen Worten ein gesellschaftliches Problem. „In der Schule kann der Medienkonsum durch uns geleitet werden – aber was die Schüler zu Hause machen ist eine andere Sache. In dieser Hinsicht sind alle gefordert, einschließlich der Eltern.“ Er habe sich schon ein bisschen eingearbeitet, sagt der 46-Jährige: „Noch ist Vieles neu für mich, und ich habe nach zwei Wochen Schülerkontakt einen sehr positiven Gesamteindruck.“ Es gebe in Murnau ein sehr angenehmes Arbeitsklima. „Ich bringe mich dort ein, wo ich mich gut auskenne, und dann sehe ich weiter.“
Der berufliche Lebensweg des gebürtigen Landshuters führte über Unterschleißheim, Penzberg und Vaterstetten nach Wolfratshausen, bevor er wieder nach Penzberg zurückkehrte. Dort lernte Schächtl im Jahr 2006 Ralf Havelka kennen, der heute Rektor der Murnauer Realschule ist. „Wir wussten genau, auf was wir uns da einlassen“, sagt der Schulleiter mit einem Schmunzeln. „Wir haben seit jeher nur positive Gefühle zueinander – auch in professioneller Weise, weil ich weiß, was er kann. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass er vom Ministerium für diese Stelle ernannt wurde.“ Er sei sich sicher, dass Schächtl „gut in unser Team hineinpasst“.
I gleichen Sinne äußert sich die zweite Konrektorin Kathrin Weckmann: „Ich bin ganz glücklich, dass Herr Schächtl bei uns ist, wir arbeiten sehr gut miteinander. Er hat so eine wunderbare, ruhige Arbeitsweise und ist dabei ehr kompetent.“
Murnauer Tagblatt – 30.09.2019 – Heino Herpen
Die Murnauer Realschule bringt eine der besten Schülerzeitungen Bayerns heraus – und zwar in Form eines Internet-Blogs. Dafür zeichneten jetzt das Kultusministerium und die Süddeutsche Zeitung GmbH das Redaktionsteam um Lehrer Hannes Bräu mit dem „Blattmacher“-Sonderpreis aus.
Murnau – Die Medienlandschaft befindet sich in einem gewaltigen Umbruch: Während gedruckte Tageszeitungen Leser verlieren (aber in Deutschland immer noch pro Tag mehr als 38 Millionen Menschen erreichen), boomen die neuen digitalen Formate. Murnaus „Realschule im Blauen Land“, so der offizielle Titel der rund 650 Schüler starken Bildungseinrichtung, greift diesen Trend auf – und zwar ziemlich erfolgreich: Statt einer klassischen Schülerzeitung gibt es dort seit gut zwei Jahren einen Blog, also ein öffentlich einsehbares Online-Journal, das laufend mit Beiträgen des jugendlichen, etwa zwölfköpfigen Redaktionsteams zu allen möglichen Themen gefüttert wird. Das Besondere daran: Der professionell gestaltete Internet-Auftritt ist multimedial: Dazu zählen nicht nur Texte und Fotos, sondern auch Videos und Audio-Dateien (Podcasts).
Der Einsatz der Nachwuchsjournalisten hat sich ausgezahlt: Ihr „Blog im Blauen Land“ (www.blogimblauenland.de) wurde nämlich im Rahmen des bayernweiten Schülerzeitungswettbewerbs „Blattmacher“ mit dem Sonderpreis Digitale Medien ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Initiative das Bayerischen Kultusministeriums und der Süddeutsche Zeitung GmbH, unterstützt von der Nemetschek Stiftung, die sich für die demokratische Kultur in Deutschland starkmacht.
Die Freude über die hochkarätige Würdigung – der Preis wurde kürzlich im Zuge eines Festakts in München verliehen – ist groß: „Ich bin total stolz“, sagt Direktor Ralf Havelka. Der Blog sei ein zeitgemäßes Medium, das das gesamte Schuljahr begleite. Bei Hannes Bräu – der Lehrer für Deutsch, Geschichte und Sozialkunde betreut das Projekt von Anfang an und arbeitete viele Jahre als freier Mitarbeiter des Garmisch-Partenkirchner/Murnauer Tagblatts – klingt es ähnlich: „Es ist cool, dass die harte Arbeit der Schüler belohnt wurde.“ Der nächste Schritt ist nun die Teilnahme an einem bundesweiten Wettbewerb.
Der besagte Blog bietet den Besuchern – pro Tag werden im Schnitt 20 bis 30 Zugriffe gezählt – einen breiten Einblick in das bunte Schulleben und die Interessen der Heranwachsenden. Insgesamt sind mittlerweile über 200 Beiträge zusammengekommen. Das fängt bei Berichten über das Kulturfestival „Zamma“ in Garmisch-Partenkirchen, die Theater AG der eigenen Schule oder die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg an und hört bei witzigen Aktionen wie einem Cola-Mix-Getränketest auf. Was auffällt: Computerspiele stehen offenbar bei den Kindern und Jugendlichen ganz hoch im Kurs. Denn darüber wird viel geschrieben. „Die Schüler sind auf diesem Gebiet die Experten“, sagt Bräu. An Ideen für die Zukunft mangelt es nicht: Geplant sind etwa eine Video-Sparte und eine App.
Einer der Autoren ist Nick Geiger. „Die Arbeit macht Spaß“, sagt der 18-jährige Ex-Realschüler, der mittlerweile das Gymnasium besucht, aber bei dem Blog noch fleißig mitwirkt. „Ich habe viel gelernt“, berichtet er. Sein Berufswunsch steht daher fest: Journalist.
Und wie sieht es mit Zensur aus? Die Schüler hätten, beteuern Bräu und Havelka unisono, weitgehend freie Hand – wenn sie sich an gewisse Qualitätsstandards hielten. Notfalls müsse ein Text überarbeitet werden.
Bei dem „Blattmacher“-Wettbewerb wurden heuer 21 Redaktionsteams aus dem Freistaat in unterschiedlichen Schulkategorien für ihr Engagement und ihre Kreativität geehrt. Die Murnauer sind die Einzigen aus der Region. Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hob laut einer Pressemitteilung in seiner Rede die Leistung der Preisträger hervor. An sie gerichtet sagte er: „Mit euren Texten leistet ihr einen wichtigen Beitrag an euren Schulen – und schreibt auch ein Stück weit Schulgeschichte(n) mit.“
Merkur online – 25.07.19 – Andreas Seiler
Nach intensiver Diskussion: Schulausschuss stimmt für Provisorium an der Realschule Murnau
Auf der Suche nach einer Lösung für die akute Raumnot an der Realschule Murnau hat sich der Schulausschuss des Kreistags auf eine Variante geeinigt.
Landkreis – Für die verzwickte Lage an der überfüllten Realschule in Murnau zeichnet sich eine Lösung ab. Der Schulausschuss des Kreistags hat sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, der Raumnot mit Containern entgegenzuwirken. Das Provisorium ist für sechs Jahre vorgesehen – eine Zeit, in der die Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen modernisiert werden soll. Danach wollen sich die Politiker die Situation noch einmal anschauen. Sollte die Einrichtung in Murnau dann immer noch so beliebt sein wie heute, könnte über einen Zusatzbau und womöglich auch über eine offizielle Erweiterung nachgedacht werden. Eine Veränderung des Schulsprengels ist nicht vorgesehen.
„Es geht darum, eine kurzfristige Lösung herbeizuführen, jedoch langfristig die Schülerzahlen zu beobachten“, erklärte Landrat Anton Speer (Freie Wähler). Für ihn ist deshalb das Aufstellen von Containern auf der Nordseite der Schule die beste Alternative. Auf zwei Geschossen und einer Länge von 37 Metern könnten so sechs Klassenräume entstehen. Der Schulausschuss sprach sich dafür aus, die Anlage zu kaufen. Die Kosten liegen bei etwa 1,5 Millionen Euro.
Notwendig wird die Investition, weil seit Jahren zu viele Anmeldungen an der Einrichtung eingehen. Aktuell gibt es 25 statt der vorgesehenen 18 Klassen – weshalb Fachräume zweckentfremdet werden müssen. Obwohl die Realschule dreizügig ausgelegt ist – also für drei Klassen pro Jahrgang – besteht praktisch Vierzügigkeit.
„Seit Jahren gibt es Ausnahmeregelungen“, kritisierte Christl Freier (Grüne). Sie sprach sich deshalb wie schon bei der Schulausschuss-Sitzung im November, als eine Entscheidung verschoben worden war, für Konsequenzen aus. „Jetzt muss Abhilfe geschaffen werden.“ Etwa dadurch, dass Schüler aus Huglfing im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau oder auch Oberammergau und Eschenlohe abgelehnt werden. Sukzessive sollen ihrer Meinung nach die Anmeldezahlen reduziert werden. Ein Vorschlag, der ihr herbe Kritik von Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP) einbrachte. Er lehne es strikt ab, das Problem „auf dem Rücken der Schüler und Eltern“ zu lösen. Freier könne nicht „wie ein General auf dem Schlachthügel bestimmen“, wer sich in Murnau anmelden darf oder nicht.
Dass ohnehin jedes Schuljahr 20 bis 30 enttäuschte Familien abgelehnt werden, betonte Rektor Ralf Havelka. Er sprach sich in der Sitzung dafür aus, schon jetzt eine Erweiterung zu bauen. „Ich sehe keinen Grund, warum die Schülerzahlen heruntergehen sollten.“
Für seine Position zeigte Alexandra Ross-Teitscheid kein Verständnis. Sie warf dem Rektor im Gegenzug mit deutlichen Worten vor, dass er ein Zuspitzen der Situation zugelassen habe. „War es zu unbequem“ Schüler abzuweisen, fragte Roos-Teitscheid provokativ. Oder sei es einfach Havelkas Ziel, dass seine Schule „schön groß“ wird. „Mit Blick auf andere ist das nicht in Ordnung.“ Die „anderen“, das sind die Realschulen in Garmisch-Partenkirchen und Schlehdorf, die unter der Attraktivität der Einrichtung in Murnau leiden. Gehen ihre Anmeldezahlen weiter zurück, droht eine Reduzierung des Wahlpflichtfach-Angebots oder – im Fall von Schlehdorf – die Schließung. Während die kirchlichen St.-Irmengard-Schulen 60 Millionen Euro in eine Generalsanierung investieren, gibt nun auch Landkreis Gas. Er will die Zugspitz-Realschule nach vielen Versprechungen bis 2022 für knapp neun Millionen Euro modernisieren. Angesichts dieses Vorhabens und der Tatsache, dass die Container schon zum kommenden Schuljahr stehen könnten, einigte sich das Gremium auf diese Lösung für Murnau. Das nächste Wort hat am 26. Februar der Kreisausschuss, der Kreistag folgt am 29. März.
Murnauer Tagblatt – 09./10.02.2019 – Nadja Hoffmann
An der Nordseite der Realschule könnten die Container – in dem Bereich rechts neben dem Maibaum – aufgestellt werden. Für die Übergangslösung müsste ein Teil des Pausenhofs geopfert werden.
MEINUNG, ANALYSE, HINTERGRUND
Hinter geschlossenen Türen geht es um die Realschul-Zukunft
Es ist ein ordentliches Paket, das die Elternbeirätinnen Barbar Wickenburg und Michaela Schönbach ins Landratsamt getragen haben. Viele gestapelte Zettel mit 3 300 Unterschriften. Jede einzelne steht für den Wunsch, dass die Realschule Murnau endlich zusätzliche Klassenräume bekommt. Denn die beliebte Einrichtung platzt aus allen Nähten. Doch die Situation ist nicht einfach, weil andere Realschulen in der Region Angst um ihre Zukunft haben. Das zeigte sich im Schulausschuss des Kreistags. Eine Sitzung, an der im November auch die betroffenen Rektoren teilgenommen hatten. Der Runde Tisch wird wiederholt, nun aber im Geheimen.
Warum das so ist, was den Unterschied zum ersten Termin ausmacht, konnte Landrat Anton Speer (Freie Wähler) beider Unterschriften-Übergabe nicht schlüssig erklären. In der Sitzung gehe es darum, dass die Lokalpolitiker und Schulleiter etwa in puncto Schülerzahlen und Prognosen auf den neuesten Stand gebracht werden. „Alle sollen die gleichen Informationen haben“, sagte Speer.
Bei dem Treffen handelt es sich allerdings nicht wieder, wie vom Landratsamt zunächst betitelt, um eine offizielle Sitzung des Ausschusses mit den Rektoren. Für eine solche hätte es bei diesem Thema auch keine rechtliche Grundlage gegeben, die Öffentlichkeit auszuschließen. Nun nennt man das ‚Ganze Vorberatung – und kann diese am 23. Januar im Geheim stattfinden lassen.
Während Zuhörer oder Mitglieder des engagierten Murnauer Elternbeirats nicht willkommen sind, wird ein Vertreter des Kultusministeriums extra eingeladen. Das Thema Realschulen ist groß. Und verzwickt. Weil die Murnauer Einrichtung eigentlich nur die Genehmigung für einen dreizügigen Betrieb hat. Also pro Jahrgangsstufe – 5 bis 10 – drei Klassen erlaubt sind. Sowie die Theorie. In der Praxis reichen die Räume schon lange nicht mehr aus, weil es viel zu viele Anmeldungen und dementsprechend nicht 18, sondern 25 Klassen gibt. „Wir haben größte Raumnot“, hatte Rektor Ralf Havelka im November erneut unterstrichen. Damals schon hätten die Kreisräte über eine Erweiterung entscheiden sollen. Doch dies wurde verschoben, weil besagte Informationen eingefordert wurden.
Wer nun meint, dass mit einem Zusatzbau die prekäre Situation einfach zu lösen ist, der irrt. „Wir können nicht eine Schule bevorzugen“, beschrieb Vize-Landrat Dr. Michael Rapp (CSU)= bei der Unterschriften-Übergabe das Dilemma. Wenn der Kreis bis zu drei Millionen Euro in Murnau für einen Erweiterungsbau ausgibt, muss er sich Fragen von Regina Spitzer gefallen lassen. Die Rektorin der Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen wartet seit langem auf die angekündigte Modernisierung ihrer Einrichtung. Und kämpft gegen rückläufige Zahlen – genauso wie die St.-Irmengard-Realschule.
Während beide Häuser befürchten, dass in Folge das Fächer-Angebot schrumpft, hat Manfred Ilitz in Schlehdorf ein gravierenderes Problem. Gibt es dort nicht genügend Anmeldungen, droht die Kirche mit der Schließung der Realschule. Seit Jahren ringt die Politik um den Erhalt, bekniet die Bürgermeister – wie Rapp erzählt -, „Werbung“ für die Schule zu machen. Oder führt wie im Fall von Speer sogar Elterngespräche. Zudem investiert die Kirche derzeit 60 Millionen Euro in die St.-Irmengard-Schulen in Garmisch –Partenkirchen – auch dieser Aspekt ist nicht außer Acht zu lassen.
„Wir brauchen eine gemeinsame Lösung“, betonte Speer immer wieder. Wie die in seinen Augen aussehen soll, sagte er selbst auf mehrfache Nachfrage nicht. Er nehme die Unterschriftenaktion ernst. Deshalb ist der Erweiterungsbau denkbar, genauso wie das Aufstellen von Containern. Auch über eine Sprengel-Veränderung mit der Einfluss auf Schülerzahlen genommen wird, könne geredet werden. „Und mehrere andere Faktoren.“ Welche wollte Speer partout nicht sagen. Darüber müsse er ja erst mit den Kreisräten und Rektoren sprechen – nannte er wohl doch die Grund für die Nicht-Öffentlichkeit.
Murnauer Tagblatt – 17.01.2019 – Nadja Hoffmann
Der Elternbeirat der Murnauer Realschule erhöht den Druck auf die Kreispolitik: Er sammelte gut 3000 Unterschriften für den Ausbau der von einer akuten Raumnot geplagten Bildungseinrichtung.
Murnau – Das Problem ist bekannt: Murnaus „Realschule im Blauen Land“ – der dafür zuständige Sachaufwandsträger ist der Landkreis – platzt aus allen Nähten. Eigentlich ist das erst 2014 bezogene Bauwerk an der Weindorfer Straße für einen dreizügigen Betrieb ausgelegt, also für drei Klassen pro Jahrgangsstufe (5 bis 10). Doch der Bedarf ist tatsächlich weitaus größer. Mittlerweile sind es nämlich durchgehend vier Klassen, in der siebten Jahrgangsstufe sogar fünf. Das bedeutet: Es müssen 25 Klassen in einem Komplex untergebracht werden, der eigentlich nur für 18 konzipiert wurde. Die Folge: Fachräume, etwa für Physik, Biologie oder Kunst, werden zweckentfremdet und als Klassenzimmer genutzt.
Eine Entwicklung, die dem Elternbeirat der beliebten Bildungsstätte überhaupt nicht gefällt. Das Gremium befürchtet Einbußen bei der Unter5richtsqualität – und startete vergangenes Jahr eine großangelegten Unterschriftenaktion (wir berichteten). Die Forderungen: die Anerkennung der nach Ansicht des Elternbeirats defacto bestehenden Vierzügigkeit sowie eine Erweiterung, damit die Kinder und Jugendlichen bestmöglich betreut werden können. Das Ergebnis liegt jetzt vor: Gut 3000 Unterstützer haben die Mütter und Väter für ihr Anliegen gewinnen können. „Das ist eine stattliche Zahl. Wir sind sehr zufrieden“, sagt Barbara Wickenburg, die Vorsitzende der Interessenvertretung. Heute Nachmittag sollen die Unterschriften im Landratsamt an Landrat Anton Speer (Freie Wähler) und seinen Stellvertreter Dr. Michael Rapp (CSU) übergeben werden. Wickenburg ist davon überzeugt, dass der Druck, den der Elternbeirat aufgebaut hat, Wirkung zeigt. Denn ihrer Ansicht nach ist bei den Verantwortlichen das Bewusstsein geschärft worden, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Als kurzfristige Lösung könnten Container aufgestellt werden, schlägt Wickenburg vor. Aber letztlich werde man um eine richtige Erweiterung nicht umhinkommen.
Die Raumnot wird zwar von der Kreispolitik ernst genommen. Erst kürzlich betonte dies Landrat Speer beim Neujahrsempfang der Marktgemeinde. Auch wurden schon Überlegungen angestellt, wie mit einem Anbau das Platzproblem behoben werden könnte. Aber entschieden ist noch nichts. Denn es gibt Bedenken, sollte sich die Bildungseinrichtung vergrößern. Es wird befürchtet, dass dann die umliegenden Realschulen – konkret sin d damit die beiden in Garmisch-Partenkirchen sowie die in Schlehdorf gemeint – Schüler verlieren und ihr Unterrichtsangebot einschränken müssen. Im Gespräch ist daher auch eine Alternative die in Murnau auf wenig Gegenliebe stößt. Man könnte das Einzugsgebiet der Lehranstalt am Staffelsee einfach verkleinern – und auf diese Weise die Schülerzahlen nach unten drücken.
Direktor Ralf Havelka hofft, dass es nicht zu diesem radikalen Schritt kommt. Er setzt stattdessen auf die bauliche Variante. Der Sprengel sei mit Blick auf die Fahrzeiten wohlüberlegt, argumentiert er. Seiner Einschätzungen nach habe sich die „Realschule im Blauen Land“ bei rund 650 Schülern eingependelt. Die Aufbauphase sei damit abgeschlossen.
Mit dem heiklen Thema beschäftigt sich der Schulausschuss des Kreistags in einer nichtöffentlichen Sitzung die am 23. Januar stattfindet. Dazu sind unter anderem Vertreter der betroffenen Schulen eingeladen.
Murnauer Tagblatt – 15.01.2019 – Andreas Seiler
Murnau – Unter dem Motto Natur und Umwelt riefen auch dieses Jahr DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung dazu auf, im Rahmen des Bundesweiten Vorlesetages ein Zeichen für das Lesen zu setzen. Dies nahmen insgesamt 19 Schülerinnen und Schüler der Realschule im Blauen Land zum Anlass, gemeinsam mit ihren Lehrkräften Katharina Hofmann, Eva Weizenegger, Daniel Müller und Marian Faltermeier die Katholische Kindertagesstätte St. Nikolaus zu besuchen, um den Kindergarten- und Vorschulkindern die Welt der Bücher näherzubringen.
Im Vorfeld beschäftigten sich die Realschüler intensiv und kreativ mit verschiedenen Kinderbüchern, um Themen wie den Wechsel der Jahreszeiten, das Verhalten von typischen Waldtieren oder die Besonderheiten des Winterschlafs altersgemäß vermitteln zu können. Ein wichtiger Aspekt war in diesem Zusammenhang auch, die Lesetechnik zu verbessern und zu verfeinern.
Schließlich machten sich die jungen Vorleser, ausgestattet mit Plakaten, selbst gebastelten Modellen und sogar zwei als Hase und Igel verkleideten Robotern, auf den Weg, um den Kindergartenkindern aus diversen Büchern vorzulesen. „Unsere Jugendlichen zeigten sich beeindruckt, wie ruhig und konzentriert ihre jungen Zuhörer den Vorträgen folgten und über welches Wissen die Drei- bis Sechsjährigen bereits über unsere Flora und Fauna verfügen“, erklärt Deutschlehrer Marian Faltermeier.
Nach etwa einer Stunde verließen die Realschüler wieder die Kindertagesstätte „Ich bin sicher, dass beiden Seiten dieser besondere Schul- und Kindergartentag in Erinnerung bleibt“, meint Faltermeier.
