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In der Schmuckwerkstatt

… klein aber fein. Diese Medaillons mit einem Durchmesser von ca. 5 cm sind in der Klasse 9 d entstanden. Neue Metallbearbeitungstechniken waren das „Auftiefen, Hartlöten und Beizen“.
Was verbirgt sich nun hinter diesen drei Begriffen?

  • Auftiefen: Dahinter versteckt sich ein formverändernder, spanloser Arbeitsvorgang. Da der Anhänger eine leicht gewölbte Form aufweisen sollte, wurde mittels eines Treibhammers in einer Treibschale eine konvexe (erhabene) runde Form hergestellt.
  • Hartlöten: Darunter versteht man die Vereinigung von metallischen Werkstücken durch ein geschmolzenes zusätzliches Metall (wird als „Lot“ bezeichnet). Der Schmelzpunkt des verwendeten Lotes muss unterhalb desjenigen der Metallstücke liegen, die verbunden werden sollen. Die Lötstelle musste zunächst metallisch rein sein. Dann wurde ein Flussmittel (hier Borax) aufgetragen. Lotpailletten wurden direkt über der Lotspalte platziert. Das Werkstück wurde mit einer Gaskartusche über 450 °C erwärmt. Durch Löten entstand zwischen den Metallen und dem Lot eine feste Verbindung.
  • Beizen: Nach dem Löten wurde das Werkstück zunächst in kaltem Wasser abgeschreckt. Danach wurde es in einem warmen Alaunbad gebeizt. Dieses Bad wird zur Reinigung der Oberfläche benutzt und wirkt zwar langsamer als eine Schwefelsäurelösung, diese findet aber im schulischen Bereich keine Anwendung.

Angelika Luidl

Butterdosen

In der 9 d entstanden – materialverbindend – Butterdosen. Das Oberteil wurde aus weiß brennendem, grob schamottiertem Ton mittels einer Abwicklung in der Plattentechnik hergestellt. Damit der Griff befestigt werden konnte, ohne dass der Stülpdeckel eingedrückt wurde, legten wir Holzquader mit einer Höhe von 5 cm unter. Der Griff wurde individuell gestaltet. Es war lediglich darauf zu achten, dass dieser gut verbindend am Deckel befestigt wurde und auch gut greifbar sein sollte. Nach dem Schrühbrand erhielten die Stülpdeckel einen Glasurauftrag und wurden nochmals gebrannt.
Das Bodenteil wurde aus 4 und 15 mm starkem Kiefernfurniersperrholz hergestellt. Dazu wurde den Schülern an ihr Werkstück angepasste Böden und Butterauflagen zugeschnitten, und zwar so, dass in Längsrichtung 2 cm und in Querrichtung je 1 cm überstehen. Ferner erhielten sie zur Auflagefläche hin einen 30°-Winkel, damit man die Dose auch wieder gut vom Tisch hochheben kann. 
Nachdem die Butterauflage nicht immer rechtwinklig ausgeführt war, musste teils mittels Feile und Schleifpapier das dünnere der beiden Sperrhölzer nachgebessert werden.
Das dünnere wurde auf das dickere Furniersperrholz mittig aufgeleimt. Am Schluss wurden noch die scharfen Kanten gebrochen – fertig war das Weihnachtsgeschenk für die Oma.
Angelika Luidl

Buttermesser schnitzen

Buttermesser kommen ursprünglich aus Schweden. Bei der Butter liegt dieses für alle zugänglich bereit. Wenn man sein Brot bestrichen hat, wird es zurückgelegt und der nächste kann es benutzen. So ein Buttermesser ist etwa 18 cm aus Birken-, Wacholder- oder Kiefernholz. Die 8 d hat solche „Smörkniv“ aus Kiefernholz gefertigt, das besonders antibakteriell wirkt.
Die erste Regel ist: „Wer schnitzt, der sitzt“. Dann geht es an das eigentliche Schnitzen, das immer vom Körper weg erfolgt. Beide Oberarme liegen am Oberkörper an. Es werden nur kleine Bewegungen ausgeführt und nur sehr wenig Holz abgetragen. Lediglich die Hand, in der das Holz liegt, darf zurückgezogen werden.
Meistens müssen wir aber zum eigenen Körper hin schnitzen und sind damit einer hohen Verletzungsgefahr ausgesetzt. Deshalb ist der Daumen der schnitzenden Hand dabei gut zu schützen und stets unterhalb des Schnittes anzulegen.
Nachdem die Grundform mit dem Schnitzmesser herausgearbeitet war, wurde mit der Ziehklinge und anschließend mit dem Schleifpapier geglättet. Und wenn man einmal mit dem Schleifen angefangen hatte, durfte man nicht mehr mit dem Schnitzmesser daran arbeiten – das Schleifpapier hinterlässt feinste Körner auf dem Werkstück. Beim erneuten Einsatz des Messers würde dieses stumpf werden.
Angelika Luidl
 

Stiftebox

Eine knifflige Arbeit, bei der millimetergenau gearbeitet werden muss, damit das Ergebnis hinterher stimmt. Die Schüler der 9 d haben sich dieser Herausforderung gestellt.
Und hier die Arbeitsschritte der Reihenfolge nach:

  • Herstellung von Schmuckpapier
  • Zuschneiden der Einzelteile
  • Verkleben der Außenschachtel und der Schublade
  • Bezug der Außenschachtel
  • Bezug der Schublade – außen

Nicht viel, oder? Aber dahinter stecken vor allem bei den letzten beiden Punkten viele Einzel-schritte.
Angelika Luidl
 