Murnauer Tagblatt – 20.12.2018
Realschule Murnau: Erweiterungsantrag verschoben - Rektoren diskutieren im Ausschuss
Die Situation ist verzwickt: Zu viele Eltern melden ihre Kinder an der Realschule Murnau an, bei anderen Einrichtungen in der Region gehen die Schülerzahlen zurück. Die Politik tut sich schwer, eine Lösung zu finden.
Landkreis – Die Realschule im Blauen Land ist nach wie vor beliebt. So beliebt, dass die aktuelle Situation alle vor ein Problem stellt: Die Schulfamilie in Murnau, die keinen Platz hat. Andere Einrichtungen im Landkreis, die weiteren Schülerschwund und dessen Folgen fürchten. Und den Landkreis, der sich zu einem Erweiterungsbau gezwungen sieht. Die Pläne von Kreisbaumeister Alkmar Zenger wurden im Schulausschuss des Kreistags aber erst einmal auf Eis gelegt – bis zum nächsten Frühjahr. In das Gremium waren auch die Rektoren der anderen Realschulen eingeladen. Eine Sitzung, in der emotional diskutiert und verzweifelt um eine Lösung gerungen wurde. Die verzwickte Lage im Überblick:
Schülerzahlen
Die Murnauer Realschule im Blauen Land ist die einzige Einrichtung, deren Schülerzahlen im September gestiegen sind. Aktuell besuchen 652 Buben und Mädchen die Einrichtung. 55 mehr als im vergangenen Schuljahr. Das macht ein Plus von 9,2 Prozent aus. An der Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen gibt es 398 Schüler und damit ein Kind weniger als 2016/2017. St. Immaculata in Schlehdorf verzeichnete 15 Schüler weniger. Aktuell lernen dort 334 Buben und Mädchen. 65 Abgänge und ein minus von 13,7 Prozent auf 410 muss die St.-Irmengard-Realschule im Kreisort verzeichnen. „Wir sind an der Grenze angekommen“, unterstrich Rektor Wolfgang Mühldorfer im Ausschuss.
Status Murnau
Auf dem Papier ist die Murnauer Realschule dreizügig. Das heißt, pro Jahrgang gibt es drei Klassen. Die Einrichtung ist auf 18 Klassen und 540 Schüler ausgerichtet. Die Realität sieht aber anders aus. „Wir haben von Anfang an pro Jahr 100 Anmeldungen“, sagte Ralf Havelka. Und das nicht zum ersten Mal. Immer wieder hatte der Rektor auf die engen Verhältnisse hingewiesen. Die auch mit dem 2017 eingeweihten, ersten Erweiterungsbau bestehen. Die Folge: Es gilt, 25 Klassen unterzubringen. Das geht nur, indem Fachräume zweckentfremdet werden. Angesichts der Situation sammelt der Elternbeirat Unterschriften (www.realschulerweiterung-murnau.de). „Wir haben größte Raumnot“, machte Havelka klar. Und: Mit einer zweiten Erweiterung kann nur das aktuelle Problem gelöst werden. Es soll nicht Platz für noch mehr Schüler geschaffen werden.
Bau-Pläne
Lange Zeit hat sich der Landkreis gegen den weiteren Ausbau der Murnauer Schule gesträubt. Landrat Anton Speer (Freie Wähler) erklärte immer wieder, dass er sich mit der Rückkehr zu einem neunjährigen Gymnasium Entspannung für die Realschule Murnau erhofft. „Inzwischen scheint eine bauliche Erweiterung unumgänglich“, sagte er im Ausschuss. In der Folge stellte Zenger dem Gremium verschiedene Varianten vor. Etwa einen Ringschluss beim L-förmigen Zusatzgebäude. Die vom Kreis favorisierte Lösung ist ein zweigeschossiges Zusatzgebäude im Südwesten des Grundstücks für 2,23 Millionen Euro. „Der Bau ist im laufenden Schulbetrieb möglich und bringt nur geringfügige Einschränkungen“, erklärte Zenger. Obwohl ein Beschluss des Schulausschusses nur eine Empfehlung an den Kreistag und die Erweiterungsdiskussion keine neue ist, traten die Mitglieder auf die Bremse. Sie forderten die Kreisverwaltung auf, das Thema auf die nächste Schulausschuss-Sitzung im Frühjahr zu verschieben und weitere Zahlen sowie Informationen zur Verfügung zu stellen.
Paradoxe Züge
Auch für den Fall, dass die Kreisgremien einem Ausbau im kommenden Jahr zustimmen, soll die Schule dreizügig bleiben. „Aus schul- und regionalpolitischen, aber auch baulichen Gründen ist eine Vierzügigkeit derzeit ausgeschlossen“, betonte Speer im Ausschuss. Eine Aussage, die bei manchem Kreisrat nur Kopfschütteln auslöste. „Wir lügen uns doch in die Tasche“, sagte Guntram Gattner (ÖDP) angesichts der seit Jahren praktizierten Vierzügigkeit. „Das ist doch ein Widerspruch“, meinte auch Christl Freier (Grüne). Und Alexandra Roos-Teitscheid (CSB) stellte das System in Frage. Sie rief in Erinnerung, dass die Politik nie so große Schülerzahlen in Murnau wollte. Diese Entscheidung aber wohl vor Ort und „in Salamitaktik“ untergraben wurde.
Wer wird abgelehnt?
Ein Vorwurf, den Havelka so nicht stehen ließ. Er habe angesichts der Anmeldezahlen von Anfang an auf das Problem hingewiesen. „Die Frage ist nur: Wo setzen wir an?“ Bestimmt die Politik, wer abgelehnt wird. „Oder bin ich der böse Bube“, fragte er provokativ in die Runde. Worauf er von Max Wank (CSU) zu hören bekam: „Ja, deshalb sind sie der Rektor.“ Christl Freier ging sogar einen Schritt weiter und forderte einen „Aufnahmestopp für alle Schüler aus dem Landkreis Weilheim-Schongau“. Worauf sie von Speer daran erinnert wurde, dass viele Landkreis-Jugendliche weiterführende Schulen in Weilheim besuchen. Und es einen Gegen-Stopp geben könnte. Zudem verstand Speer, dass sich Havelka schwer tue, Kinder abzulehnen. „Haben Sie mal 20 Mütter vor der Tür stehen. Dann wissen sie, was los ist“, sagte er zu den Kritikern.
Sorge um Fächer
Die Sorge, die alle antreibt, gilt den anderen Realschulen. „Bei uns steht es Spitz auf Knopf“, sagte Manfred Ilitz, Rektor der Schlehdorfer Realschule. Schließlich braucht sein Haus genügend Anmeldungen, um zu bestehen. Den beiden Realschulen in Garmisch-Partenkirchen fürchten andere Veränderungen. Um vier Wahlpflichtfächer anbieten zu können, braucht es gewisse Schülerzahlen. „Wir sind am Herumkrebsen“, machte Regina Spitzer, Rektorin in der Zugspitz-Realschule emotional deutlich. Ihr Kollege Mühldorfer warnte vor den Folgen für den südlichen Landkreis – wenn nicht mehr alle Fächer angeboten werden können. Seine Einrichtung hofft auf einen positiven Schub, wenn die 60 Millionen Euro teure Grundsanierung auf dem St.-Irmengard-Komplex abgeschlossen wird: „Eine neue Schule ist immer attraktiv.“
Murnauer Tagblatt – 22.11.2018 – Nadja Hoffmann
Murnauer Marsch für Menschenrechte
Eine Demonstration dieser Größenordnung hat Murnau in den vergangenen Jahren nicht gesehen: Am späten Freitagvormittag versammelten sich rund 500 Realschüler an der Mariensäule, um für Grundrechte einzutreten – eine Reaktion auf die mutwillige Beschädigung der dort aufgestellten Menschenrechtsbänke.
Murnau – Die Stimmung ist friedlich: Die Murnauer Fußgängerzone nördlich der Mariensäule ist übervoll mit Realschülern. Zuvor waren diese – eskortiert von der Polizei – von ihrer Bildungseinrichtung an der Weindorfer Straße in die Ortsmitte gezogen. Auch eine Grundschulklasse gesellt sich spontan dazu.
Die Kinder und Jugendlichen halten selbst entworfene Plakate und Schilder in die Höhe, auf denen Sprüche wie „Alle Menschen haben Rechte“ oder „Aufstehen für Menschenrechte“ zu lesen sind. Für die kurzen Ansprachen – das Wort ergreifen Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum), Direktor Ralf Havelka, Geschichtslehrerin Kathrin Zuber, Schriftsteller Jörg Steinleitner und Inga Grüttner vom Werdenfelser Bündnis gegen Rechtsextremismus – gibt es Applaus und „Jawohl“-Rufe. Tenor der Beiträge: Die Menschenrechte sind nicht verhandelbar.
Anschließend tragen die Teenager alle 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, beschlossen von den Vereinten Nationen, vor. Bereits nach einer knappen Stunde ist alles vorbei. Havelkas Fazit fällt positiv aus: „Das war eine wunderbare Aktion. Etwas Besseres kann die Schule zu den Themen Demokratie und Willensbildung nicht machen.“ Das Ganze sei im Prinzip ein Unterricht im Freien gewesen.
Es war beeindruckend, was die Heranwachsenden – die Teilnahme war freiwillig – am späten Freitagvormittag auf die Beine stellten. Die Realschüler gingen auf die Straße, um gegen den Vandalismus an den von ihnen kunstvoll gestalteten Menschenrechtsbänken zu demonstrieren. Damit setzten sie ein Zeichen zur Verteidigung dieser Grundrechte. „Das ist eine außergewöhnliche Veranstaltung. Die Menschenrechte betreffen uns alle“, meinte ein Schüler. Die Jugenddemo verlief ohne Zwischenfälle.
Zur Erinnerung: Unbekannte hatten am vergangenen Wochenende fünf der sieben Sitzgelegenheiten, die an der Mariensäule stehen, besprüht und beschmiert. Die in die Latten eingebrannten Zitate aus der Menschenrechtskonvention sind seitdem nur mehr schwer oder gar nicht zu lesen. Rathaus-Chef Beuting, der die Kunstaktion unterstützte, glaubt nicht an einen dummen Lausbubenstreich, sondern geht von einer politisch motivierten Tat aus. Im gleichen Zeitraum seien nämlich im Kemmelpark Schmierereien aufgetaucht, die auf einen rechtsextremen Hintergrund hindeuten. „Man muss davon ausgehen, dass das zusammengehört“, sagt Beuting.
Laut Polizeibericht wurden in dem Gewerbegebiet auf die rückseitige Hauswand eines Verbrauchermarkts etwa einen halben Meter große SS-Runen gesprüht. Der Zeitpunkt sei nicht bekannt. Es werden Zeugen gesucht. Polizeichef Joachim Loy sieht jedoch keinen Zusammenhang mit der Sachbeschädigung an den Bänken.
Murnauer Tagblatt – 12.10.2018 – Andreas Seiler
Zu einer großen Jugenddemo kommt es am Freitag, 12. Oktober, im Murnauer Ortszentrum: Mehrere hundert Realschüler wollen auf die Straße gehen und gegen den Vandalismus an denen von ihnen kunstvoll gestalteten Menschenrechtsbänken protestieren.
Murnau – Die Enttäuschung sitzt offenbar tief bei Murnaus Realschülern. Sie hatten viel Herzblut in eine Aktion gesteckt, die erst vor vier Wochen im Rahmen der „Langen Nacht der Demokratie“ in der Marktgemeinde präsentiert wurde und über die Landkreisgrenzen hinaus Beachtung fand. Die Heranwachsenden hatten zusammen mit Kreativen aus der Regional – dazu zählten etwa der Schriftsteller Jörg Steinleitner und der Künstler Johannes Volkmann – einzelne Artikel der Menschenrechtskonvention in die Latten der Bänke gebrannt, die an der Mariensäule in der Fußgängerzone stehen. Das Ergebnis: so genannte Menschenrechtsbänke.
Doch die Freude über die Kunstwerke währte nur kurz: Denn Unbekannte besprühten und beschmierten am vergangenen Wochenende fünf der sieben Sitzgelegenheiten. Die Inschriften sind seitdem nur mehr schwer oder gar nicht zu lesen. Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) vermutet, dass dahinter ein „politisch motivierter Vandalismus“ steckt. Bislang hat die Polizei noch keine Hinweise, die zur Aufklärung der Sachbeschädigung führen.
In der Realschule will man die Sache nicht einfach abhaken und zur Tagesordnung übergehen. „Wir lassen es uns nicht bieten, dass die Arbeit der Schüler vernichtet wird“, sagt Direktor Ralf Havelka. Aus diesem Grund unternehmen am Freitag, 12. Oktober, ab 11 Uhr die Schüler zusammen mit ihren Lehrern, den beteiligten Künstlern und Rathaus-Chef Beuting einen Menschenrechts-Marsch von ihrer Bildungseinrichtung zur Mariensäule. Dort lesen dann nach einer offiziellen Begrüßung die Jugendlichen um 11.45 Uhr alle 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor. Das Motto lautet: „Die Menschenrechte lassen sich nicht übersprühen.“ In einer Pressemitteilung, die der Riegseer Anwalt und Autor Steinleitner verschickt hat, heißt es, dass die Schüler damit „ein deutliches Zeichen zur Verteidigung der Menschenrechte“ setzten.
Den Realschülern steht es frei, ob sie mitmachen. Havelka geht aber davon, dass ein Großteil dabei sein wird – und rechnet mit 400 bis 500 Teilnehmern. Auch weitere Interessenten sind eingeladen, zu der Kundgebung zu kommen.
„Wir haben die Artikel der Menschenrechtserklärung ganz bewusst ins Holz gebrannt“, erklärt Volkmann. „Das kann man nicht so einfach übersprühen.“ Demnächst sollen die Bänke bearbeitet werden, um die Zitate wieder sichtbar zu machen. „Vielleicht wird man dann noch einzelne Spuren dieses idiotischen Vandalismus sehen“, sagt Steinleitner. Es ist ihm unbegreiflich, wie man gegen die Menschenrechte angehen kann, die schließlich jeden schützen, auch jenen, der die Bänke verschandelte. Steinleitner: „Aber ich finde, so ein Kunstwerk passt gut in eine Zeit, in der es immer mehr Leute gibt, die meinen, die Menschenrechte mit schamloser Wortwahl und noch schamloseren Handlungen in Frage stellen zu können.“ Dass solch ein Verhalten nicht toleriert wird, stellen Murnaus Realschüler unter Beweis.
Murnauer Tagblatt – 11.10.2018 – Andreas Seiler
Murnau – Das Entsetzen im Murnauer Rathaus ist groß: Unbekannte haben am Wochenende, vermutlich in der Nacht, fünf von sieben Menschenrechtsbänke in der Fußgängerzone der Marktgemeinde besprüht und beschmiert. Sie waren erst vor drei Wochen in einer Kunstaktion on Schülern gestaltet und anlässlich der „Langen Nach der Demokratie“ aufgestellt worden (wir berichteten). Darauf sind einzelne Artikel aus der Menschenrechtskonvention eingebrannt, die jetzt nur mehr schwer oder gar nicht zu lesen sind. Eine der Inschriften lautet etwa: Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit.“
Bürgermeister Rolf Beuting (ODP/Bürgerforum) vermutet, dass hinter der Sachbeschädigung ein politisch motivierter Vandalismus steckt. „Dass es Menschen gibt, denen unsere gesellschaftlichen Grundwerte so wenig bedeuten, schockiert mich. Gerade in Zeiten, in denen nationalistische Bewegungen aufleben, verspreche ich, dass wir diese Menschenrechtsbänke immer und immer wieder reinigen und erneuern werden. Genauso wie man sich immer und immer wieder für Demokratie einsetzen muss“, erklärt er in einer Pressemittelung.
Auf seiner Facebook-Seite bittet Beuting um Zeugenhinweise. Wer etwas mitbekommen hat, kann sich an die Polizei wenden. In den Kommentaren dazu wird die Tat aufs Schärfste verurteilt: „Es geht hier um viel mehr als nur um Sachbeschädigung. Es gibt Menschen, die unveräußerliche Menschrechte in Frage stellen. Dem müssen wir uns gemeinsam als Demokraten immer wieder entgegenstellen“, schreibt etwa Doro Sührig, Sprecherin der Murnauer Grünen.
Murnaue Tagblatt – 09.10.2018 – Andreas Seiler
„Lange Nacht“ zieht hunderte Besucher an – „Menschenrechtsbänke“ mit eingebrannten Inschriften bleiben im Markt
Mehrere hundert Besucher haben mit ihrer Teilnahme an der „Langen Nacht der Demokratie“ in Murnau ein Zeichen gesetzt. Die Demokratie steht in Deutschland vor großen Herausforderungen: Vielen Bürgern fehlt das Vertrauen in staatliche Einrichtungen, hinzu kommt das Erstarken rechtspopulistischer Parteien. Dagegen stellte die Stiftung Wertebündnis Bayern am symbolträchtigen 15. September – dem internationalen Tag der Demokratie – in zehn bayerischen Orten die „Lange Nacht der Demokratie“. Für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurde Murnau als Veranstaltungsort ausgewählt. Im Fokus standen nicht parteipolitische Positionen oder Wahlprogramme. Sondern demokratische Werte und das Eintreten für eine offene, bunte Gesellschaft. So gab es an acht Plätzen in Murnau Workshops, Ausstellungen, Informations- und Aktionsstände, Musik, Lesungen, Filme und Diskussionsrunden. Dabei griff man Themen wie Diskriminierung, Ehrenamt, Menschenrechte, Rassismus, gewaltfreie Kommunikation und Toleranzfähigkeit auf.
Besondere Aufmerksamkeit erregte eine Live-Performance, die Murnauer Realschüler mit regionalen Künstlern an der Mariensäule präsentierten: Auf den Latten von „Menschenrechtsbänken“ waren einzelne Artikel aus der Menschrechtskonvention eingebrannt. Unter den Blicken der zahlreichen Besucher wurden sieben Bänke enthüllt und deren Inschriften laut verlesen. Darunter etwa: „Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit.“ Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) unterstützte die Aktion: „Das gebrannte Holz spiegelt ein brennendes Thema wider. Menschrechte sind nicht verhandelbar. Sie sind ewig und gelten für alle Menschen.“ Um das zu verdeutlichen, werden die Bänke dauerhaft im Markt stehen bleiben. Ebenfalls großen Anklang fand die Lesung „Wie ich zur NSDAP kam“. Sprecher Christian Jungwirth bot anhand von Originaldokumenten von 1934 spannende Einblicke in die Gedankenwelt von Parteimitgliedern. Zum Nachdenken regte Dr. Vera Struve mit einem Vortrag über Mut in der Demokratie an. Sie plädierte unter anderem für eigenständige Meinungsbildung und erklärte Grundpfeiler der Kommunikation. „Wenn wir die Demokratie erhalten wollen, müssen wir miteinander reden“, sagte sie. Diesen Aspekt griff der stellvertretende Landrat Dr. Michael Rapp (CSU) in seiner Rede auf. Demokratie muss gelebt werden, und sie lebt vom Miteinander.“ Dem konnte Mit-Organisator Heinfried Barton, Leiter der örtlichen Volkshochschule, nur zustimmen. Er lobte zudem die Interaktion IM Rahmen der Veranstaltung: „Das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure hat wunderbar funktioniert, und die Beteiligung seitens der Bevölkerung zeigt, wie wichtig dieses Thema ist.
Murnauer Tagblatt – 17.09.2018 – Constanze Wilz
Bei den Schülern des Landkreises stehen vor allem CSU und Grüne hoch im Kurs. Dies ist das Ergebnis der U18-Wahl.
Murnau – Der Freistaat Bayern steht vor der vielleicht spannendsten Landtagswahl der Nachkriegszeit. Sechs Parteien könnten am Ende in den Landtag einziehen. Eines scheint sich abzuzeichnen: Die Zeit der absoluten Mehrheiten für die CSU ist vorbei. Die Partei braucht einen Koalitionspartner. Jede noch so kleine Umfrage wird folglich analysiert, interpretiert und gedeutet.
Am Freitag dürften die Politiker nochmals ganz genau hingeschaut haben. Im Rahmen der U18-Wahl konnten Kinder und Jugendliche in Bayern an verschiedenen Standorten ihre Favoriten wählen. Auch in Murnau gab es zwei offizielle, allerdings nicht öffentliche Wahllokale. Eines hatte die Christoph-Probst-Mittelschule eingerichtet – und auch an der Realschule im Blauen Land konnten die Schüler ihre Stimme abgeben.
2018 ging diese Bildungseinrichtung nach dem Konzept der U18-Bundestagswahl 2017 vor: Die Klassenleiter thematisierten die Landtagswahl mit vorbereitetem Material in allen Jahrgangsstufen und begleiteten die Heranwachsenden am Wahltag ins Wahllokal, das in diesem Jahr durch Original-Wahlkabinen und einer Wahlurne des Marktes Murnau unterstützt wurde. „Auch unsere jüngsten Schüler denken durchaus politisch und können sich Meinungen bilden“, betont Sozialkundelehrer Hannes Bräu, der an der Realschule die Wahl vorbereitete und zusammen mit Pädagogin Kathrin Steininger abhielt.
Die Murnauer Ergebnisse überraschten schon ein wenig. 516 von 650 Schülern gaben ihre Stimme ab. 30,60 Prozent machten dabei ihr Kreuz bei den Grünen, gefolgt von der CSU (28,07 Prozent), den Freien Wählern (9,75 Prozent) und der SPD (7.41 Prozent). „Kinder und Jugendliche haben traditionell viel Sympathie für die Grünen und wählen sie auch“, weiß Bräu. Dass sie an seiner Schule stärkste Kraft werden würden, überrascht dann doch. „Dafür ist unsere Region eigentlich fast etwas zu konservativ eingestellt.“ Indirekt wähle das Elternhaus schließlich auch mit. „Was sich 2017 schon abzeichnete, wird hier bestätigt: Die Grünen sprechen zukunftsträchtige Themen an und das gefällt vor allem jüngeren Wählern.“
Die Ergebnisse auf Landkreisebene weichen etwas von denen der Murnauer Realschule ab: Hier hat die CSU knapp die Nase vorn – mit 26,89 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen, die auf 25,18 Prozent kommen. Die weiteren Spitzenplätze bei dem Projekt belegen die AfD (9,55 Prozent), SPD (9,38 Prozent), Freie Wähler (7,28 Prozent) und Tierschutzpartei (5,17 Prozent). Insgesamt wurden 1759 Stimmen ausgewertet.
Murnauer Tagblatt – 08.10.2018
Steigende Schülerzahlen, aber viel zu wenig Klassenzimmer: Die Raumnot an Murnaus Realschule spitzt sich zu. Zuletzt war von einer Mini-Erweiterung des Gebäudes die Rede. Doch nun scheint auch eine größere Lösung vorstellbar.
Murnaus „Realschule im Blauen Land“ genießt einen ausgezeichneten Ruf. Kein Wunder, dass die Schülerzahlen laufend zulegen. Jetzt im neuen Schuljahr 2018/2019 sind es bereits rund 650. Der Haken an der Sache: Der 2014 bezogene und kurz darauf erweiterte Neubau an der Weindorfer Straße platzt aus allen Nähten. Eigentlich ist das markante Bauwerk für einen dreizügigen Betrieb ausgelegt, also für drei Klassen pro Jahrgangsstufe (5 bis 10). Doch der Platzbedarf ist in Wirklichkeit weitaus größer: Mittlerweile sind es nämlich durchgehend vier Klassen. Und in der siebten Jahrgangsstufe – hier kommen auch noch Zwänge hinzu, die sich aufgrund der Wahlpflichtfächer ergeben – sind es sogar fünf. Das heißt im Klartext: Es müssen 25 Klassen in einem Komplex untergebracht werden, der eigentlich nur für 18 konzipiert wurde.
Schulleiter Ralf Havelka spricht von einem „großen Problem“ und von einer Situation, die „nicht zufriedenstellend“ sei. Bei der Belegung muss er improvisieren und Fachräume, etwa für Physik oder Biologie, in ganz normale Klassenzimmer umfunktionieren. „Das ist nicht optimal“, räumt der Schulleiter ein. Denn dadurch werde der Fachunterricht eingeschränkt.
Landratsamt sieht Handlungsbedarf
Überraschend ist diese Entwicklung nicht. Im Gegenteil: Sie hatte sich angekündigt – und zunehmend verschärft. Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) brachte bislang nicht die erhoffte Entspannung. Die Eltern sind alles andere als begeistert und befürchten, dass die Unterrichtsqualität leidet.
Im Landratsamt – zuständig für die Realschule ist der Landkreis – sieht man Handlungsbedarf. Im Juli hatte die Kreisbehörde einen kleinen Ausbau mit zwei zusätzlichen Klassenräumen ins Spiel gebracht. Jetzt könnten es offenbar auch mehr werden. Festlegen will man sich jedoch nicht. Fest steht: „Die weiterhin hohen Schülerzahlen an der Realschule im Blauen Land machen eine bauliche Erweiterung notwendig“, sagt Stephan Scharf, Sprecher des Hauses, auf Nachfrage. Landrat Anton Speer (Freie Wähler) habe das Ganze zur Chefsache erklärt. In einem ersten Schritt seien die Architekten, die die Einrichtung geplant hatten, damit beauftragt worden, ein Konzept für eine Erweiterung zu erarbeiten. Dabei seien unter anderem architektonische, statische, baurechtliche und städtebauliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Erste Ergebnisse erwarte man zur November-Sitzung des Schulausschusses. Eine Entscheidung müssten die Kreisgremien fällen. Klar sei jedoch, so Scharf weiter, dass die Realschule dreizügig bleiben wird.
Direktor Havelka empfiehlt indessen die Vierzügigkeit und plädiert für eine Variante, die seinen Angaben zufolge schon mal durchgespielt worden sei: Demnach könnte man auf einer Dachterrasse zwei und in einem neuen Überbau im Eingangsbereich vier weitere Räume schaffen.
Murnauer Tagblatt – 13.09.2018 – Andreas Seiler
zwei neue Konrektorinnen an der Realschule Murnau
Murnau – In diesem Schuljahr startet die Realschule Murnau mit einem neuen Schulleitungsteam
Aufgrund der jährlich steigenden Schülerzahlen ist erstmalig die Stelle der zweiten Konrektorin besetzt worden. Kathrin Weckmann, die bereits als Kollegin an der Realschule im Blauen Land gearbeitet hat, beginnt als zweite Konrektorin. Von der Staatlichen Realschule Marktoberdorf wechselt Manuela Reinhart als erste Konrektorin nach Murnau. Realschuldirektor Ralf Havelka ist sehr erfreut darüber, dass er dieses Schuljahr mit einem verstärkten Schulleitungsteam starten kann.
Kreisbote Weilheim/Murnau – 15.09.2018 – kb
Der Holocaust-Überlebende Abba Naor erzählt vor Realschülern von Massenerschießungen, Arbeitslagern und Abtransporten nach Auschwitz
Murnau − Seine 90 Jahre sieht man Abba Naor nicht an. Er ist Jude und musste im Holocaust sehr viel Schlimmes erleben und erleiden. Seinen Humor hat er sich trotzdem bewahrt, was er bei einem Vortrag in der Murnauer Realschule mehrfach bewiesen hat. Im dunklen Anzug stand der gebürtige Litauer drei Stunden vor Neuntklässlern und Lehrkräften und erzählte von seiner unfassbaren Jugend.
Obwohl er, wie er mehrfach betonte „nur einen winzigen Bruchteil all der erlebten Gräuel“ wiedergab, waren seine Zuhörer zutiefst berührt. Niemand unterhielt sich mit seinem Sitznachbarn, alle hingen wie gebannt an den Lippen Naors. Hin und wieder wischten sich die Jugendlichen verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel, denn das, was der Referent zu erzählen hatte, ging wahrlich unter die Haut.
Nach einer Kindheit „wie im Paradies“ fing die Judenverfolgung an, als Abba gerade mal 13 Jahre alt war. Er lebte mit seinen Eltern und zwei Brüdern im litauischen Kaunas. Vor dem Krieg gab es in diesem Land 250 000 Juden, davon 60 000 Kinder. Nach dem Krieg waren noch 10 000 „übrig“ − darunter 350 Kinder. „Ich bin voller Neid, wenn ich Schüler anschaue“, gab der äußerst rüstige Holocaust-Überlebende unumwunden zu. Er forderte seine Zuhörer auf, die Chance des Lernens zu nutzen und als Privileg zu begreifen. Schließlich habe er selbst vier Jahre seiner Jugend zunächst im Ghetto und dann in verschiedenen Lagern verbracht.
Naor erinnert sich schmerzlich daran, dass einmal 26 Kinder an einem Tag erschossen wurden, weil sie unerlaubt zum Einkaufen gegangen waren − Abbas großer Bruder war einer von ihnen. „Man könnte meinen, die Verantwortlichen waren keine normalen Menschen. Aber sie hatten Frauen und Kinder“, erinnert sich der 90-Jährige. Als er 15 wurde, galt er als arbeitsfähig und bekam pro Woche 700 Gramm Brot und 200 Gramm Pferdefleisch – vorausgesetzt, es war etwas da. „Einmal wurden wir alle auf eine große Wiese bestellt. Dort wurde dann knallhart selektiert, wer weiter leben und wer sterben musste. 10 000 Menschen kamen dabei ums Leben.“ Von da an waren "Angst und Hunger" Abbas ständiger Begleiter: "Öffentliche Hinrichtungen waren keine Seltenheit − und jeder, der nicht arbeiten konnte, wurde getötet. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie es wirklich war." Nach seinem schlimmsten Erlebnis gefragt, muss Naor nicht lange überlegen: „Am 26. Juli 1944 wurden meine Mutter und mein kleiner Bruder weggebracht. Ich wusste, dass ich sie nie wieder sehen würde. Sie wurden in Auschwitz vergast − und ich musste damit leben.“ Er selbst kam wenig später in ein Arbeitslager: Aufstehen vor Tagesanbruch, dann zwölf Stunden schwere körperliche Arbeit − ohne Pausen und Verpflegung. „Wenn wir unterwegs waren, haben wir unter Lebensgefahr den Schweinen die Kartoffeln aus dem Trog gestohlen. Mein größter Traum war damals, mich irgendwann wieder satt essen zu können.“
Am Ende stand für Abba Naor der Todesmarsch von Dachau: „Wer nicht mehr konnte, wurde erschossen.“ Als am 2. Mai die Amerikaner kamen, wurde Abba Naor physisch aus dem Lager befreit. Psychisch sei das bis·heute nicht gelungen. „Viele der Befreiten verbrachten ihr ganzes Leben im Irrenhaus.“ Naor hat seine Erlebnisse in seinem Buch „Ich sang für die SS“ verarbeitet und für die Nachwelt dokumentiert. Heute spricht der 90-Jährige oft in Schulen.
Die Geschichtslehrerin Katharina Zuber wollte von ihm wissen, wie er es schafft, vor Deutschen zu sprechen. „Ich habe lange mit Hass gelebt. Aber ich habe beschlossen, dass ich den Hass nicht an meine Kinder weitergeben möchte.“ Ein Schüler fragte nach, ob Abba seinen Vater wiedergefunden habe. „Ja, er hat mich gefunden, als ich 17 war. Das war einer der schönsten Tage meines Lebens.“ Rektor Ralf Havelka stellte abschließend die Frage, was die Überlebenden des Lagers ausgemacht habe. Naors Antwort überraschte alle: „Die Großen, Starken haben nicht überlebt – für die Kleinen, Leichten war es einfacher. Vielleicht sind die vier Jahre, die ich Hunger litt, der Grund, warum ich noch lebe.“
Murnauer Tagblatt − 04. Mai 2018 − Michaela Feldmann
Realschullehrer Thomas Mittelstraß wandert mit seiner Familie für mindestens drei Jahre nach Südamerika aus
Es ist zweifelsohne ein großes Abenteuer, auf dass sich Thomas Mittelstraß mit seiner Frau und den drei Kindern einlässt: Bereits Mitte Juli steigen sie zusammen in den Flieger nach Santiago de Chile – ohne Rückflugticket im Gepäck. Denn der Lehrer an der Murnauer Realschule wird in der Hauptstadt von Chile Leiter einer berufsbildenden Schule. Sein Vertrag läuft zunächst über drei Jahre – kann aber einmal um die gleiche Zeitspanne verlängert werden.
Den Traum, Schulleiter zu werden, hat der Familienvater schon länger. "Eine Leitungsfunktion im Ausland ist natürlich eine ganz besondere Herausforderung", sagt Mittelstraß. Als das Jobangebot an ihn herangetragen wurde, hat er erstmal ein halbes Jahr mit seiner Familie das Für und Wider abgewogen – ehe er zusagte. Seine älteste Tochter ist zwölf und spricht bereits hervorragend Spanisch. Sie kam nämlich mit ihren Eltern und dem neunjährigen Bruder erst vor drei Jahren zurück nach Deutschland. Davor hatte die Familie fünf Jahre lang in Argentinien gelebt. Die kleinste Tochter (heute fünf) kam dort zur Welt. "Argentinien hat uns als Familie zusammengeschweißt und wachsen lassen", sagt der Pädagoge. Deshalb machen sie sich frohen Mutes auf zu ihrem "letzten, großen, gemeinsamen Abenteuer".
Komplett auszuwandern, das kommt für die in Weilheim lebende fünfköpfige Familie nicht in Frage. "Ich könnte mir höchstens vorstellen, später mal zwei Standbeine in zwei verschiedenen Welten zu haben", sagt Mittelstraß. Was ist es nun aber, das ihn so an Lateinamerika reizt, dass er hier für mindestens drei Jahre alle Zelte abbricht? "In Chile spielt Zeit keine so große Rolle wie in Deutschland. Auch ist der Leistungsdruck an Schulen geringer. Die Schule, an der ich die Berufsschule leiten werde, besuchen insgesamt an die 1 000 Schüler." Mittelstraß wird dort an die 80 Jugendliche und acht Kollegen leiten. Da gibt es keine hierarchischen Strukturen – stattdessen ist Teamwork angesagt. "Die duale Ausbildung ist in Chile noch nicht so bekannt. Deshalb werde ich auch die Werbetrommel rühren, Kontakte mit der Botschaft und dem Bildungsministerium haben", sagt Mittelstraß. Außerdem reizt den Klassenleiter einer Abschlussklasse auch die einzigartige Natur Chiles: Dort gibt es vom Vulkan bis zum Gletscher, vom Strand bis zur Wüste einfach alles.
Chile ist rund 4 000 Kilometer lang, aber nur ganz schmal. Die Familie wird genau in der Landesmitte wohnen: 45 Autominuten vom nächsten Skigebiet und eineinhalb Autostunden vom Pazifik entfernt. Am 1. August ist der erste Arbeitstag des Realschullehrers, der noch nicht weiß, wo er mit seiner Familie wohnen wird. Deshalb fliegt er in den Osterferien schon einmal nach Südamerika und sieht sich ein paar Objekte an. Doch diese Unklarheit stresst den Pädagogen nicht wirklich: "Ich weiß, dass in Chile einer für den anderen einsteht. Sollten wir bei unserer Ankunft noch keine Bleibe haben, gewährt uns mit Sicherheit ein Kollege Unterschlupf." Der letzte Arbeitstag von Thomas Mittelstraß an der hiesigen Realschule ist der 9. Juli ein paar Restwochen an Elternzeit machen es möglich. Traurig sind darüber vor allem seine Schüler, die zu diesem Zeitpunkt ihr Abschlusszeugnis noch nicht in den Händen halten und ihren Abschlussball ohne ihren Klassenleiter feiern müssen. Aber dieser verspricht: "Wir werden uns gleich, wenn alle Prüfungen vorbei sind, treffen und Abschied feiern."
Murnauer Tagblatt – 09. März 2018 – Michaela Feldmann (Text und Foto)
Hier kann man es aushalten: Murnauer Realschüler waren zum Austausch auf Mauritius, einem Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans.
Murnau – Bei der vierten Auflage des Schüleraustausches mit Mauritius hatten 26 Burschen und Mädchen der Realschule im Blauen Land Pech mit dem Wetter. „Drei Tage lang herrschte aufgrund eines Zyklons landesweiter Katastrophenalarm, niemand durfte das Haus verlassen“, erzählt Konrektor Ferdinand Klingelhöfer, der die Schüler zusammen mit Annegret Huber begleitet hat.
Klingelhöfer war es auch, der den außerordentlichen Schüleraustausch ins Leben gerufen hatte – weil eine ehemalige Studienkollegin auf der Insel Deutsch unterrichtet. Mittlerweile studieren zehn junge Leute aus Mauritius an deutschen Universitäten – was ohne den Kontakt nach Murnau nahezu unmöglich gewesen wäre.
Aus diesem Grund haben vor allem Eltern ehemaliger Austauschschüler aus Mauritius vor Ort den Verein „InterAktiv“ gegründet. Die Mitglieder kümmern sich darum, dass alles reibungslos über die Bühne geht. So kommt es, dass mittlerweile mit dem Lyceé des Mascareignes und dem Lyceé la Bourdonnaes zwei Gymnasien – die nach dem französischen Schulsystem unterrichten – bereit sind, ihre Türen für die jungen Leute aus Murnau zu öffnen. Immer mal wieder konnten die Murnauer ein paar Stunden Schulluft schnuppern, einmal sogar den ganzen Tag von 8 bis 17 Uhr. „Dabei wurde deutlich, dass auf der Insel eine größere Distanz zwischen Schülern und Lehrern besteht als hierzulande. Und es auch strenger zugeht“, erklärt Klingelhöfer. Die Schulen seien zudem tagsüber verschlossen. Wer rein möchte, muss an Security-Leuten vorbei. Außerdem zahlen die Eltern dort Schulgeld – und das nicht wenig.
Leider sei der ursprüngliche „Austausch-Gedanke, mit dem völligen Einlassen auf die Gastfamilie“ heuer etwas auf der Strecke geblieben, bedauert der Organisator. Etliche der Acht- bis Zehntklässler hätten vor allem deshalb teilgenommen, „um mit ihren Freunden eine geile Reise zu unternehmen“.
Gekostet hat dieses unvergessliche Erlebnis pro Kind 1450 Euro – wobei der Großteil für den Flug bezahlt werden musste. „Erstmals konnten wir alle Interessenten mitnehmen. Im Nachhinein betrachtet war die Gruppe aber etwas zu groß“, räumt Klingelhöfer ein. Er freut sich mit den Austauschschülern bereits auf den Gegenbesuch der Mauritianer im Blauen Land Anfang Juli.
Murnauer Tagblatt – 09. Februar 2018 – Michaela Feldmann-Kirschner
Landkreis – Den Jugendlichen eine Stimme verleihen und ihre Meinung ernst nehmen. Das ist das Ziel der U18- Wahlen, die heute bundesweit stattfinden. „Wir wollen die Jugendlichen für ihr demokratisches Grundrecht sensibilisieren“, sagt Markus Kölling, Sozialpädagoge für kommunale Jugendarbeit des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen. Mit dem örtlichen Kreisjugendring organisieren Kölling und seine Kollegen das Projekt im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Zehn Wahllokale sind dafür in den letzten Tagen aufgestellt worden. In Rathäusern, Jugendzentren und Bildungseinrichtungen. Genau wie bei der Bundestagswahl am 24. September geben heute die Jugendlichen auch zwei Stimmen ab. Wählen darf jeder Minderjährige, unabhängig von Herkunft, Status, Religion oder Hautfarbe. Hauptsache derjenige macht sein Kreuz geheim und ganz eigenständig. Selbstverständlich alles nur fürs Papier. Die U18-Wahl ist eine Art Probelauf für später, wenn die heute noch Minderjährigen bei der großen Bundestagswahl ihre Stimmzettel in die Urne werfen können.
Eine der Wahlstätten steht in der Realschule im Blauen Land in Murnau. Jugendsozialarbeiter des Kreisjugendrings haben das Projekt in den Sommerferien dort angestoßen. Die Sozialkundelehrer Thomas Mittelstraß und Hannes Bräu waren begeistert. „Politische Bildung benötigt in der Schule einen höheren Stellenwert als sie aktuell hat“, meint Bräu. Schulen müssen einen Beitrag dazu leisten, Jugendlichen nahe zu bringen, dass sie durch Wahlen Einfluss auf die Zukunft ihrer Heimat haben. Mit den Wahlhelfern der 9c wurde die Aula gestern zum Wahllokal umfunktioniert. Das Engagement der Pädagogen reichte jedoch noch weiter. Die Woche vor der Wahl nutzten die Murnauer Lehrer, um alle Jahrgangsstufen im Unterricht entsprechend auf ihre politische Meinungsäußerung vorzubereiten. „Wir haben Infomaterialien pädagogisch und didaktisch aufbereitet“, sagt Bräu. In eine Sprache übersetzt, die auch die Jüngsten an der Schule verstehen. Die Heranwachsenden einfach so abstimmen zu lassen, war für den 30-Jährigen keine Option. Parteiprogramme wurden jugendgerecht besprochen, Fragen beantwortet, Entscheidungshilfe gegeben. Ein Schwerpunkt des Unterrichts war die Kinder- und Familienpolitik. „Mit Themen direkt aus dem Umfeld der Jugendlichen motivieren wir sie am besten.“
Denn genau darum geht es: das Interesse der Heranwachsenden an Politik und sozialem Engagement zu wecken. Nicht nur in Bräus Klassenzimmer. „U18 Wähler sollen miteinander sprechen und Familien daheim debattieren“ erhofft sich Landratsamt-Mitarbeiter Kölling. Diskussionen und Meinungsäußerungen sieht der Sozialpädagoge als wichtiges Element der Demokratie. Die U18-Wahl bereitet Jugendliche darauf vor. „Als soziale Einrichtung muss man dieser Verantwortung nachkommen.“ Zum zweiten Mal begleitet das Amt in Kooperation mit dem Kreisjugendring eine Wahl. Eine Prognose abgeben, was die Jugend des Landkreises heute wählt, kann Kölling allerdings nicht. Die jungen Wähler können freiwillig auf ihrem Stimmzettel Alter und Geschlecht angeben. „Am stärksten werden die 11- bis 17-Jährigen vertreten sein.“ Das Ergebnis der Zweitstimme, der Wahl einer Partei, wird noch heute Abend vom Bayerischen Jugendring, dem landesweiten Organisator des Projekts veröffentlicht. Auch in Murnau werden die schulinternen Ergebnisse publik gemacht – am schwarzen Brett. „Wir sind sehr engagiert bei diesem Projekt“ urteilt Bräu. Wählen zu gehen, ist für ihn nicht nur Bürgerrecht, sondern Bürgerpflicht. Den Schülern das begreiflich zu machen, ist das ganz individuelle Ziel in Murnau.
Neubau mit Platzproblemen
Das Vorzeigeprojekt des Landkreises, die Errichtung der Murnauer Realschule, ist abgeschlossen: Jetzt konnte auch der zweite Bauabschnitt offiziell eingeweiht werden. Doch trotz zusätzlicher Flächen platzt die beliebte Bildungsstätte aus allen Nähten.
Murnau– Landrat Anton Speer (Freie Wähler) war bei bester Laune: „Heute ist ein freudiger Tag für uns alle“, rief er in seiner Festrede den Ehrengästen, Lehrern und Schülern in der Aula der Murnauer Realschule entgegen. Nach etwa vierjähriger Bauzeit ist der Komplex an der Weindorfer Straße, den derzeit rund 600 Mädchen und Buben besuchen, endlich komplett fertiggestellt. Das Vorhaben wurde in zwei Etappen verwirklicht, Architekten sprechen von einer modularen Bauweise: Das Hauptgebäude wurde bereits 2014 bezogen (wir berichteten). Mit dem jetzt eingeweihten zweiten Abschnitt kamen ein L-förmiger Erweiterungsbau, der unter anderem weitere Klassenzimmer, eine Mensa und die Mittagsbetreuung beheimatet, eine Turnhalle sowie die Außenanlagen hinzu.
Die Baukosten liegen bei rund 18,7 Millionen Euro. Davon fließen 6,5 Millionen Euro in Form staatlicher Zuschüsse. Der Landkreis als verantwortlicher Sachaufwandsträger beweise damit, betonte Speer, welch hohen Stellenwert die Bildung hier in der Region habe. Der Chef der Kreisbehörde musste aber auch „räumliche Engpässe“ einräumen, mit denen die Realschule im Blauen Land, so der offizielle Titel, trotz des Ausbaus zu kämpfen hat. Der Hintergrund ist bekannt: Die 2011 ins Leben gerufene Bildungsanstalt, die anfangs provisorisch in der Mittelschule und in Containern untergebracht war, genießt einen exzellenten Ruf – und erlebt einen regelrechten Ansturm. Eigentlich ist sie baulich und konzeptionell dreizügig ausgelegt – also für drei Klassen pro Jahrgangsstufe (5 bis 10). Doch die Realität sieht anders aus: Die Jahrgangsstufen 5 bis 8 laufen mittlerweile vierzügig. Das Raumprogramm ist für 18 Klassen gedacht, tatsächlich sind es 22. Und es sieht nicht danach aus, dass sich die Situation entspannt. Im Gegenteil: Für das nächste Schuljahr liegen schon wieder, wie auf der Feier zu erfahren war, rund 100 Anmeldungen vor. Das heißt: Wahrscheinlich wird es dann eine weitere Jahrgangsstufe mit vier Klassen geben. Der Neubau stößt an seine Grenzen.
Müsste man da nicht über einen dritten Bauabschnitt nachdenken? Nein, sagt Speer. „Eine vierte Eingangsklasse wird es weiterhin nur als Ausnahme geben“, stellte er klar. Aus Rücksicht auf die umliegenden Realschulen soll es seinen Angaben zufolge bei der Dreizügigkeit bleiben. Speer ist davon überzeugt, dass die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) eine Entlastung bringt. Bis dahin müsse man improvisieren und beispielsweise andere Räume als Klassenzimmer nutzen.
Direktor Ralf Havelka glaubt indessen nicht so recht an den erhofften G9-Effekt. Bislang habe man jedenfalls davon nichts gespürt. Er rechne in den nächsten Jahren mit gleichbleibend hohen Anmeldezahlen. „Wir brauchen eine tragfähige Lösung“, appellierte er an die Politik.
Der Ministerialbeauftragte Ernst Fischer lobte in seinem Grußwort die Murnauer Realschule als „Kleinod“. Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) betrachtete das komplette Schulzentrum aus der wirtschaftspolitischen Perspektive: „Für unsere Gemeinde ist das ein immenser Standortvorteil.“ Die kirchliche Segnung des Hauses nahmen der katholische Pfarrer Siegbert Schindele und sein evangelischer Kollege Andreas Fach vor. Mädchen und Buben der Einrichtung sorgten für die musikalische Gestaltung.
Murnauer Merkur - 30.06.2017, 19:10 Uhr - Andreas Seiler (Text und Bild)
Murnau – „Tweets“, „Blog“, „Hashtag“ – es sind Begriffe aus dem Zeitalter des Internets, die bei so manchen älteren Semestern die Stirn runzeln lassen. Für die Kinder und Erwachsenen von morgen gehören sie aber im Zeitalter der Smartphones zum Alltag.
Diese Gedanken hatte Deutschlehrer Hannes Bräu im Kopf, als er im Herbst 2016 die Schülerzeitung an der Realschule im Blauen Land übernahm. Bräu, der über jahrelange Erfahrung in der professionellen Öffentlichkeits- und Pressearbeit verfügt, wollte etwas Neues wagen. Weg vom Papier, hin zum Internet. Diesen Weg sollte seine Schülerzeitung einlegen: „Das Internet eröffnet uns eine Vielzahl an Publikationsmöglichkeiten, zudem ist es ein sehr demokratisches Medium.“ Jeder könne Informationen zu jeder Zeit abrufen oder eben selbst produzieren.
In Form eines Internetblogs fand Bräus anfängliche Idee nun seine praktische Ausführung. „Blog im Blauen Land“ nennt sich der erste Schülerblog im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, der ab dem heutigen Mittwoch unter der Internetadresse www.bib-murnau.de online geht.
In den Monaten zuvor hatten 14 Schülerinnen und Schüler der Murnauer Realschule unter Leitung von Deutschlehrer Bräu die technischen und inhaltlichen Voraussetzungen geschaffen. Für den Blog wurde noch vor Schuljahresbeginn das Wahlfach Schülerzeitung in „Crossmedia“ umformuliert. „Wir konzentrieren uns hier längst nicht nur auf das Schreiben von Texten“, betont Bräu. Fotografieren, Layout, Webdesign oder auch Planung, Schnitt und Realisierung von Podcasts, kurzen Radiosendungen, stehen auf der Tagesordnung. Einmal wöchentlich findet eine Redaktionssitzung mit zweistündiger Kernarbeitszeit statt. Ab heute können die Schüler selbstständig rund um die Uhr Beiträge online verfassen, die dann im gemeinsamen Gespräch mit ihrem Lehrer überarbeitet und schließlich „gepostet“ werden. Inhaltlich dreht sich dabei viel um das Schulleben an der Realschule im Blauen Land. „Letztendlich sind die Themen und Ideen aber den Schülern vorbehalten“, erklärt Initiator Bräu. Die gesteigerte öffentliche Aufmerksamkeit solle sie motivieren. Ganz nebenbei wird Medienpädagogik betrieben: Was darf ich veröffentlichen? Wie muss es erscheinen? Welche Quellen muss ich zitieren und angeben? Ein Grundkurs Journalismus an der Realschule.
Das Design des Blogs lag fast ausschließlich in Schülerhand. Daniel Weber, der die 10. Jahrgangsstufe besucht und als Chefredakteur fungiert, tüftelte monatelang mit seinem Wahlfachlehrer an einer technischen Lösung und grafischen Feinheiten. Webdesign und Programmieren werden ihn nach der Schule auch beruflich begleiten. „Schade, dass es dieses Projekt hier nicht schon früher gab“, meint er. Dem Blog im Blauen Land will er aber auch nach seinem Abschluss noch treu bleiben. Schließlich hat seine Schule im Landkreis absolutes Neuland betreten. Es gibt noch einiges zu tun. Bräu glaubt, dass bald mehr Schulen in der Region ähnliche Projekte auf die Beine stellen: „Die Zukunft spielt sich im Internet ab.“
www.bib-murnau.de - „Blog im Blauen Land“
Im Laufe des heutigen Mittwochs geht der Schülerblog der Realschule Murnau online. In wöchentlichen Updates und einigen Medienformaten berichten Schülerinnen und Schüler über das Schulleben oder selbst ausgewählte Themen.
Murnauer Tagblatt - 22.03.2017 - Paul Silber
7,5 Millionen Euro wird der Landkreis in den nächsten Jahren in die Sanierung der Berufsschule stecken. Eine Mammut-Aufgabe, mit der heuer begonnen wird. Und das ist nicht das einzige Projekt: Insgesamt fließen über zwei Millionen Euro in die Landkreis-Einrichtungen.
Garmisch-Partenkirchen – Es gibt eine Zahl, die macht schnell deutlich, warum der Landkreis viel Geld in den Klassentrakt der Berufsschule in Garmisch-Partenkirchen stecken wird: Seit 38 Jahren wird der so genannte 1970er-Jahre-Bau schon genutzt und nun erstmals generalsaniert. Heuer sind 700.000 Euro für die Planungsleistungen und erste Bauarbeiten vorgesehen, weitere 250.000 Euro müssen für Ersatzklassenzimmer ausgegeben werden. Diese sollen, wie Kreisbaumeister Alkmar Zenger bei den Haushaltsberatungen im Schulausschuss sagte, auf freien Flächen an der Straße Am Königreich entstehen. „Ein Umbau während des laufenden Betriebs geht nicht.“ Deshalb werde an eine Container-Lösung gedacht.
Insgesamt plant der Landkreis, 7,5 Millionen Euro in die Berufsschule zu stecken. So gelte es unter anderem, das Flachdach zu sanieren, die Lüftungs- und Sanitäranlagen zu erneuern, den Wärmeschutz zu verbessern und das Gebäude grundsätzlich um neue Räume zu ergänzen.
Ein Erweiterungsbau steht zudem im Mittelpunkt eines weiteren Großprojekts des Landkreises: der Realschule Murnau. Nachdem der erste Bauabschnitt 2014 fertiggestellt werden konnte, laufen die Arbeiten an einem zweiten Trakt samt Turnhalle und Mensa. Unterm Strich entstanden bis Ende 2016 Baukosten in Höhe von 18,4 Millionen Euro. Eine weitere Million wird heuer folgen.
Außerdem auf der Investitionsliste: 100.000 Euro „Rest–abwicklungskosten“ nach dem Altbau-Umbau der Geigenbauschule in Mittenwald, sowie 15.000 Euro an Restkosten nach der Sanierung der Turnhalle in der Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen. Unterm Strich stehen im Kreishaushalt 2,065 Millionen Euro, die in Schul-Bauprojekte fließen.
Thema war in der Sitzung aber auch das Werdenfels-Gymnasium, bei dem die Sanierung von zwei Chemie-Räumen auf der Agenda steht. Max Wank, CSU-Kreisrat und selbst Lehrer an der Einrichtung, wollte wissen, wann dieses Projekt angegangen wird. Laut Zenger steht die Sanierung der Zugspitz-Realschule noch weiter oben auf der Prioritäten-Liste. Bevor es am Werdenfels-Gymnasium losgeht, dürfte noch einige Zeit vergehen. „Das könnte 2020, 21 oder 22 werden.“
Daraufhin erklärte Wank, dass es schon heute schwierig sei, Standards zu halten. Weil es im Altbau zum Beispiel kein Internet-Netz gebe. „Moderner Unterricht ist so nicht möglich.“ Punkte, die Zenger ernst nahm. Er stellte in Aussicht, dass Arbeiten an beiden Schulen vielleicht auch parallel laufen könnten.
Die Haushalts-Beratungen gehen nun in den Gremien weiter. Die Sitzung des Kreisausschusses ist für den 16. Februar geplant. Das letzte Wort hat der Kreistag.
Murnauer Tagblatt – 08.02.2017 – Nadja Hoffmann
Murnau – Es war die vielleicht ungewöhnlichste Spende der Vorweihnachtszeit: 600 Schüler sammelten an der Murnauer Realschule im Blauen Land so viel Kleingeld, um ihren Direktor Ralf Havelka mittels einer Waage in die Höhe zu heben. Als Anreiz, möglichst viel Kupfer zu sammeln, diente auch ein in Aussicht gestellter früherer Schulschluss am Tag vor Weihnachten. Wie berichtete, wurde die Wette locker gewonnen. „Ich hätte wohl mehr als drei Mal aufgewogen werden können“, verdeutlich Havelka.
Die Auszählung der mehr als 200 Kilogramm Münzen stellte die Organisatoren dann noch vor ganz andere Herausforderungen. Auch die VR-Bank Werdenfels, die sich bereit erklärt hatte, die Spende zu zählen, war sich der Dimensionen an Münzen nicht ganz bewusst. Gleich zwei Mitarbeiter wurden für diese Aktion und die maschinelle Zählung abgestellt. Das Endergebnis konnte sich dann sehen lassen. 2.790,31 Euro hatten die Murnauer Schüler gesammelt. Dieser Betrag geht nun an den Verein Arme Menschen, der sich vor allem für Hilfsprojekte in Brasilien einsetzt. „Wir werden natürlich über die genauere Verwendung der Gelder berichten“, kündigt Havelka an.
Murnauer Tagblatt – 23.01.2017 – eb
Internet
Mehr Infos
zur Organisation Arme Menschen und die Verwendung von Spendengeldern gibt es im Internet unter www.armemenschen.de
Das war einmal ein Unterricht der anderen Art: Die rund 100 Schüler der vier sechsten Klassen der Realschule im Blauen Land Murnau hatten vor kurzem Besuch des so genannten „France Mobil“, einem Gemeinschaftsprojekt unter anderem der Robert-Koch-Stiftung und des Deutsch-Französischen-Jugendwerks. Junge Lektoren aus Frankreich brachten den Schülern mit Spielen, Musik und Filmen Frankreich viel näher als das im allgemeinen Schulunterricht normalerweise möglich ist.
Murnauer Tagblatt – 20.01.2017 – Michaela Feldmann-Kirschner (Text und Foto)
Murnau – Die neue Murnauer Realschule erfreut sich eines enormen Zuspruchs. Die Einrichtung kann gar nicht alle Interessenten aufnehmen. Bei anderen Realschulen sinken hingegen die Zahlen. Doch das war offenbar teilweise auch so geplant.
Bernd Schober, Leiter der Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen, zeigt sich entspannt. „Ich bin zufrieden, so wie es ist.“ Rund 400 Schüler drücken in der Einrichtung am Gamsangerweg aktuell die Schulbank. Das war vor ein paar Jahren noch anders. Zu Hochzeiten wurden schon mal 650 gezählt. „Da waren wir mit der Aufnahmekapazität an der Grenze.“
Schober denkt, dass sich die Zahlen bei 400 einpendeln werden. „Ich sehe keine Gefahr, dass es zu wenig Schüler werden.“ Für das laufende Jahr konnten sogar wieder drei fünfte Klassen gebildet werden. Das war 2014/2015 und 2015/2016 nicht der Fall.
Konkurrenz durch die neue Murnauer Realschule fürchtet er somit nicht. Diese sei auch als Entlastung gedacht, betont Schober. Von daher seien die geringeren Zahlen an der Zugspitz-Realschule geplant gewesen. „Für uns sehe ich die Entwicklung positiv“, fasst der Leiter zusammen.
Sinkende Zahlen verzeichnet ebenso die Erzdiözese München und Freising, Trägerin der St.-Irmengard-Realschule in Garmisch-Partenkirchen. Heuer registrierte man dort 471 Anmeldungen (Gymnasium: 512, Fachoberschule: 46). Im vergangenen Jahr waren es an der Realschule 504 gewesen (Gymnasium: 541, FOS: 44) und in 2014/2015 noch 516 (Gymnasium: 572 FOS: 42). Ursula Hinterberger von der Pressestelle des Ordinariats ist es ein Anliegen, auch die Zahlen der anderen Einrichtungen zu nennen. Denn bei den St.-Irmengard-Schulen handle es sich „um einen gemeinsamen Schulstandort“. Und die Zahlen müssten „entsprechend im Kontext gesehen werden“. Im Übrigen habe eine neue Einrichtung wie die Murnauer natürlich Auswirkungen.
Das stellt man auch in der Schlehdorfer Realschule fest, deren Trägerin ebenfalls die Diözese München und Freising ist. „Wir merken schon, dass wir weniger Schüler aus Murnau und den umliegenden Orten haben“, sagt Direktor Manfred Ilitz. Das Ordinariat hat für die Schlehdorfer Realschule eine Mindestzahl von 50 Anmeldungen vorgegeben. Für 2016/2017 kamen 68 zusammen, im Jahr zuvor waren es unter 50. Ilitz und sein Team rührten daher 2016 mächtig die Werbetrommel. Dabei veranstalteten sie unter anderem Schnuppertage. „Das hat sich bewährt, das machen wir auf jeden Fall wieder“, kündigt der Direktor an. Einschreibungen stehen ab Mai an. „Da wird es spannend.“ Die 50er-Marke sei ein „Ansporn“. Ilitz: „Wir geben unser Bestes, eine gute Schule zu sein.“
Fakt ist: Die Schülerströme formieren sich neu. „Das hat auch keiner anders erwartet“, sagt Ralf Havelka, Leiter der Realschule im Blauen Land in Murnau. Aus seiner Sicht funktioniert das. „Die Schüler haben wohnortnah ein Super-Angebot. Das ist das Entscheidende.“
Alle Interessenten aufnehmen kann Murnau freilich nicht. So lehne die Einrichtung Bewerber aus Oberammergau, Bad Bayersoien und Huglfing „eher ab, weil wir sonst mit der Kapazität an unsere Grenzen kommen“, erläutert Havelka. Er sieht in der Murnauer Realschule unterm Strich einen „Gewinn für die Bildungsregion“.
600 junge Menschen besuchen derzeit die Einrichtung. Die Klassen 5, 6, 7 und 8 sind momentan vierzügig. Das heißt: Es gibt vier Klassen je Jahrgangsstufe. Auch für 2015/2016 waren bereits „aufgrund des großen Andranges ausnahmsweise vier statt drei Eingangsklassen gebildet worden“, erklärt Franziska Klein vom Büro des Landrats.
Ist geplant, dass die Realschule Murnau komplett vierzügig wird? Klein verneint. „Die Schule ist nur als dreizügige Schule genehmigt.“ Die Vierzügigkeit in vier Jahrgangsstufen sei lediglich eine Ausnahme. „Mit dieser Beschränkung sollen auch die Interessen etwa der Realschulen in Garmisch-Partenkirchen und Schlehdorf gewahrt werden.“
Merkur online – 10.01.2017 – Roland Lory (Text und Foto)
Murnau – Jugendliche der Murnauer Realschule haben Einblicke in ein für sie völlig fremdes Leben erhalten: Die 14- bis 17-Jährigen verbrachten im Rahmen eines Austauschs zwei Wochen in Shanghai. Das Projekt mutet elitär an. Doch niemand musste zuhause bleiben.
China ist mit vielen Vorurteilen belastet – und interkultureller Austausch kann nur von Angesicht zu Angesicht funktionieren. Deshalb zögerte man in der Realschule im Blauen Land nicht, als eine Schule in Shanghai über eine Internet-Plattform einen Schüleraustausch anbot. Vor kurzem sind die Lehrer Kathrin Richter und Thomas Mittelstraß mit 17 Schülern im Alter von 14 bis 17 Jahren wohlbehalten zurückgekehrt.
„Dieser Schüleraustausch war auch für uns Lehrer ein Abenteuer und mit einem gewissen Risiko verbunden“, resümiert Mittelstraß rückblickend. Trotz der vielen organisatorischen Vorarbeiten sind er und seine Kollegin „sehr, sehr froh“, daran teilgenommen zu haben. Nicht nur die Partnerschule, sondern auch das chinesische Bildungsministerium legten größten Wert darauf, dass alles optimal läuft. „Unsere Schüler wurden vom Lokalfernsehen interviewt und mussten ständig Autogramme geben. Außerdem wurden ihre englischen Vorträge zum Beispiel über den deutschen Schulalltag oder landestypische Traditionen von etwa 3000 Leuten gehört“, erzählt der Pädagoge. Am meisten habe ihn aber die Tatsache überrascht, dass der Rektor der chinesischen Schule ihn fragte, was er am Unterricht seiner Schule verbessern könne. „Überhaupt waren die Lehrer keine Linientreuen, sondern extrem aufgeschlossen und interessiert. Sie sprachen zudem perfekt Englisch“, schwärmt Kathrin Richter. Die Tatsache, dass es auch in Klassenzimmern mit 50 Schülern ruhig zuging, sei darauf zurückzuführen, dass Bildung in China einen extrem hohen Stellenwert hat. „Je fremder ein Land, desto intensiver ist das interkulturelle Lernen und desto mehr bleibt bei den Schülern hängen“, meint Mittelstraß.
China-Aufenthalt kostet 1.400 Euro
Doch dass die Realschule nach dem Schüleraustausch mit Mauritius jetzt auch einen mit Shanghai anbietet, hinterlässt einen leichten elitären und bitteren Beigeschmack. Die Kosten für den zweiwöchigen Chinaaufenthalt beliefen sich pro Schüler auf 1.400 Euro. Viel Geld, das bei weitem nicht jede Familie für einen Schüleraustausch des Nachwuchses aufbringen kann. Doch Mittelstraß betont: „Wegen der Finanzierung muss keiner zu Hause bleiben.“ Man finde „für jeden, der mit will, einen Weg. Dafür gibt es verschiedene Fördertöpfe auch außerhalb der Schule. Heuer hat es jedoch keine entsprechenden Anträge gegeben“. Da die Realschule im Blauen Land in einer feierlichen Zeremonie einen Kooperationsvertrag mit der Schule in Shanghai unterschrieben hat, wird dieser Austausch wieder angeboten werden.
Diesmal bekamen die teilnehmenden Jugendlichen ein „All inklusive“-Paket mit einer einwöchigen Studienreise, auf der sie in verschiedenen Hotels untergebracht waren, und einer Woche in einer Gastfamilie. „Am meisten hat gleichermaßen fasziniert und schockiert, was die Chinesen alles essen“, erzählt der 16-jährige Jannis Lau. Kommt etwa Ente auf den Tisch, landete das Tier inklusive Knochen und Kopf auf dem Teller. „Die Chinesen verwerten einfach alles. Wenn ich nachfragte, was es gibt, hieß es immer nur ,Gemüse‘ oder ,Fleisch‘ – mehr war nicht rauszufinden.“
Technischer Fortschritt fasziniert Schüler
Gewöhnungsbedürftig war auch Jannis Bett: „Ein Holzbrett mit einer Decke darüber. Eigentlich bin ich ja Seitenschläfer. Aber das ging gar nicht. In Rückenlage konnte ich dann aber doch schlafen.“ Während sein Bett die Form eines Rennautos hatte, schlief Julia Tömördi in einem rosaroten Hello-Kitty-Modell. Ansonsten war die Wohnung ihrer Gasteltern „viel kleiner als zu Hause, alles sauber und aufgeräumt und jeder Quadratmeter optimal genützt“. Der Kühlschrank stand zum Beispiel im Flur. „Obwohl wirklich alles super organisiert war, bin ich froh, dass ich nicht in China leben muss“, stellt Deborah Brückner klar. Sie mag keine Menschenmassen – und Shanghai hat immerhin 22 Millionen Einwohner.
Der rasche technische Fortschritt der Chinesen hat die Jugendlichen besonders fasziniert: „Es fährt fast jeder einen Elektroroller, und nachts ist so ziemlich alles beleuchtet – vom Baum bis zur Brücke“, erzählt Jannis Lau. Dass der Smog dort so schlimm sei, „ist ein Vorurteil. Wir haben blauen Himmel über Shanghai gesehen, und es gibt auch viele große Parks und Gärten“, erzählt Johannes Wiesendanger. „Den Mundschutz tragen die Bewohner Shanghais auch nicht wegen der Luftverschmutzung, sondern um sich und andere vor Krankheitserregern zu schützen“, ergänzt Kathrin Richter.
Das Ziel, Vorurteile abzubauen und viel über ein fremdes Land zu lernen, hat die Reisegruppe also erreicht.
Merkur online – 22.11.2016 – Michaela Feldmann-Kirschner
Murnau – Dass in bayerischen Schulen nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Herz und Charakter der Schülerinnen und Schüler geformt werden sollen, steht so auch in der Bayerischen Schulverfassung. Besonders bemüht hat man sich um diesen Auftrag in den vergangenen Monaten an der Realschule im Blauen Land. Die junge Murnauer Bildungsinstitution spendete eine stattliche Summe an die Hilfsorganisation „PLAN International“.
Die Initiative hierfür ging dabei vom evangelischen Religionsunterricht der 6. Klassen aus, der im Rahmen des großen Schulfestes bereits im Juli 2016 gezielt Spendengelder über einen Flohmarkt und weitere Aktionen vom Kuchenverkauf bis zum Kinderschminken sammelte. „Nach und nach schlossen sich aber weitere Aktionen an“, erklärt Lehrkraft und Organisator Björn Schnee. So spendeten seine Kolleginnen und Kollegen den Reinerlös ihres Austropop-Konzerts, das am Schuljahresende stattfand, und erst kürzlich ging auch das Preisgeld für ein Flüchtlingsprojekt des katholischen Religionsunterrichts mit der Gemeinde Oberau vollständig an PLAN. Am Ende kamen 1131 Euro zusammen.
Ein Betrag, den man nicht so ohne weiteres an jede Hilfsorganisation spendet. „PLAN setzt sich für eine Welt ein, in der sich alle Kinder frei entfalten und entwickeln können“, weiß Schnee. Eines der Hauptziele sei unter anderem der Schutz aber auch die Bildung von Kindern in aller Welt – unabhängig von deren Herkunft oder Religion. Schnee betont besonders, dass sich PLAN einer transparenten Organisation verschrieben hat. „Sie verzeichnen nur 5,7 Prozent an Verwaltungskosten. Diese Hilfe kommt auch nachvollziehbar an!“
In der Realschule entschied sich evangelische Religionsgruppe letztendlich dafür, ihr Geld in der Rubrik „sinnvoll schenken“ an eine Gemeinde in Liberia zu spenden, durch das vor allem der Aufbau der Infrastruktur bzw. der Bau von Solaranlagen zur Energiegewinnung vor Ort unterstützt werden soll. Ein sinnvolle, aber eben auch herzliche Spende – genau so wie es die Schulverfassung einfordert.
Hannes Bräu
Mehr Sangeskraft ist kaum möglich: Zum „Aktionstag der Musik in Bayern“ faden sich über 300 Kinder der James-Loeb-Grundschule, des Staffelsee-Gymnasiums und der „Realschule im Blauen Land“ in deren Aula zusammen, um die zuvor im Unterricht einstudierten Lieder kraftvoll erklingen zu lassen. Die alljährliche Veranstaltung der Bayerischen „Landeskoordinierungsstelle Musik“ stand heuer unter dem Motto „Musik verbindet“. Angeleitet von den Pädagogen Christine Hunklinger und Björn Schnee von der Realschule so wie Gymnasiallehrerin Sonja Gauer stimmten die Buben und Mädchen unter anderem das Volkslied „Hintn bei der Stadeltür“, den beliebten Dschungelbuch-Song „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ und den Klassiker „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ an. Dabei hatten sie besonderen Spaß an den sich in den Strophen ständig ändernden Vokalen. Mit von der Partie war auch das Schulorchester der Gastgeber.
Murnauer Tagblatt – 02./03. Juli 2016 – (HER)
Murnau – Noch wird am Erweiterungsbau der Murnauer Realschule gearbeitet. Mitte Mai soll das Acht-Millionen-Euro-Projekt bezugsfertig sein. Schon jetzt ist klar, das Interesse an der Einrichtung ist enorm.
In der neuen Zweifachturnhalle bauen Arbeiter gerade eine Prallwand und den Sportboden ein. Im Erweiterungsbau der Murnauer Realschule herrscht ebenfalls geschäftiges Treiben. Firmen widmen sich dort Bodenbelägen und Schrankwänden. „Wir sind gut im Zeitplan“, betont Schulleiter Ralf Havelka. Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen befindet sich beim Großprojekt Realschule im Blauen Land mit dem zweiten Bauabschnitt auf der Zielgeraden. An Pfingsten – also Mitte Mai – sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Fertigstellung der Außenanlagen werde sich – angepasst an die Pflanzperiode – bis in den Herbst ziehen, sagt Landratsamtssprecher Stephan Scharf.
Exakte Angaben zum aktuellen Stand der Baukosten kann er nicht machen. Denn es seien noch keine Gewerke schlussgerechnet. „Nach der laufend durchgeführten Kostenverfolgung bewegen sich die Baukosten nach wie vor im üblichen Bereich von plus/minus fünf Prozent.“ Das Vorhaben liege somit im Kostenrahmen. Die genehmigten Baukosten belaufen sich nach Scharfs Angaben – ohne bewegliche Ausstattung – für den ersten Bauabschnitt auf rund 10,7 Millionen Euro. Der zweite verschlingt rund 8 Millionen Euro. Er umfasst einen Erweiterungsbau, eine Turnhalle, eine Mensa und Räumlichkeiten für die Mittagsbetreuung sowie sechs weitere Klassenzimmer, die Erweiterung des Lehrerzimmers und Außenanlagen.
Havelka zeigt sich „ganz entspannt“, was den Baufortschritt betrifft. Beim Hauptgebäude war die Situation noch eine andere. Die gegenüber dem Staffelsee-Gymnasium stehende Immobilie wurde mit 12 Klassenzimmern, 15 Funktionsräumen und Büros in einem Rekordtempo von 20 Monaten hochgezogen.
Zum ersten Mal eine zehnte Klasse
Aktuell drücken 470 Kinder und Jugendliche in Murnau die Schulbank. Nächstes Jahr werden es nach Havelkas Angaben „zwischen 550 und 600“ sein. Denn dann wird es erstmals eine zehnte Klasse geben. Die Schule ist dreizügig, hat also drei Klassen je Jahrgangsstufe. Das Interesse der Eltern ist groß, es können gar nicht alle Interessenten aufgenommen werden. So bleibt laut Havelka Oberammergau außen vor und tendenziell auch Huglfing. „Wir wollen die Schülerzahlen so halten, dass es mit unserem Haus zusammenpasst“, sagt der Rektor. Er weiß: „Eine neue Schule erscheint als attraktiv.“ Es gebe eine Menge Schüler, die sich genauso gut am Gymnasium anmelden könnten, „aber aus diversen Gründen zu uns kommen“.
Im Zuge des zweiten Bauabschnitts wird auch die Essensversorgung neu organisiert. Ein Caterer soll die Schüler in Zukunft verköstigen. „Da laufen schon Gespräche“, teilt Havelka mit. Es lägen auch schon Anfragen von Firmen vor.
Im März 2015 wurde die Einweihung der Bildungseinrichtung groß gefeiert. Unter anderem war Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) zu Gast. „Ob und wann es auch für den zweiten Bauabschnitt einen Festakt geben wird, steht noch nicht fest“, sagt Landratsamtssprecher Scharf. Dies müsse zwischen der Kreisbehörde und der Schulleitung abgestimmt werden.
Murnauer Tagblatt – 11. März 2016 – Roland Lory (Text und Foto)
Acht- und Neuntklässler der Realschule Murnau verbringen 14 Tage auf Mauritius – Hauptziel: eine neue Welt entdecken
Murnau was viele erst und wenn überhaupt – im Erwachsenen-Alter erleben, durften 13 Acht- und Neuntklässler der Murnauer Realschule genießen: einen 14-tägigen Aufenthalt auf der Insel Mauritius. Mit beim Schüleraustausch der anderen Art dabei: DIE Lehrer Christine Hunklinger und Ferdinand Klingelhöfer.
„Die ganze Zeit war wie ein Traum“, erzählt die Neuntklässlerin Emilia Jakob nach der Rückkehr mit verklärtem Blick. Als wir mit dem Katamaran über das türkisblaue Wasser sausten, konnte ich gar nicht realisieren, dass ich das jetzt wirklich erleben darf.“ Die Tour mit anschließendem Schnorcheln stellte für alle den absoluten Höhepunkt des Austausches statt, dicht gefolgt vom Besuch eines Safari-parks, bei dem die Jugendlichen Zebras und Emus streicheln konnten.
„Grillen auf dem Indischen Ozean, das hat schon was“, erinnert sich Bastian Kolb aus der achten Jahrgangsstufe. Er war mit seinem Rollstuhl beim Schüleraustausch dabei und musste die Erfahrung machen, dass man auf Mauritius wohl noch nicht von Barrierefreiheit gehört hat. „Die Straßen sind sehr schlecht, und auf den meisten Bürgersteigen ist Kopfsteinpflaster verlegt. Das ist für Rollstuhlfahrer nicht so schön.“ Umso dankbarer ist Kolb über die Hilfe seiner Freunde, die den Rollstuhl wenn nötig getragen haben. Aber nicht nur die Schüler blicken auf besondere Tage zurück. Auch das Fazit von Lehrer Klingelhöfer ist positiv: „Es war eine richtig tolle Schülerfahrt bei der nicht gravierend falsch lief.“ Der Konrektor der Schule hat sei seiner Studienzeit einen persönlichen Kontakt zur Deutschlehrerin Ornella Moothoo auf Mauritius. So kam der Austausch der etwas anderen Art zustande.
Billig ist die Reise freilich nicht. Laut Klingelhöfer kostet sie pro Schüler 1.400 Euro, davon macht der Flug 1.100 Euro aus. Ein Ausflug, den sich nur finanzkräftige Eltern leisten können? Klingelhöfer widerspricht. Alle, die sich ernsthaft um Teilnahme bemüht haben, konnten mitfahren.“ Sein Eindruck sei, dass es niemanden gegeben habe, der sich aus finanziellen Gründen ausgegrenzt fühlte. Wer die 1.400 Euro nicht aus eigener Kraft stemmen konnte, bekam einen Zuschuss. Klingelhöfer nennt als Unterstützer den pädagogischen Austauschdienst sowie Organisationen aus der Region.
Ein Gegenbesuch ist für Juni geplant. Und die Realschüler können es kaum mehr erwarten, ihre neuen Freunde wiederzusehen. „Der Abschied nach den zwei tollen Wochen war am Schlimmsten“, sagt Jakob. „Wirklich alle haben geweint. Deshalb haben wir auch fast täglichen Kontakt per Skype.“
Das Hauptziel dieses außergewöhnlichen Schüleraustausches war laut Klingelhöfer ein „kompletter Paradigmen-Wechsel in eine ganze andere, unbekannte Welt“. Vor Ort stellte man aber fest, dass selbst die Jugendlichen auf Mauritius Handys haben. Dafür gibt es in der Kultur, bei der Lebenseinstellung und beim Essen große Unterschiede: So sei es wegen der großen Hitze von teils 40 Grad und der hohen Luftfeuchtigkeit Usus, das Fenster und Türen der Häuser ständig offen stehen. Kakerlaken, Spinnen und anderes Getier im Wohnraum sei deshalb unvermeidbar. „In meiner Gastfamilie gab es jeden Tag Reis, deshalb habe ich den jetzt erstmal von meinem Speiseplan gestrichen“, erzählt Felix Jacobs mit einem Augenzwinkern. Ihm ist bewusst, dass er so eine Erfahrung wie in Mauritius wohl nie wieder machen wird.
Eine „einmalige Erfahrung“ war die Reise auch für Lehrerin Christine Hunklinger. „Ich bin ja noch nicht so lange in diesem Beruf und habe bis jetzt nur Klassenfahrten nach Bad Reichenhall oder so organisiert. Mauritius ist da schon eine ganz andere Hausnummer und mit viel mehr Arbeit schon im Vorfeld verbunden“, resümiert sie. „Ich habe dadurch auch einen ganz anderen Zugang zu den Schülern bekommen – und den Eindruck, jetzt irgendwie dazu zu gehören und nicht länger nur als ihre Vorgesetzte gesehen zu werden.“
Da niemand übermäßig unter Heimweh litt und jeder gesund heimgekommen ist, bezeichnen alle Beteiligten die Reise als gelungen. Viele der Schüler haben sogar schon eine Einladung ihrer Gastfamilie für die Sommerferien.
Murnauer Tagblatt – 11. März 2016 – Michaela Feldmann-Kirschner und Roland Lory
Erweiterungsbau und Turnhalle sollen Pfingsten 2016 fertiggestellt sein – Kosten haben sich leicht erhöht
Murnau – Der Erweiterungsbau sowie die Turnhalle der Murnauer Realschule an der Weindorfer Straße stehen bald vor der Fertigstellung. Pfingsten 2016 sollen die letzten Arbeiten rund um den zweiten Bauabschnitt mit einer "leichten Überschreitung der Baukosten" abgeschlossen sein. Das bestätigte Kreisbaumeister Alkmar Zenger bei der jüngsten Schulausschuss-Sitzung in Mittenwald. Die Überschreitungen halten sich nach seinen Angaben in Grenzen: "Die Kostenberechnung liegt momentan bei 6,47 Millionen Euro", erklärt er. Da sich jedoch durch die starke Konjunktur die Baupreise; „teilweise deutlich verteuert" haben, wird der Anstieg der Kosten um ungefähr zehn Prozent prognostiziert. Zenger gibt allerdings zu bedenken, dass erst "etwa 85 Prozent der Aufträge – das entspricht etwa 5,84 Millionen Euro Baukosten – ausgeschrieben beziehungsweise vergeben" sind.
Im "Rahmen des Üblichen" hingegen befinden sich die letzten Mängelbeseitigungen im ersten Bauabschnitt des Realschul-Neubaus, dem Zentralgebäude. "Eine Kostenfeststellung wird derzeit durch die Architekten erarbeitet und liegt noch nicht vor“, erklärt Zenger weiter. „Es wurden sämtliche Gewerke noch nicht schlussgerechnet.“ Nach dem letzten Stand werden sich die Baukosten für den ersten Abschnitt in Höhe von etwa 10,74 Millionen Euro bewegen – „eine Kostensteigerung von nur 0,4 Prozent“ im Rahmen der prognostizierten Baukosten also.
Das Zentralgebäude der Realschule gegenüber dem Staffelsee-Gymnasium wurde mit seinen zwölf Klassenzimmern, 15 Funktionsräumen und Büros in einem Rekordtempo von 20 Monaten hochgezogen (wir berichteten). Bis zur Fertigstellung fand der Unterricht in provisorischen Containern und Ausweichquartieren statt. Im März dieses Jahres war die feierliche Einweihung, zu der Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) nach Murnau 'kam und sich "überwältigt" zeigte. Bis 2016 werden·nun im zweiten Bauabschnitt der Erweiterungsbau, eine Zweifachturnhalle, eine Mensa und Räumlichkeiten für die Mittagsbetreuung entstehen.
Murnauer Tagblatt – 23.11.2015 – Josef Hornsteiner
Murnau - Acht- und Neuntklässler der Murnauer Realschule führen Theaterszenen auf, um für soziale Berufe zu werben.
Acht Acht- und Neuntklässer der Murnauer Realschule haben diese Woche auf der Bühne gearbeitet – anstatt die Schulbank zu drücken. Sie beteiligten sich an der Kampagne „Herzwerker“ des Bayerischen Sozial- und Pflegeministeriums. Damit wird um Nachwuchskräfte im sozialen Bereich geworben. Deshalb spielen die Kurzgeschichten auch im Kindergarten, in einer Behinderteneinrichtung und im Altenheim. Interessierte können sich die Szenen, die teils sehr lustig sind, aber auch zum Nachdenken anregen, am Donnerstag, 19. November, um 19 Uhr im Atrium der Schule ansehen.
„Die Veranstaltung wird wie eine Talkshow aufgezogen“, verrät Theater-Regisseur Jean-Francois Drozak im Vorfeld. Neben den Theaterszenen warten auf die Besucher auch Fachleute, die in sozialen Einrichtungen der Region arbeiten und über ihre Erfahrungen und Tätigkeiten berichten. „Mit diesem Gesamtpaket soll den Zuschauern vermittelt werden, wie man sich als Herzwerker während der Arbeit nach ethischen Grundsätzen verhält. Außerdem wollen wir zeigen, dass soziale Berufe nicht nur für Gutmenschen geeignet und zudem krisensicher sind“, fasst Drozak eine weitere Intention der Kampagne zusammen.
Während der Proben gibt er den Schülern, die bei einem Casting vor den Herbstferien unter 42 Bewerbern ausgewählt wurden, zahlreiche Tipps. Es wird viel gelacht, die Stimmung ist entspannt. Ernst wird es erst heute Abend, wenn hoffentlich viele Zuschauer den Weg an die Weindorfer Straße finden. Erst wenn die Laien-Darsteller ihre Vorstellung erfolgreich auf die Bühne gebracht haben, beginnt der Stress: Sie müssen den Lernstoff des verpassten Unterrichts nachholen und zahlreiche Hefteinträge nachschreiben.
„Am Anfang war ich deshalb schon skeptisch“, erzählt Carolina Krüger aus der neunten Jahrgangsstufe. „Aber das ist es auf jeden Fall wert – und hat sich für mich persönlich auch gelohnt. Denn eigentlich wollte ich ja zum Radio – aber jetzt werde ich mich um ein Praktikum in einer Behinderteneinrichtung bewerben.“ Ganz ähnlich erging es Loic Herchenröter. Der Neuntklässler engagiert sich schon seit geraumer Zeit in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirche. Jetzt, nachdem er Teil der „Herzwerker“-Initiative geworden ist, „kann ich mir gut vorstellen, eine Ausbildung zum Erzieher zu machen“, verrät er.
Und was war Jean-Francois Drozaks Motivation, sich für das Projekt – das an sieben bayerischen Schulen Station macht – zu engagieren? „Ich war selbst ein Heimkind und mein Ziel ist es, den Zuschauern zu vermitteln, dass sich nach der Jugendhilfereform in diesen Einrichtungen vieles zum Positiven verändert hat. Ich habe in der christlichen Einrichtung, in der ich lebte super Erfahrungen gemacht und Heilung erfahren“, so der in Belgien geborene Theater-Regisseur. Ihm ist es auch wichtig, dass der Umgang mit den Menschen in sozialen Berufen eine gewisse Wertschätzung voraussetzt, egal ob diese klein, behindert oder alt und pflegebedürftig sind: „Die Leute, die jetzt in Pflege sind, haben schließlich unser Land aufgebaut.“
Murnauer Tagblatt – 19.11.2015 – Foto und Text: Michaela Feldmann-Kirschner
Beim FranceMobil erhalten Kinder spielerisch Einblicke
Murnau – Sprache kann wichtige Brücken bauen und Verständnis erzeugen. Das gilt ganz besonders in Europa, wo viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. In der Murnauer Realschule können die Kinder in der siebten Klasse entscheiden, ob sie eine zweite Fremdsprache, nämlich Französisch, lernen wollen oder einen anderen fachlichen Zweig wählen. Um die Entscheidung etwas einfacher zu machen, hat die Schule das FranceMobil eingeladen und damit die Lektorin Coline Eberhard. Sie stammt aus Paris und ist im Auftrag des Institut française und des Deutsch-Französischen Jugendwerks erstmal für ein Jahr in Oberbayern unterwegs um jungen Schülern ihre Muttersprache näher zu bringen. Rund 90 Sechstklässler durften nun in kleinen Gruppen eine Schulstunde lang etwas über Frankreich und seine Sprache erfahren. Spielerisch ging es zu. Zwar äußerte sich Eberhard dabei nur auf Französisch, aber die Schüler haben sie doch meistens verstanden. Als sie einen Buben bat, einen Buchstaben zu nennen, fragte der Angesprochene auf Bayerisch: „I“? – und hatte damit schon eine passende Antwort gegeben.
„Wer in Deutsch oder Englisch bereits eine Begabung für Sprachen feststellt, der sollte sich überlegen, ob Französisch nicht auch etwas für ihn wäre“, sagte Anja Wenzel, die das Fach an der Realschule unterrichtet. Außerdem kann es später den Übergang aufs Gymnasium erleichtern, wo man, wenn man die allgemeine Hochschulreife anstrebt, um die zweite Fremdsprache nicht herum kommt. Und es hat einen weiteren Vorteil, wenn man Französisch wählt: Die Schule pflegt einen Austausch mit einer Einrichtung auf Mauritius, wo bekanntlich auch Französisch Anwendung findet. So weit dachten die Kinder indes wohl nicht – doch sie haben ja noch etwas Zeit für ihre Entscheidung. „Mir hat es gefallen“, sagte Korbinian nach dieser besonderen Französischstunde, „wahrscheinlich werde ich Französisch wählen“.
Die Schüler hatten auch ein paar Fragen an den Gast aus Frankreich, die sie auf Deutsch stellen konnten. Zum Beispiel, ob Colin Eberhard schon auf der Wiesn gewesen ist. Dieses Erlebnis, so musste die Französin mit dem deutschen Nachnamen zugeben, fehle ihr noch. Aber das kann sie ja derzeit gut nachholen.
Murnauer Tagblatt – 28.09.2015 – Heribert Riesenhuber
Das passt doch zum Namen: Das neue Logo der Murnauer
"Realschule im Blauen Land" wird von zwei Bergrücken und Blauschattierungen geziert.
Ein stilisiertes, würfelförmiges Gebäude, dahinter zwei angedeutete Bergrücken in unterschiedlichen Blauschattierungen: Das neue Logo der Murnauer „Realschule im Blauen Land“ ist modern gestaltet und sagt Einiges über das Lerninstitut an der Weindorfer Straße aus. „Nachdem wir schon so einen schönen Namen haben, war das Logo der nächste Schritt, um viele Dinge darunter zusammenzufassen“, sagt Rektor Ralf Havelka.
Da Professor Christian Luidl, Ehemann der Realschullehrerin Angelika Luidl, an der Münchner Hochschule für angewandte Wissenschaften lehrt, lag es nahe, diesen Kontakt zu nutzen. Kurz gesagt: Professorin Claudia Fillmann vom Studiengang „Druck und Medientechnik“ stellte ein ganzes Seminar unter das Thema „Realschule im Blauen Land“. Zwölf Studenten des Masterstudiengangs arbeiteten seit März an etwa einem Dutzend Entwürfen, die nunmehr im Rahmen einer Feierstunde den 340 Buben und Mädchen der Schule unter großem Jubel erstmals gezeigt wurden.
Unterstützt von den Schülerinnen Carolina Wilhelm und Amelie Neumeier, präsentierten die Studenten Fenja Löffler und Michael Becher aus dem Projektteam mit Charme die grafisch überaus interessanten Werke, von denen eines den Zuschlag der Schulleitung bekommen hatte. „Wir haben uns die Schule und auch den Markt Murnau angeschaut, um Eindrücke für das Logo zu sammeln“, sagte Löffler, die sich begeistert von der Modernität des Gebäudes sowie von der Schönheit der umgebenden Landschaft zeigte. Das Logo zeige sowohl das prägnante Schulhaus, sowie einen kleinen und einen großen Berg: „Er steht symbolisch für das Heranwachsen.“ Zudem hatten die Studenten eine neue Homepage für die Schule kreiert. Rektor Havelka erläuterte die Herkunft des Begriffs Logo, der aus dem Griechischen stammt und soviel wie Vernunft und Logik bedeutet.
Nach seinen Worten wird das grafische Gebilde künftig auf allen Briefköpfen und Schriftstücken des Hauses sowie vielleicht auch auf einer künftigen Schulkleidung zu sehen sein. Auch die Außenfassade des Hauptgebäudes könnte das Logo schmücken: „Aber das müssen wir erst mit dem Landratsamt abklären.“ Für schwungvoll-frische Unterhaltung mit englischsprachigen Songs sorgte der derzeit fast nur aus Mädchen bestehende Schulchor.
Merkur Online - 30.07.2015 - Heino Herpen
Eröffnung der "Realschule im Blauen Land" mit Festakt und Ministerbesuch
Murnau – Vor drei oder vier Jahren standen Dr. Ludwig Spaenle, Harald Kühn und Dr. Michael Rapp auf einer Wiese an der Weindorfer Straße, gegenüber dem Staffelsee-Gymnasium. Im Gespräch der drei stellte Kultusminister Spaenle einen Geistesblitz in die Runde – und malte gedanklich zu einem Fragezeichen auch gleich ein Ausrufezeichen: „Das wär’s doch, oder?!“ Gemeint hatte er das weitläufige Grundstück als Standort für die neue Murnauer Realschule.
Aus diesem einfachen „Das wär’s doch“ wurde über die Jahre ein starkes „Das ist es!“ Heuer, am Josefi-Tag, war feierliche Eröffnung der „Realschule im Blauen Land“ mit Honoratioren, Ehrengästen und dem christlichen Segen; mit Festreden, Schulband und Chor. Nach dem offiziellen Teil hielten die Erwachsenen bei Häppchen und Sekt Smalltalk. Die Buben und Mädchen bekamen jede Menge Leberkäse, Limo und für den Rest des Tages schulfrei. In seiner Begrüßung hatte Landrat Anton Speer festgestellt, dass es über die Murnauer Realschule nur Gutes zu berichten gebe. Das solle so bleiben, meinte er mit Nachdruck. Und warum auch nicht? Jedenfalls waren alle Redner voll des Lobes über die gelungene Architektur des Baues, über die Einhaltung des Zeit- und Kostenplanes. Kein unwesentlicher Faktor, schließlich geht es um eine Summe von 21 Millionen Euro.
Und vor allem sprachen sie alle übereinstimmend von einer starken „Bürgerdemokratie“ – diesen Begriff prägte Bürgermeister Rolf Beuting in seinem Grußwort. Gemeint sind jene Menschen, die eine Idee von der Realschule entwickelten und beharrlich Kommunal- wie Landespolitiker immer wieder schubsten, diese Idee bis zum guten Abschluss zu bringen: Eine dreizügige Realschule für Buben und Mädchen in Murnau. Was zum Schuljahr 2011/12 als kleine Zweigstelle der Realschule Penzberg mit 54 Schülern und 13 Lehrkräften begann, präsentiert sich nun als selbstständige und moderne Bildungseinrichtung, die konstant wächst.
Platz für 330 Schüler
Noch ist die Murnauer Realschule nicht fertig, bis 2017 entstehen eine Mensa, zusätzliche Klassenzimmer und eine Turnhalle, deren Bodenplatte just am Tag der Einweihung gegossen wurde, mit 80 Lkw-Landungen Beton. Realschuldirektor Ralf Hawelka nennt Zahlen: 330 Buben und Mädchen werden von 25 Lehrkräften unterrichtet. Ihnen stehen in modernst ausgestatteten Räumen zum Beispiel 130 Computer zur Verfügung – aber auch die traditionellen grünen Tafeln, von jeweils sechs Quadratmetern Größe: „Wir nutzen zwar neue Techniken, sind aber von ihnen nicht abhängig.“ Kultusminister Ludwig Spaenle freute sich über den Namen der neuen Schule – „Realschule im Blauen Land“: „Es ist gut und richtig, dass eine Schule nach dem Ort benannt wird, in dem sie daheim ist. In diesem Fall ‚Das blaue Land‘ – das zeugt von Traditionsbewusstsein, aber auch von der Bereitschaft, neue Ideen und Strömungen aufzunehmen.“
Bürgermeister Rolf Beuting appellierte angesichts der Verkehrssituation an der Wein- dorfer Straße an Eltern, die ihre Schützlinge tagtäglich mit dem Auto bis zur Schultüre kutschieren: „Nutzen Sie für den Hol- und Bringdienst bitte den Parkplatz am Kemmelpark. Von dort aus sind es nur 571 Meter bis zur Realschule.“ Es widerspreche nicht den Menschenrechten, so Beuting, ein paar Schritte zu Fuß zu laufen. Ein paar Wünsche für die Zukunft wurden auch formuliert: So sähe es Ralf Hawelka gerne, wenn die Realschulen in Murnau und in Schlehdorf enger zusammenarbeiten würden. Und Bürgermeister Rolf Beuting entwarf die Vision für einer Schwimmhalle: „Wir haben in Murnau über 1000 Schüler, aber keine Möglichkeit einen dringend erforderlichen Schwimmunterricht zu organisieren.
Kreisbote - 26.03.2015 (Günter Bitala)
Beuting appelliert an Eltern: Hol- und Bringdienst am Kemmelpark nutzen
Murnau – Noch ist die Murnauer Realschule nicht fertig, bis 2017 entstehen eine Mensa, zusätzliche Klassenzimmer und eine Turnhalle, deren Bodenplatte just am Tag der Einweihung gegossen wurde, mit 80 Lkw-Ladungen Beton.
Realschuldirektor Ralf Havelka nennt Zahlen: 330 Buben und Mädchen werden von 25 Lehrkräften unterrichtet. Ihnen stehen in modernst ausgestatteten Räumen zum Beispiel 130 Computer zu Verfügung – aber auch die traditionellen grünen Tafeln, von jeweils sechs Quadratmetern Größe: „Wir nutzen zwar neue Techniken, sind aber von ihnen nicht abhängig.“
Kultusminister Ludwig Spaenle freute sich über den Namen der neuen Schule – „Realschule im Blauen Land“: „Es ist gut und richtig, dass eine Schule nach dem Ort benannt wird, in dem sie daheim ist. In diesem Fall ‚Das Blaue Land‘ – das zeugt von Traditionsbewusstsein, aber auch von der Bereitschaft, neue Ideen und Strömungen aufzunehmen.“
Bürgermeister Rolf Beuting appellierte angesichts der Verkehrssituation an der Weindorfer Straße an Eltern, die ihre Schützlinge tagtäglich mit dem Auto bis zur Schultüre kutschieren: „Nutzen Sie für den Hol- und Bringdienst bitte den Parkplatz am Kemmelpark. Von dort aus sind es nur 571 Meter bis zur Realschule.“ Es widerspreche nicht den Menschrechten, so Beuting, ein paar Schritte zu Fuß zu laufen.
Ein paar Wünsche für die Zukunft wurden auch formuliert: So sähe es Ralf Havelka gerne, wenn die Realschulen in Murnau und in Schlehdorf enger zusammenarbeiten würden.
Und Bürgermeister Rolf Beuting entwarf die Vision für eine Schwimmhalle: „Wir haben in Murnau über 1 000 Schüler, aber keine Möglichkeit einen dringend erforderlichen Schwimmunterricht zu organisieren.
Kreisbote – 25.03.2015 – Günter Bitala
Sezierte Augen, Herzen zum Anfassen, Stabheuschrecken und Wüstenrennmäuse erwarteten die Besucher der Fachschaft Biologie beim Tag der offenen Tür in der Murnauer Realschule. Viele interessierte Eltern, Großeltern und Geschwister war in das erst kurz zuvor offiziell eingeweihte Schulgebäude an der Weindorfer Straße gekommen. So konnten sie sich vor Ort über den Unterrichtsstoff in den verschiedenen Fächern sowie die vorhandenen Räumlichkeiten informieren. Unser Bild zeigt Lehrer Markus Saida, der den Besuchern die Beschaffenheit eines Herzmuskels erklärte. Neben vielen Einblicken in die Lerninhalte und kleine fachbezogene Quiz – die hauptsächlich für die potentiell zukünftigen Fünftklässler ausgerichtet waren – standen auch Einlagen der Cheerleader-Gruppe auf dem Programm. Der Chor und die Schulband gaben mehrere Konzerte. Und der Elternbeirat versorgte die Besucher mit süßen und deftigen Leckereien, die von den Eltern zubereitet und gespendet worden waren.
Murnauer Tagblatt – 23.03.2015 – Feldmann-Kirschner
In der Region Murnau haben sich die Bildungs-Perspektiven erweitert: Die einstige Zweigstelle der Realschule Penzberg weihte feierlich ihr neues Gebäude ein - und darf sich nun offiziell "Realschule im Blauen Land" nennen.
Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle weihte den Neubau der "Realschule im Blauen Land" feierlich ein und übergab ihn offiziell seiner Bestimmung. Endgültig Vergangenheit ist damit für Schüler wie Lehrer die Zeit der mobilen Klassenzimmer und Ausweich-Quartiere. Was zum Schuljahr 2011/12 als kleine Zweigstelle der Realschule Penzberg mit 54 Schülern und 13 Lehrkräften begann, präsentiert sich mittlerweile als selbstständige, schmucke und moderne Bildungseinrichtung, die konstant wächst. Mittlerweile besuchen 337 Schülerinnen und Schüler in zwölf Klassen die „Realschule im Blauen Land“. Sie werden seit November 2014 bereits in dem neuen Gebäude unterrichtet.
Der Bildungsminister bezeichnete in seinem Grußwort die Realschule als einen "Standort für zukunfts-fähige Bildung, der alle Besonderheiten der Region unter einem Dach zusam-menführt und damit Identität stiftet“. Eine moderne Schule wie die "Realschule im Blauen Land“ werde dem Anspruch gerecht, die ganze Persön-lichkeit von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Auch stelle sie einen gemeinschafts-stiftenden Ort dar. Hier werden Weichen für die Zukunft gestellt und Karrieren auf den Weg gebracht, so Spaenle.
Bildung braucht Mut zur Investition
Auch die Rekordbauzeit des ersten Bauabschnitts von 20 Monaten würdigte der Bildungsminister. Spaenle rief die gewaltige Investitionssumme von 21 Millionen Euro – durch Freistaat und Landkreis Garmisch-Partenkirchen – ins Gedächtnis: „Beste Bildung braucht Mut zur Investition.“ Bis 2016 wird in Murnau weiter gebaut: Im zweiten Bauabschnitt werden die Zweifachturnhalle, der Mensa-Bau, sechs Klassenzimmer und ein größeres Lehrerzimmer in Angriff genommen.
Murnau – Murnaus Realschul-Neubau wurde feierlich eingeweiht. Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) zeigte sich von der Architektur „überwältigt".
Die 337 Murnauer Realschüler und 25 Lehrkräfte haben sich gut eingelebt in ihrem neuen Domizil an der Weindorfer Straße. Bereits im November des vergangenen Jahres war in dem Zentralgebäude der Betrieb aufgenommen worden (wir berichteten). Jetzt folgte – mit etwas Verspätung - die feierliche Einweihung. Aus der Landeshauptstadt war dazu prominenter Besuch angereist: Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) übergab den Neubau der „Realschule im Blauen Land“, so die offizielle Bezeichnung, seiner Bestimmung – und sparte nicht mit lobenden Worten. „Das ist etwas ganz Besonderes“, betonte der Spitzenpolitiker.
Etliche Ehrengäste, darunter Vertreter der Politik und des öffentlichen Lebens, sowie die Schulfamilie hatten sich zu dem Festakt in der Aula versammelt. „Ich bin überwältigt von dieser Architektur“, schwärmte Spaenle in seinem Grußwort. In der Tat ist der quaderförmige Komplex mit dem Lichthof in der Mitte beeindruckend. Spaenle bezeichnete die Lehrstätte als einen „Standort für zukunftsfähige Bildung, der alle Besonderheiten der Region unter einem Dach zusammenführt und damit Identität stiftet“. Eine moderne Schule wie diese werde dem Anspruch gerecht, die ganze Persönlichkeit der Schüler zu fördern.
Landrat Anton Speer (Freie Wähler) sprach von einem „Meilenstein in der Landkreisgeschichte“. Es sei ein großzügiges Schulhaus entstanden, „das hervorragend für seinen Zweck geeignet ist.“ Der Chef der Kreisbehörde - der Landkreis ist als Sachaufwandsträger für die Realschule zuständig - ist sich sicher, dass sich die Investition auszahlt. Denn damit werde die Bildungsregion gestärkt. Zusammen mit dem Staffelsee-Gymnasium und der Mittelschule sei in Murnau ein richtiges Schulzentrum gewachsen.
Es war ein harter Kampf vieler Eltern und Volksvertreter, bis die Realschule 2011 - anfangs nur für Buben – genehmigt und später auch für Mädchen geöffnet wurde. Daran erinnerte Direktor Ralf Havelka mit einer bemerkenswerten Geste: Er würdigte das Engagement der Elterngruppe, die 2009 fast 7000 Unterschriften für die Schaffung des mittleren Bildungsweges gesammelt hatte – und beschenkte die beiden Hauptinitiatorinnen, Bettina Böhringer und Anna Schlegel, mit Blumensträußen. „Ohne Sie beide stünden wir heute nicht hier“, so Havelka.
Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) hob unter anderem den Standortvorteil hervor, den Murnaus Schullandschaft mit sich bringe, und erinnerte daran, dass jetzt für den Schwimmunterricht noch eine Schwimmhalle fehle. Hier wäre eine „bezahlbare Lösung“ notwendig.
Und was sagen die Kinder zu ihrer neuen Schule? „De ist wirklich schee gworden“, meinten die beiden Nachwuchs-Moderatorinnen Amelie und Carolina. Umrahmt wurde die Feierlichkeit von einem bunten, musikalischen Programm, das die Schüler und ihre Lehrer einstudiert hatten. Den kirchlichen Segen erteilten Murnaus katholischer Pfarrer Siegbert Schindele und sein evangelischer Kollege Andreas Fach.
Das Zentralgebäude der Realschule wurde mit seinen zwölf Klassenzimmern, 15 Funktionsräumen und Büros in einem Rekordtempo von 20 Monaten hochgezogen. Bis zur Fertigstellung fand der Unterricht in provisorischen Containern und Ausweichquartieren statt. Die dreizügige Realschule befindet sich im Aufbau und zählt derzeit zwölf Klassen von der fünften bis zur achten Jahrgangsstufe. Bis 2016 wird weiter gebaut: In einem zweiten Abschnitt entstehen ein Erweiterungsbau, eine Zweifachturnhalle, eine Mensa und Räumlichkeiten für die Mittagsbetreuung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 21 Millionen Euro (inklusive Grunderwerb).
Merkur Online – 19.03.2015 – Andreas Seiler
Foto und Video, Schauspiel, Tanz, Gesang, Sport und Internet zum Mitmachen
Murnau – Das war schon immer so: junge Menschen wollen sich darstellen und in Szene setzen. Die neuen Medien bieten dazu schier unbegrenzte Möglichkeiten, bergen aber bislang nicht gekannte Gefahren: Ein unvorteilhaftes Foto, ein peinliches Video lassen sich kaum mehr aus dem weltweiten Netz entfernen; im schlimmsten Fall kann das zu Mobbing führen oder bei Bewerbungen von Nachteil sein.
Es geht auch anders, findet Heinfried Barton. Gemeinsam mit der Mittel- und Realschule sowie dem Erlhaus entwickelte der Geschäftsführer ein Konzept, wie sich die jugendlichen fast schon professionell im Internet präsentieren können. Der Workshop in den Osterferien richtet sich an Jungs und Mädchen im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren. Einen Kennenlernabend dazu gibt es am Montag, 9. Februar, um 18:30 Uhr im Jugendzentrum Erlhaus (Kemmelpark). Barton konnte bekannte Referenten gewinnen: Matthias Gerstner (Schauspieler und Regisseur), Johanna Effenberger (Musical-Darstellerin und Regisseurin), Verena Nießner (Pädagogin für Tanz, Schauspiel und Gesang), Veronika Maier (Gesang), Daniel Lang (Regisseur für Film und Fernsehen).
Johannes Templer vom Erlhaus sagt: "Die Workshop-Teilnehmer bekommen kein fertiges Programm vorgesetzt, sondern sollen ihre Kreativität und eigene Ideen entwickeln. Die Referenten helfen bei der Umsetzung." Erfreulich: Wegen einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ist die Teilnahme am TalentCAMPus 2015 kostenlos. Infos gibt es bei der Vhs Murnau, Tel. 08841 2288.
Kreisbote – 07.02.2015 – Günter Bitala
Spende für Offene Ganztagsschule Murnau
Murnau - Den Nachmittag in der Schule verbringen? Kein Problem für die Schüler von Gymnasium und Realschute Murnau, die die Offene Ganztagsschule besuchen. Von Langeweile ist bei ihnen nichts zu spüren. Eine Spende über 350 Euro der VR-Bank Werdenfels ermöglicht jetzt den Ankauf neuer Spielgeräten und Material für Kunstprojekte.
"Damit können wir die Nachmittag für die Schüler noch bunter und kreativer gestalten", freut sich Marlene Erhard von der Caritas und Leiterin der Offenen Ganztagsschule. Das sehen auch Ralf Havelka, Direktor der Realschule, und Rupert Grübl, 3. Direktor des Staffelsee-Gymnasiums, so: ,,Mit der Spende wird die wichtige Arbeit, die die Caritas für die Eltern leistet, unterstützt", bekräftigen sie.
"Vor allem profitieren von der Mittagsbetreuung gleich zwei Schuten", ergänzt Franziska Weitl, Jugendberaterin bei der VR-Bank. "Wir freuen uns daher sehr, ein so großartiges Projekt zu unterstützen."
Die offene Ganztagsschule wird seit nunmehr vier Jahren am Staffelsee-Gymnasium (seit drei Jahren in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Realschule) gemeinsam mit der Caritas Garmisch-Partenkirchen angeboten. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 können hier zwischen zwei und vier Nachmittagen pro Woche von 13 bis 16 Uhr betreut werden – und zwar ohne Kosten für die Erziehungsberechtigten. Die Betreuung umfasst sowohl eine Unterstützung bei den Hausaufgaben wie auch ein umfangreiches Freizeitprogramm.
Kreisbote – 04.02.2015 (wsl)
Fremde Kultur:
Drei Buben aus dem Landkreis waren an Mauritius-Austausch beteiligt – Unvergessliche Eindrücke und wahr Freundschaften
Murnau – Dass der Unterricht wegen eines Wirbelsturms zwei Tage ausfällt, ist zugegebenermaßen nicht sehr wahrscheinlich im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Andreas Feldmayer (15) und Dionys Ram (14) haben diesen Fall dennoch erlebt – auf Mauritius. Die beiden Achtklässler, die die Murnauer Realschule besuchen, kommen gerade von einem besonderen Schüleraustausch zurück. Dank des stellvertretenden Schulleiters, Ferdinand Klingelhöfer (35), konnten die Burschen zusammen mit einem Schulkameraden und insgesamt 20 Penzberger Schülern an dem Projekt teilnehmen und unvergessliche Eindrücke sammeln. Während Andere die ersten beiden Januarwochen zuhause mit Lernen oder Hausaufgaben verbrachten, verabschiedeten sich die Drei mit ihrem Lehrer ins Südsee-Paradies.
Bereits vergangenes Pfingsten waren 16 Mauritier im Alter von 15 bis 16 Jahren in Bayern zu Gast. Doch den Unterschied zwischen den Kulturen merkt man laut Klingelhöfer, der das Projekt durch persönliche Kontakte ermöglichen konnte, erst so richtig, wenn man selbst in dem fremden Land ist. Aber es zeichnete sich schon bei dem Zusammentreffen im Sommer ab, dass das Leben auf Mauritius sehr anders ist als hier im Blauen Land. Besonders die Klischees der Deutschen – sie seien diszipliniert, strukturiert und immer pünktlich – schienen sich in den Augen der Insulaner zu bewahrheiten. „Sie fanden es wahnsinnig toll, wie pünktlich Bus und Bahn hier immer sind“, berichtet der 35-Jährige und fügt lachend hinzu, dass es für sie unvorstellbar sei, wie hierzulande alle über die Bahn schimpfen.“ Auf Mauritius kommt der Bus, wenn er eben mal vorbeifährt. Einen Plan gibt‘s da nicht.“
Ein eigenes Bild konnten sich die Burschen von der Realschule machen, als sie zu Gast in dem Inselstaat waren. Besonders gefallen hat Ram und Feldmayer, dass sie nicht wie Touristen behandelt wurden, sondern wie Familienmitglieder. „Das war wirklich stark“, erzählt Feldmayer, der aus Uffing kommt. Auch der stellvertretende Schulleiter ist überzeugt, dass sich durch den Austausch richtige Freundschaften entwickelt hätten. „Ich würde die Familie im Laufe des Lebens gerne noch mal besuchen“, bestätigt ihm der Spatzenhauser Dionys Ram.
„Der Zauber lag darin, dass der Austausch aus Freundschaft entstanden ist“, erklärt Klingelhöfer. Er betont, dass auch die Mauritier maßgeblich zu dem Erfolg beigetragen hätten. „Das Gemeinschaftsgefühl war überwältigend. Sie haben das nicht als Pflicht gesehen, sondern eher nach dem Motto: Es ist cool, dass sie da sind, jetzt zeigen wir ihnen, was für eine fantastische Insel wir haben!" Sie führten die Bayern in ihr Paradies ein und brachten sie an ihre Lieblingsorte, fernab der Touri-Strände.
Dementsprechend schwer und tränenreich war der Abschied nach 14 Tagen. Es gab ein großes Fest in Dirndl und Lederhosen, die Gastfamilien führten den traditionellen Tanz Sega auf. Jeder zeigte dem Anderen seine Kultur, ließ ihn daran teilhaben; Das berührte den Lehrer besonders: "Da geht einem das Herz auf, wenn das so funktioniert. Dafür lohnt sich der Aufwand.“
Murnauer Tagblatt – 24./25. Januar 2015 – Marie Schnürer
Landrat übergibt Schlüssel der „Realschule im Blauen Land“ an Schulleiter Ralf Havelka
Murnau – Es ist geschafft: Landrat Anton Speer übergab am vergangenen Dienstag den Schlüssel zur neu gebauten Realschule in Murnau an Schulleiter Ralf Havelka. Damit konnten die 333 Schüler aus ihrem Container-Provisorium in die funkelnagelneuen Klassenzimmer umziehen.
Zur kurzen Feier war Harald Kühn (CSU, MdL) gekommen, der in seiner Zeit als Landrat von Garmisch-Partenkirchen die Einrichtung der Schule maßgeblich vorangetrieben hatte. Die neue Realschule ist eine gute Investition in die Zukunft unserer Kinder. Mit Gymnasium, Mittelschule und Realschule hat Murnau jetzt ein Schulzentrum bekommen, das nicht allerorten zu finden ist“ lobte Kühne.
Landrat Speer erinnerte an die Schritte zur Verwirklichung der Realschule. Da war zum Schuljahr 2011/2012 die Gründung mit dem Unterricht in Containern. Es folgte die Öffnung der ursprünglich nur für Buben gedachten Schule auch für Mädchen. Im Mai 2013 kam Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle zum ersten Spatenstich an die Weindorfer Straße. „Wir haben mit der Schlüsselübergabe den Startschuss in den neuen Räumen gegeben. Der Festakt mit kirchlicher Weihe und einem Tag der offenen Tür ist für Mitte Februar 2015 geplant“, sagte Speer.
Natürlich ist die Schule noch lange nicht fertig gebaut. „Wir konnten wie geplant das Zentralgebäude mit zwölft Klassenzimmern und 15 Funktionsräumen in Betrieb nehmen, dazu das Büro des Schulleiters und Lehrerarbeitsplätze. In einem zweiten Bauabschnitt folgen weitere Klassenzimmer, eine Mensa und eine Turnhalle. Damit wäre bis 2016 die vorgesehene Dreizügigkeit erreicht“, erklärte Kreisbaumeister Christoph Schreyer. Rund 21 Millionen Euro stehen für den Bau der Schule zur Verfügung.
Nach der Schlüsselübergabe beschloss der Schulausschuss des Landkreises Garmisch-Partenkirchen am Nachmittag den Namen der neuen Bildungsstätte: „Realschule im Blauen Land“.
Kreisbote – 22.11.2014 – Günter Bitala
Murnau – Murnaus Realschule heißt künftig „Realschule im Blauen Land“. Dies beschloss der Schulaussschuss des Kreistages einstimmig. Die Sitzung fand in dem Anfang dieser Woche eröffneten neuen Hauptgebäude an der Weindorfer Straße statt. Für die Bildungseinrichtung ist der Landkreis als Sachaufwandsträger zuständig.
Einen entsprechenden Namensvorschlag hatte die Schulfamilie – also Eltern, Schüler und Lehrer – nach intensiven Beratungen eingereicht. „Mit diesem Namen werden ausschließlich positive Attribute verbunden: der wohlbekannte kunsthistorische Hintergrund, die einzigartige Verbindung von Berglandschaften, Seen sowie dem Murnauer Moos“, begründete Direktor Ralf Havelka die Entscheidung. Unter weiter: „Damit einhergehende Werte sind: Heimatverbundenheit, Liebe zu und Respekt vor der Natur sowie Offenheit gegenüber Neuem, was beispielsweise typisch für die Kunstepoche des Blauen Reiters war.“ All dies seien Inhalt die man auch den Jugendlichen vermittle. Nun muss nur noch das Bayerische Kultusministerium seine Zustimmung erteilen. Dies dürfte reine Formsache sein.
Die Ausschussmitglieder nutzen die Gelegenheit zu einem Rundgang durch das imposante Gebäude – und waren allesamt sehr angetan. Wie bereits berichtet, wurde der viergeschossige Komplex in einer Rekordbauzeit von etwa eineinhalb Jahren fertiggestellt. „Das ist sehr gelungen“, sagte Landrat Anton Speer /Freie Wähler). Damit sei in Murnau ein richtiges Schulzentrum entstanden – seiner Meinung nach eine Bereicherung für den Landkreis. In unmittelbarer Nähe befinden sich das Staffelsee-Gymnasium und die Mittelschule. Auf dem Realschulgelände steht jetzt noch der zweite Bauabschnitt an – mit einem Erweiterungsbau, einer Mensa und einer Zweifachturnhalle. 2016 soll alles fertig sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 21 Millionen Euro
Murnauer Tagblatt – 20. November 2014 – Andreas Seiler
Mit der symbolischen Schlüsselübergabe durch Landrat Anton Speer an den Leiter der neuen Realschule Murnau, Ralf Havelka, ist ein Großprojekt im Beisein aller 330 Schüler seiner Bestimmung übergeben worden. „Murnau kann sich glücklich schätzen, und wir schwätzen uns glücklich, dass wir endlich in diesem wunderschönen neuen Schulhaus zu Hause sind“, unterstrich Schulleiter Havelka. Als „sehr erfreulich“ wertete Landtagsabgeordneter Harald Hühn, dass die Kostenschätzung von insgesamt 21 Millionen Euro nicht überschritten wird. Unser Bild Zeigt: v. l. Schülersprecher Dionys Ram, Projektleiter Tilman Gappa, Landrat Anton Speer, Harald Kühn (CSU) und Schulleiter Ralf Havelka.
Murnauer Tagblatt – 19.11.2014 – Herpen
Murnau – Es dauerte am Montagmorgen nur wenige Minuten, da hatten Murnaus Realschüler ihr neues Schulgebäude an der Weindorfer Straße lautstark in Beschlag genommen.
Im Zuge einer Art Schnitzeljagd durften die rund 330 Kinder das viergeschossige Gebäude, das in einer Rekordbauzeit von eineinhalb Jahren errichtet worden war, erkunden. Auch wenn nach dem Umzug Ende vergangener Woche noch einige Rest- und Einräumarbeiten zu erledigen sind, konnte der Unterricht wie geplant aufgenommen werden - ein Meilenstein für den Schulstandort Murnau.
Bei der Versammlung in der Aula war die Freude bei allen Beteiligten riesengroß: „Heute ist einer der schönsten Tage in meinem Leben, zumindest der schönste in meinem Berufsleben“, meinte Direktor Ralf Havelka - nachdem, passend zur Stimmung, der Gute-Laune-Hit „Happy“ (Pharrell Williams) die Lautsprecheranlage eingeweiht hatte. Als der Chefpädagoge seine Schützlinge fragte, ob sie denn mit dem Domizil zufrieden seien, gingen alle Daumen nach oben.
„Es ist alles so schön neu“, meinte auf Tagblatt-Nachfrage etwa Martin aus der 8 c. Und sein Klassenkamerad Daniele fügte hinzu: „Es ist schon etwas Besonderes, dass wir die Ersten sind.“ Das etwa 25-köpfige Lehrerkollegium sieht es nicht anders. „Am schönsten ist, dass wir alle unter einem Dach sind“, betonte Carolin Stucke in Anspielung auf die Platzprobleme, unter denen bislang die 2011 genehmigte Realschule litt, die sich im Aufbau befindet. Der Unterricht war auf mehrere Standorte verteilt, fand in provisorischen Containern, an der Mittelschule und am Staffelsee-Gymnasium statt – nicht gerade ideale Bedingungen. Doch damit ist jetzt Schluss, die Schulgemeinschaft ist endlich vereint. „Das ist ein Quantensprung“, sagte Havelka. „Das ist ein sehr wertiges Haus. Wir haben nichts auszusetzen.“
In der Tat macht das Bauwerk einen modernen und soliden Eindruck. Es wurde auf Funktionalität, technische Feinheiten und eine Wohlfühlatmosphäre geachtet. Ins Auge fallen der Lichthof in der Mitte des quaderförmigen Komplexes, die großen, hellen Fenster, die geräumige Aula mit einer Sitztreppe und die wiederkehrenden Materialien. Dazu zählen die Sichtbetonwände, die Verschalungen, Schrankwände und Türen aus Lärchenholz sowie die Steinböden.
Raummangel dürfte jetzt ein Fremdwort sein. Neben den rund 30 Zimmern für den Klassen- und Fachunterricht stehen zahlreiche Funktionsräume zur Verfügung. Besonders stolz ist Havelka auf die hochwertige Ausstattung. Diese reicht von professionellen Werkzeugen in den Werkräumen über moderne Computer-Arbeitsplätze bis hin zu Experimentierkästen für die Naturwissenschaften. In den Klassenzimmern kommen moderne und konventionelle Elemente zum Einsatz. So sind dort Computer, Dokumentenkameras und Beamer ebenso zu finden wie traditionelle Kreidetafeln. Hinzu kommen nützliche Details, ob die mobilen Wände des Mehrzweckraums, Schließfächer, in denen die Schüler ihre Siebensachen verstauen können, oder ein Flatscreen, auf dem Unterrichtsvertretungen angezeigt werden.
Das Großprojekt Realschulbau, für den der Landkreis als Sachaufwandsträger zuständig ist, ist noch nicht abgeschlossen. Es folgt Bauabschnitt zwei – mit einem Erweiterungsbau, einer Mensa und einer Zweifachturnhalle. Im Frühsommer 2016 soll alles fertig sein. Die Gesamtkosten (inklusive Grunderwerb) belaufen sich auf rund 21 Millionen Euro.
Murnauer Tagblatt – 18.11.2014 – Andreas Seiler
Die Schüler der Murnauer Realschule hatten am Freitag frei – und die Lehrer mussten schleppen. Sie zogen mit ihrem Hab und Gut ins neue Schulhaus an der Weindorfer Straße um. Das imposante Bauwerk wird den Pädagogen sowie den gut 300 Kindern und Jugendlichen ab Montag eine neue Heimstatt bieten. Zum ersten Mal sind dann alle unter einem Dach vereint. Bislang fand der Unterricht in Containern, an der Mittelschule und am Staffelsee-Gymnasium statt. Der zweite Bauabschnitt der Realschule, der die Sporthalle die Mensa und einen Erweiterungstrakt umfasst, soll demnächst begonnen werden.
Murnauer Tagblatt – 15./16. November – Christian Kolb
Murnau – Mitte November ist es endlich soweit: Das neue Hauptgebäude der Murnauer Realschule an der Weindorfer Straße kann bezogen werden – nach einer Rekordbauzeit von gerade mal eineinhalb Jahren.
Einen genauen Termin nennt das Landratsamt, das als Sachaufwandsträger für die Bildungseinrichtung zuständig ist, nicht. Dem Vernehmen nach soll der Unterricht in dem viergeschossigen, quaderförmigen Komplex mit dem Lichthof in der Mitte am Montag, 17. November, starten - wenn alles glatt läuft.
Die offizielle Eröffnung mit der Politprominenz ist für Anfang 2015 geplant. Angeblich sollte es bereits diese Woche nach den Herbstferien losgehen. Doch es sind offenbar noch Restarbeiten zu erledigen, die den Zeitplan nach hinten verschoben haben.
„Die Vorfreude ist enorm“, sagt Direktor Ralf Havelka. „Wir werden den ersten Tag ganz besonders gestalten.“ Und auch die Elternschaft ist mehr als zufrieden. „Das neue Schulhaus ist grandios“, lobt der Elternbeiratsvorsitzende Christian Kolb.
Die Schüler und Lehrer dürften aufatmen, wenn sie das Domizil bezogen haben. Denn bislang ist die 2011 genehmigte Realschule, die sich im Aufbau befindet, auf mehrere Standorte verteilt - nicht gerade eine Idealbedingung. Der Unterricht findet in provisorischen Container-Unterkünften, in der Mittelschule und am Staffelsee-Gymnasium statt. „Das ist kein Dauerzustand. Wir haben gewisse Einschränkungen“, beklagt Havelka. Dies treffe vor allem auf den Fachunterricht zu, zu dem etwa Informatik, Werken, Kunst, Physik und Chemie zählen. In dem neuen Gebäude sind dafür ausreichend Räume vorhanden - und die erforderliche Ausstattung. „Wir haben nichts auszusetzen“, betont Havelka. Beim Einrichtungskonzept habe man auf eine gesunde Mischung aus modernen und altbewährten Elementen gesetzt. So befänden sich beispielsweise in jedem Klassenzimmer ein Beamer und ein Computer, aber auch eine traditionelle Kreidetafel. Übrigens: Ein Teil des Inventars, ob Tische, Stühle oder Lehrmaterial, ist schon vorhanden und wird von Umzugsfirmen in das Bauwerk gebracht.
Ein Wermutstropfen bleibt: Auf dem neuen Areal gehen die Bauarbeiten weiter. Das besagte Hauptgebäude ist nämlich der erste Bauabschnitt des rund 21 Millionen Euro teuren Großprojekts (inklusive Grunderwerb). Dieser sieht ein Raumprogramm für eine zweizügige Schule (zwei Klassen pro Jahrgangsstufe) vor, der zweite ermöglicht die Dreizügigkeit. Vorgesehen sind ein Erweiterungsbau, eine Mensa, eine Zweifachturnhalle und Räume für die Mittagsbetreuung. Im Frühsommer 2016 soll alles fertig sein.
Die Realschule erfreut sich eines großen Zulaufs. Die drei fünften Klassen sind mit 94 Schülern gut voll. Die Obergrenze liegt bei 96. Die Lehrstätte hat jetzt rund 330 Schüler, verteilt auf zwölf Klassen (5. bis 8. Jahrgangsstufe), um die sich 24 Lehrkräfte kümmern. Im Vollausbau (5. bis 10. Jahrgangsstufe) sind es gut 500 Schüler.
Es verwundert nicht, dass angesichts dieser Beliebtheit der Ruf nach einer Vierzügigkeit laut wird. Im Ort hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es für diese Aufstockung bereits konkrete Schubladenpläne gebe. „Ich gehe davon aus, dass das irgendwann kommen wird“, meint Elternvertreter Kolb. Doch von offizieller Seite wird dies nicht bestätigt. Dazu der Sprecher des Landratsamtes, Stephan Scharf: „Eine Erweiterungsmöglichkeit bis zur Vierzügigkeit ist auf dem Grundstück baulich möglich. Derzeit wird jedoch dafür kein Bedarf gesehen.“ Murnauer Tagblatt – 04.11.2014 – Andreas Seiler
Neue Einrichtung an der Weindorfer Straße soll im Herbst den Betrieb aufnehmen. Vorfreude ist riesig
Murnaus neue Realschule an der Weindorfer Straße wächst im Rekordtempo. Es ist kaum zu glauben: Der Spatenstich ist nicht einmal eineinhalb Jahre her. Und schon ist das imposante, viergeschossige Hauptgebäude fast fertig – und damit der erste Bauabschnitt. In dem quaderförmigen Komplex mit dem Lichthof in der Mitte muss nur noch der Innenausbau fertiggestellt werden.
Im Landratsamt, das als Sachaufwandsträger für die Bildungseinrichtung zuständig ist, herrscht Optimismus: „Alle Arbeiten werden mit Hochdruck zu Ende geführt und liegen im Kosten- und Zeitplan“, sagt Behördensprecher Moritz Jäger. Das heißt: Noch heuer im Herbst soll der Schulbetrieb in dem neuen Domizil starten. Die provisorische Unterbringung in den Containern an der Mittelschule hat dann endlich ein Ende. Ein konkretes Datum für den Umzug kann Jäger nicht nennen. Fest steht nur: Zum Schulbeginn am 16. September werde man diesen sicher nicht schaffen. Dem Vernehmen nach werden die Herbstferien anvisiert.
Schüler und Lehrer müssen sich dann - trotz aller Freude über das Schulhaus - auf Beeinträchtigungen einstellen. Denn die Bauarbeiten auf dem Areal gehen weiter. Wie bereits berichtet, berücksichtigt der besagte erste Abschnitt nur ein Raumprogramm für eine zweizügige Schule (zwei Klassen pro Jahrgangsstufe), der zweite ermöglicht die Dreizügigkeit. Vorgesehen sind ein Erweiterungsbau, eine Mensa, eine Zweifachturnhalle und Räume für den Mittagsaufenthalt. Das gesamte Großprojekt soll um den Jahreswechsel 2015/2016 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten inklusive Grunderwerb belaufen sich auf stolze 21 Millionen Euro.
Im Ort hält sich hartnäckig das Gerücht, dass aufgrund der hohen Nachfrage eine Aufstockung zur Vierzügigkeit längst ausgemachte Sache sei. Dies verneint Jäger. Entsprechende Überlegungen gebe es nicht. Die Erweiterung sei lediglich geprüft worden - und „wäre im Rahmen des Bebauungsplanes noch realisierbar“.
Über mangelnden Zulauf kann sich die Realschule nicht beschweren. Laut Direktor Ralf Havelka liegen für die Fünfte im kommenden Schuljahr rund 90 Anmeldungen vor. Damit sind die drei Klassen gut voll. Die 2011 genehmigte Lehrstätte, die sich im Aufbau befindet, hat dann um die 340 Schüler, verteilt auf zwölf Klassen (5. bis 8. Jahrgangsstufe). Den Stoff vermitteln rund 25 Lehrkräfte. Im Vollausbau (5. bis 10. Jahrgangsstufe) werden voraussichtlich gut 500 Schüler (18 Klassen) die Einrichtung besuchen.
Die Schulfamilie freue sich riesig auf den Umzug, betont Havelka. „Darauf haben wir alle hingefiebert.“ Der Unterricht in den Containern sei als Übergangslösung in Ordnung. „Das hat gut hingehauen“, sagt der Pädagoge - und verweist auf die große Unterstützung durch die Mittelschule und das Staffelsee-Gymnasium. Allerdings müsse man schon Abstriche hinnehmen. So falle beispielsweise das Freizeit- und Spielangebot auf dem kleinen Pausenhof nur sehr eingeschränkt aus. Auch fehlten eigene Räume für den Fachunterricht, ob nun für Kunst, Werken oder Informatik.
Auch die Eltern sind von dem Neubau ganz angetan. „Der ist sensationell. Die Klassenzimmer sind nach den modernsten Erkenntnissen eingerichtet“, schwärmt Christian Kolb, Vorsitzender des Elternbeirats.
Die Murnauer Realschule braucht jetzt nur noch eins: einen einprägsamen Namen. Eine Liste mit Vorschlägen soll bereits im Landratsamt eingegangen sein. Angeblich wird als Favorit eine Kombination mit dem Begriff „Blaues Land“ gehandelt.
Murnauer Tagblatt – 30./31.08.2014 – Andreas Seiler
Wie ein Pilz ist der Rohbau der neuen Murnauer Realschule aus dem Boden geschossen. Nach nur sechseinhalb Monaten Bauzeit wurde am Freitag Richtfest an dem Gebäude an der Weindorfer Straße gefeiert. Und die Verantwortlichen sind sich einig: Wenn das so weitergeht, können die Schüler im Herbst 2014 ihr neues Domizil beziehen.
Murnau – So schnell die Errichtung des Rohbaus für die Realschule seit dem Spatenstich im Mai 2013 nun vonstatten ging, so zäh war im Vorfeld das Ringen, dass es überhaupt zu einer solchen für Murnau kommt. Aber: „Der Erfolg hat viele Väter“, wie der Landtagsabgeordnete Harald Kühn (CSU) bei seiner Dankansprache an alle am Bau Beteiligten am Freitag bei der Richtfest-Feier in der Aula des Staffelsee-Gymnasiums betonte. Und in diesem Falle – ganz entscheidend – auch viele Mütter. Denn in erster Linie ist es dem hartnäckigen Engagement von Eltern zu verdanken, das der Ort eine gemischt-geschlechtliche Realschule haben wird. Und so versäumten weder Kühn noch der amtierende Landrat Anton Speer (Freie Wähler) und andere Redner wie Murnaus Bürgermeister Dr. Michael Rapp (CSU) es dieses Mal, deren Engagement hervorzuheben.
Bereits 2007 war es zu ersten Anstrengungen von Eltern gekommen, eine Realschule nach Murnau zu holen. Anfang 2011 wurde grünes Licht gegeben, zunächst aber nur für eine reine Knabenrealschule. Und so ging das Ringen weiter, bis das Ministerium schließlich im Sommer 2012 die Öffnung auch für Mädchen und im Sommer 2013 eine damit nötig gewordene Erweiterung auf einen dreizügigen Bau genehmigt. Realschulleiter Ralf Havelka ließ die Ereignisse noch einmal Revue passieren: Im Herbst 2011 startete die Knabenrealschule Murnau mit zwei Klassen in einem provisorischen Containerbau an der Mittelschule. Im Schuljahr 2012/2013 waren es vier Klassen, mit vier Mädchen. mit Sondergenehmigungen. heute sind es drei fünfte, drei sechste und zwei siebte Klassen mit insgesamt 217 Schülern, darunter 40 Mädchen.
Voraussichtlich elf Klassen mit zirka 300 Schülern werden, wenn alles nach Plan läuft, im Herbst 2014 im Gebäude an der Weindorfer Straße Einzug halten. Beinahe in Rekordzeit und ohne Zwischenfälle hat die Firma Riedel Bau dort den Rohbau für die zunächst zweizügige Schule mit 12 Klassenzimmern, 15 Fach- und Mehrzweckräumen, Lehrerzimmern und Verwaltungstrakt entstehen lassen. Ab Frühjahr 2014 soll der zweite Bauteil erfolgen. Dann wird das Gebäude mit einem L-förmigen Anbau in Richtung Osten nochmal um sechs Klassenzimmer plus Mensa erweitert. Im Westen, Richtung Mitteranger, entsteht die Turnhalle. „21 Millionen Euro inklusive Grunderwerb nimmt der Landkreis dafür in die Hand“, betonte Anton Speer. „Das ist gut angelegtes Geld und wir sind im Rahmen, sowohl mit dem Zeitplan als auch mit den Kosten. Wir hoffen, das alles reibungslos weitergeht.“
Das hofft auch Ralf Havelka: „Zehn Monate müssen wir noch Geduld haben.“ Er freue sich sehr auf die Schule, die „überragend“ sei, hoch eben, kompakt und zweckmäßig. Aber auch schön werde sie, mit Holz, Glas, Schiefer- und Holzböden. Diejenigen, die diese Vorfreude teilen, sind seine Schüler. Zunächst in der Aula mucksmäuschenstill, inspizierten die Mädchen und Buben nach dem Richtspruch mit Feuereifer das Innere ihres neuen Schulhauses. Schülersprecher Dionys Ram hatte diese Freude in seine charmanten Ansprache in der Aula bereits kundgetan: „Wir sind froh, dass ein so großes Haus gebaut wird, in dem wir viele Stunden verbringen dürfen“, meinte er nicht ohne verschmitztes Grinsen.
„Auch für die Lehrer soll es dort gemütlich werden, damit sie immer gut gelaunt sind.“
Trotz der im Kreistag laut gewordenen Kritik an der Firma Riedel Bau wegen möglicher Ausbeutung der rumänischen Arbeiter, lobte Havelka die „fleißige, stets kollegiale und konstruktive“ Bautruppe,. „Ihr hab einen super Job gemacht.“ Und: „Ich bin mir sicher, dass diese Männer gut bezahlt wurden.“
Murnauer Tagblatt – 30.11.2013 – Michaela Sperer
Murnau – Das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen hat gute Neuigkeiten: Es sieht keine Hinweise dafür, dass beim Realschul-Bau in Murnau rumänische Wanderarbeiter ausgebeutet werden.
Das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen gibt Entwarnung: Beim Bau der Realschule in Murnau, deren Träger der Kreis ist, soll alles seine Richtigkeit haben. „Es gibt keine Hinweise", erklärte Amts-Jurist Simon Untergruber im Kreistag, dass dort gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen werde. Überprüft wurde dies wegen des Verdachts, dass rumänische Wanderarbeiter mit Hungerlöhnen abgespeist worden sein könnten.
Diese Mutmaßung stand im Raum, nachdem der Erweiterungsbau für das Murnauer Unfallklinikum Ende Oktober in die Schlagzeilen geraten war. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtete von vier rumänischen Arbeitern, die unter miserablen Bedingungen untergebracht waren und nach eigenen Angaben nur einen Stundenlohn von 61 Cent bekamen. Die beauftragte Firma Riedel Bau, die wiederum mit einem rumänischen Subunternehmer zusammengearbeitet hat, wies diese Vorwürfe zurück. Trotzdem blieben die hiesigen Lokalpolitiker skeptisch. Im Kreisausschuss wurden, wie berichtet, Befürchtungen laut. Denn schließlich entsteht auch die Realschule unter der Führung von Riedel Bau. Damals konnte Kreisbaumeister Christoph Schreyer keine Angaben über die Subunternehmer machen, die auf der Baustelle im Einsatz waren. Im Kreistag bestätigte Untergruber dann, was befürchtet wurde: „Radu Bau wird dort eingesetzt." Erstmals wurde öffentlich der Name des rumänischen Subunternehmers genannt.
„Wir haben Nachforschungen angestellt", führte Untergruber aus. Und nach denen gebe es praktisch keine Anzeichen für Versäumnisse. Die Arbeiter seien in Containern untergebracht. Außerdem würden ihre Unterschriften vorliegen, dass sie den gesetzlichen Mindestlohn bekommen. Ob das wirklich so ist, bleibt jedoch die Frage. Wie berichtet, sind in der Branche nach Auskunft der Industriegewerkschaft Bau etliche Tricksereien Usus, um den Lohn zu drücken. Und dazu würden auch gefälschte Papiere gehören.
Kreisrat Martin Wohlketzetter (SPD) wies in diesem Zusammenhang auf zusätzliche Vertragsbedingungen hin, mit denen die Landeshauptstadt München bei ihren Auftragsvergaben arbeitet. Darin heißt es zum Thema Subunternehmer beispielsweise: „Der Auftragnehmer darf Leistungen nur an Nachunternehmer übertragen, die fachkundig, leistungsfähig und zuverlässig sind." Solche vertraglichen Fixierungen seien gegebenenfalls eine Handhabe, wenn Wohlketzetter zufolge ein begründeter Verdacht besteht.
Garmisch-Partenkirchens Bürgermeister Thomas Schmid (CSB) hatte im Kreisausschuss vorgeschlagen, die Verantwortlichen von Riedel Bau in den Kreistag einzuladen. Dort sollten sie Rede und Antwort stehen. Wie Landratsamts-Mitarbeiter Untergruber erklärte, hat das Unternehmen dies abgelehnt. Die Kreisräte könnten aber in die Firma kommen und sich dort informieren. „Die ist allerdings in Schweinfurt."
Murnauer Tagblatt – 21.12.13 – Nadja Hoffmann
Richtfest für Realschule in Murnau: Kosten- und Zeitplan werden eingehalten
Wie auf Knopfdruck stürmten 200 Buben und Mädchen zum Richtfest in ihre zukünftige Realschule. Die vielen Ehrengäste des Festaktes bekamen angesichts des neugierigen Gewusels eine eindrucksvolle Vorstellung davon, wie es ab Herbst 2014 in dem Gebäude an der Weindorfer Straße zugehen wird.
Wie bei solchen Gelegenheiten üblich, reihten sich vor dem Hebauf-Spruch der Handwerker die Grußworte der Honoratioren aneinander. Der amtierende Landrat Anton Speer betonte dabei, dass der Bau voll im Kosten- und Zeitplan liege. Die Einweihung ist für Herbst 2014 vorgesehen. Ein gutes halbes Jahr ist seit dem Spatenstich mit Kultusminister Ludwig Spaenle vergangen. Das scheint für ein Vorhaben dieser Art als Rekordzeit zu gelten, wie alle Redner einstimmig betonten. Wichtiger allerdings sei, so Realschulleiter Ralph Havelka, dass bislang kein Arbeiter und keiner der vielen Zaungäste zu Schaden gekommen sind. Dem Realschulleiter stand die Vorfreude auf das fertige Gebäude ins Gesicht geschrieben – der erste Bauabschnitt umfasst nämlich zwölf Klassen- und 15 Funktionsräume. Dazu kommen das Büro für den Schulleiter und zusätzliche Lehrerarbeitsplätze. In einem zweiten Abschnitt werden weitere Klassenzimmer gebaut, eine Mensa und wohl auch eine Turnhalle. 21 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung, sagt Anton Speer. Harald Kühn (MdL) ließ in seinem Vortrag die Historie der Murnauer Realschule Revue passieren. Bürgermeister Dr. Michael Rapp erwähnte die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Gremien und Behörden. Im Mittelpunkt seines Grußwortes standen jedoch die Eltern, die durch ihre Beharrlichkeit die Entstehung der Schule konstruktiv begleiteten. Seine gespannte Erwartung teilt Schulleiter Ralph Havelka mit den Jugendlichen, die demnächst einen großen Teil ihres Alltags in dem Gebäude verbringen werden. Schülersprecher Dionys Ram lobte schon einmal die „gute Aussicht“, die man beispielsweise vom zukünftigen Biologiesaal aus auf das Hörnle haben wird. Der Siebtklässler dachte in seiner Ansprache auch an die Erwachsenen, die sich in dem geräumigen Lehrerzimmer „gemütlich“ einrichten werden. Die musikalische Begleitung des gelungenen Richt- festes hatten der Schulchor der fünften Klassen, die Flößberg-Musi und die Jazz-Combo übernommen.
Kreisbote – 11.12.2013 – Günter Bitala
Besonderes Geschenk zur offiziellen Amtseinführung Havelkas
Während einer kleinen Feierstunde wurde Ralf Havelka offiziell zum Leiter der Staatlichen Realschule Murnau ernannt. Die entsprechenden Urkunden nahm der Pädagoge aus der Hand von Ernst Fischer, Ministerialbeauftragter am Kultusministerium, entgegen. Havelka steht der Schule bereits seit deren Gründung im Jahr 2011 vor. In seinem Grußwort ging Harald Kühn (MdL) auf die Bedeutung qualifizierter schulischer Erziehung ein: Nur mit Bildung könne man die Gesellschaft gestalten. Das gelte im Kommunalen ebenso wie bundesweit und international. Anton Speer erinnerte in seiner Funktion als amtierender Landrat an den Neubau der Realschule Murnau, für die Ende November das Richtfest und im Herbst 2014 der Bezug auf dem Stundenplan stehe.
Was schenkt man einem neu ernannten Realschulleiter? Dieser Frage stellte sich auch das Murnauer RS-Kollegium und organisierte für den Chef etwas für die Ewigkeit: Die Patenschaft für ein Himmelsgestirn im Sternbild des Bärenhüters. Das Bild zeigt (vo. v. li.) Leonhard, Tabea, Verena, Robin und Leon, die die Feierstunde zur Ernennung von Ralf Havelka (re.) zum Leiter der Murnauer Realschule moderierten, und Ernst Fischer.
Kreisbote – 15.11.2013 – Günter Bitala
Havelka übernimmt offiziell das Ruder
Ralf Havelka muss ein beliebter Chef sein: Er wurde gestern bei seiner offiziellen Amtseinführung als Leiter der neuen Murnauer Realschule mit symbolträchtigen Geschenken und Lob nur so überschüttet. Als Höhepunkt erhielt er aus den Händen des Ministerialbeauftragen Ernst Fischer die Ernennungsurkunde. Der Festakt in der Aula des Staffelsee-Gymnasiums, an dem Vertreter des Schulwesens, Politiker, Eltern und Schüler teilnahmen, war eigentliche eine reine Formsache. Havelka (43) ist nämlich bereits seit der Gründung im Jahre 2011 für die Realschule verantwortlich.
Landrat Anton Speer (Freie Wähler) sprach von einer „turbulenten Startphase“, die Havelka „ruhig und umsichtig“ gemeistert habe. In der Tat ist die Entwicklung der ursprünglich als Buben-Realschule geplanten Lehrstätte beachtlich Erst wurde sie auch für Mädchen geöffnet, dann der Ausbau zur Dreizügigkeit beschlossen. Und wenn alles glatt läuft, kann das neue Schulgebäude (Kosten: 21 Millionen Euro) im Herbst 2014 bezogen werden, das derzeit an der Weindorfer Straße entsteht. Bis dahin findet der Unterricht in einem Containerdorf auf dem Parkplatz der Mittelschule statt. „Wir sind dabei eine gute Sache weiterzubringen“, sagte Havelka, der sich selbst als Teamplayer bezeichnete. Oberstes Ziel sei die optimale Ausbildung der Kinder.
Murnauer Tagblatt – 06.11.2013 – Andreas Seiler
Spatenstich für Realschule Murnau erfolgte kurz vor den Ferien – Namenspatron gesucht
Murnau – Richtige Schaufeln haben die Honoratioren um Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle beim Spatenstich zur Realschule Murnau in die Hand genommen, nicht nur so neumodisch auf den Buzzer gedrückt, wie eine Woche vorher anlässlich des Baubeginns zur Umgehungsstraße Saulgrub am 6. Mai ...
Spatenstiche sind kommunalpolitische Highlights, heißt es doch für alle Verantwortlichen, dass bereits eine weite Wegstrecke zur Verwirklichung eines Bauprojektes gegangen wurde. Diesen Zwischenstand gilt es in berechtigter Weise mit Blasmusik, Festreden und Häppchen vom Buffet zu feiern. Wohl aber in dem Wissen, dass noch ein dickes Stück Arbeit bevorsteht. Bislang war es die Zeit der Theoretiker und Planer, jetzt ist für viele Monate das Geschick der Handwerker gefragt. Es ist ein schöner Tag für Murnau und für die Bildungsregion im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, freuen sich Bürgermeister Dr. Michael Rapp und Landrat Harald Kühn gleichermaßen. Die rund 21 Mio. Euro, die die Realschule Murnau schließlich kosten soll, sind – so Rapp – eine „gute Investition in die Zukunft unserer Kinder“. Harald Kühn erinnert in seinem Grußwort daran, dass ohne die Beharrlichkeit der Eltern, aber auch ohne die verständnisvolle Einsicht und Hilfe von Seiten des Kultusministeriums sowie die baurechtliche Vorarbeit durch die Marktgemeinde Murnau und der Kreisgremien die Schule nicht in der jetzt geplanten Form umgesetzt werden könnte. Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle betont, dass Murnau im Verbund von Gymnasium, Mittelschule und Realschule ein Schulzentrum bekomme, das man nicht allerorten findet. Schulleiter Ralf Havelka erinnert an die drei Schritte zur Verwirklichung der Realschule Murnau: - Gründung zum Schuljahr 2011/12; - Öffnung auch für Mädchen; - Spatenstich für eine dreizügige Realschule; das heißt drei Klassen pro Jahrgangsstufe, die in zwei Schritten gebaut wird – zuerst das Zentralgebäude und die Klassenzimmer für eine Zweizügigkeit, danach die modulare Aufstockung der Räume auf die Dreizügigkeit mit Mensa und Doppelturnhalle. Laut Kühn sieht der ehrgeizige Terminplan vor, dass die Schüler bis zum Herbst 2014, vielleicht sogar bereits zum Schuljahresbeginn 2014/ 15 in die neuen Gebäude umziehen können. Der Landrat mahnt dabei an, die Zeit zu nutzen, einen geeigneten Namenspatron für die Schule zu suchen.
Kreisbote – 18.05.2013 – Günter Bitala
In Murnau setzte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle den Spatenstich für den Neubau der Staatlichen Realschule. Rund 21 Millionen Euro soll das neue Prestigeprojekt kosten. „Mit dieser Modellschule knüpfen wir das Netz der regionalen Bildungsangebote noch enger“, so der Minister.
„Ich freue mich, dass der Bau der Realschule Murnau zusammen mit dem Landkreis Garmisch-Patenkirchen und dem Markt Murnau realisiert werden kann. Damit knüpfen wir das Netz der Bildungsangebote noch enger“, erklärte Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle beim Spatenstich zum Baubeginn der neuen Staatlichen Realschule in Murnau. „Mir ist es ein persönliches Anliegen, den jungen Menschen in Bayern Zukunftschancen und Bildungsangebote zu eröffnen, die ihren Interessen und Talenten entsprechen. Die Realschule nimmt dabei im gegliederten bayerischen Schulsystem neben der Mittelschule und dem Gymnasium einen wichtigen Platz ein. Sie begleitet die Schülerinnen und Schüler auf ihrem individuellen Bildungsweg und bereitet sie beispielsweise auf die Fachoberschule oder eine duale Ausbildung vor“, ergänzte der Minister.
Die Realschule Murnau wurde im Schuljahr 2011/12 als Außenstelle der Heinrich-Campendonk-Realschule Penzberg gegründet. Im aktuellen Schuljahr besuchen rund 110 Schüler zwei fünfte und zwei sechste Klassen an der Realschule in Murnau. Für das kommende Schuljahr konnten sich auch Mädchen anmelden, so dass sich für das Schuljahr 2013/14 drei Eingangsklassen abzeichnen. Spaenle sieht die steigenden Anmeldezahlen als Erfolg der pädagogischen Arbeit vor Ort und dankte dem kommissarischen Leiter der Realschule Murnau, Ralf Havelka, sowie den Lehrkräften der Schule für ihren Einsatz. Die erfreuliche Zahl der Einschreibungen mache einen dreizügigen Ausbau erforderlich, so der Minister.
Die Kosten für den Neubau einer dreizügigen Realschule belaufen sich voraussichtlich auf etwa 21 Millionen Euro. Kultusminister Spaenle dankte Landrat Harald Kühn für das Engagement im Vorfeld und die hohen Investitionen des Landkreises Garmisch-Patenkirchen. Der Minister sicherte auch einen finanziellen Beitrag des Freistaates zu. Der Dank des Kultusministers richtete sich zudem an den 1. Bürgermeister des Marktes Murnau, Dr. Michael Rapp, der die Realisierung der Baumaßnahme unterstützt und die Kooperation zwischen der Staatlichen Mittelschule und der Staatlichen Realschule Murnau mit vorangetrieben hat.
„In Murnau arbeiten die Mittelschule und die Realschule eng zusammen und fördern so die Durchlässigkeit zwischen den Schularten. Damit unterstützen sie erfolgreiche Bildungsbiografien“, betonte Minister Spaenle. „Mit dem Neubau kann diese Kooperation zwischen Mittel- und Realschule fortgesetzt und ausgebaut werden. Ich wünsche der Schulgemeinschaft in Murnau für die kommende Wegstrecke weiterhin viel Motivation, ungebrochene Tatkraft und gutes Gelingen bei den anstehenden Herausforderungen“, so der Kultusminister.
Murnauer Tagblatt – Stand: 14.05.2013 – Bilder: Christian Kolb
Schülerzahlen werden zwar nach wie vor nicht verraten. Aber es zeichnet sich ab, dass Murnau eine Realschule mit drei Klassen pro Jahrgangsstufe bekommt – eine Nummer größer als bislang genehmigt.
Dies erklärt Ludwig Unger, Sprecher des Bayerischen Kultusministeriums. „Es läuft wohl auf eine Dreizügigkeit hinaus“, sagt er. Die Baupläne dazu liegen bereits in der Schublade. Zur Erinnerung: Am vergangenen Montag konnten Eltern ihre Kinder in Murnau für die neue Bildungseinrichtung einschreiben – erstmals auch Mädchen. Von der Menge der Anmeldungen hängt ab, wie groß der Neubau wird, der gegenüber dem Staffelsee-Gymnasium entstehen soll. Doch die Schulleitung und die Behörden wollten keine Daten nennen.
Insider sind sich seit Längerem ziemlich sicher, dass genügend Anmeldungen für die Dreizügigkeit zusammenkommen. Mindestens 67 dürften dazu nötig sein. Diese Einschätzung scheint sich jetzt zu bestätigen. Der Spatenstich wird kommenden Dienstag, 14. Mai, ab 13.30 Uhr gefeiert. Dazu hat sich Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) angekündigt.
Murnauer Tagblatt – 10.05.13 (as)