Kirigami

Kirigami ist eine Kunstform, die sich mit dem Schneiden und Falten von Papier beschäftigt, ein Prozess, der dem Origami ähnelt.
Der Begriff selbst entsteht aus der Kombination der japanischen Wörter "kiru" für "schneiden" und "kami", das "Papier" bedeutet.
Betrachter könnten anhand des endgültigen Erscheinungsbildes von Kirigami-Werken durchaus Assoziationen zu dreidimensionalen Pop-up-Karten entwickeln. Ein besonderer Aspekt von Kirigami ist jedoch, dass zur Erstellung eines Kunstwerks lediglich ein einziges Papierblatt erforderlich ist, welches mit präzisen Schnitten versehen und sorgfältig gefaltet wird.
Schüler der 9 d fertigten im Unterricht beeindruckende Kirigami-Modelle an wie die St. Pauls Kathedrale, den Eiffelturm oder die Skyline von New-York.
Für gerade Schnitte kam ein Cutter zum Einsatz, der entlang eines Lineals geführt wurde, während für die feineren Kurven ein Skalpell Anwendung fand. Danach wurden die Papierkonstruktionen entlang vordefinierter Faltlinien zusammengefaltet und anschließend auf eine Grußkarte geklebt. 
Angelika Luidl

Klemmbrett

Als alltägliches Ge- und Verbrauchsmaterial steht Papier heute völlig selbstverständlich jedem in beliebiger Menge zur Verfügung. Bei Faltarbeiten, von Sternen oder geometrischen Körpern bis zu Papierfliegern, haben Schüler in den unteren Klassenstufen bereits vielfältige Erfahrungen mit Papier gesammelt, ohne sich dabei der besonderen Eigenschaften des Materials wirklich bewusst zu werden. Normalerweise beachtet man es kaum, es gilt als ausgesprochenes Wegwerfmaterial, scheint wenig dauerhaft und in seinem Gebrauchswert äußerst begrenzt.
Heute sind Kartonagearbeiten und Bücher sehr billig industriell herstellbar, der Sinn der Buchbindearbeiten ist es nicht, hierzu in Konkurrenz zu treten. 
Die strenge Technik des Buchbindens mit ihren voneinander abhängigen und aufeinander aufbauenden Handgriffen verlangt und schult Disziplin im Denken und Handeln. Und daran durfte sich die 7 b deshalb erproben.
Angelika Luidl

Minibuch

Kochlöffelhalter

in Plattentechnik hat die 7 d aus Ton folgendermaßen gefertigt:

  • zylindrische Form mit Zeitung umhüllen
  • Tonplatte mit Plattenschneider herstellen
  • ausgewellte Tonplatte um zylindrische Form legen
  • die geraden Längsseiten anrauen, anschlickern und zusammendrücken
  • weitere Tonplatte für Boden auswellen
  • Tonzylinder darauf stellen, großzügig ausschneiden
  • Boden und Zylinder mit Hilfe eines Messers durch nach oben streichende Bewegung verbinden
  • Stützzylinder herausnehmen und Innennaht ebenfalls verstreichen
  • Oberfläche bearbeiten und glatt streichen
  • Gesichtszüge mit Ton aus der Hand formen, Nahtstellen anrauen, anschlickern, Körperteil andrücken und gut verstreichen
  • Verzierungen mittels Stempel, Bleistift, Löffel, … aufbringen
  • mit Engobe Farbakzente setzen
  • nach dem 1. Brand Manganspinell aufbringen, transparent glasieren und nochmals brennen

Angelika Luidl

Blaues-Land-Schaf

Aus weiß brennendem Ton fertigten die Schüler der Klasse 7 b Schafe, die als Pflanzgefäße für Kakteen dienen sollen.
Dabei kamen verschiedene handwerkliche Techniken zum Einsatz:

  • Anfertigung zweier Schalen durch die Daumendrucktechnik
  • Zusammensetzen der Schalen zu einem Hohlkörper (Kugel)
  • Gestaltung der äußeren Form durch Anbringen von Körperteilen (Beine, Kopf, Ohren, ...)
  • Feinarbeit an der Oberfläche mittels Ritzen und Eindrücken zur Hervorhebung der Körpermerkmale
  • Ausschneiden der Öffnung für die Kakteenerde mit einem Tonmesser
  • Einfärben der Oberfläche mit Manganspinell
  • Endbearbeitung durch das Auftragen einer transparenten Glasur auf Beine und Kopf, während der Körper mit einer farbigen Glasur versehen wurde

Zusätzlich zur Arbeit mit Ton haben die Schüler Kugelkakteen aus Pappmaché kreiert. Die Kakteennachbildungen wurden mit grüner Farbe bemalt und für ein echtes Erscheinungsbild mit angeklebten Filzkugeln als Blüten verziert.
Angelika Luidl

Boo

Traditionell wird in der 6. Jahrgangsstufe am Anfang des Schuljahres das Arbeiten mit der Laubsäge eingeführt. Dieses Jahr einmal anhand eines Werkstück mit Gruselfaktor. Nachdem Halloween vor der Tür stand, wurden es Teelichthalter mit Gespenstern. Die Werkstücke sollten durch Schattenwurf Schreckbilder an die Wand zaubern.
Halloween wurde ursprünglich vor allem in Irland gefeiert. Von dort gelangte es durch die Auswanderer nach Nordamerika. Ursprünglich geht es aber auf die Kelten zurück. Damals war es ein Schutzritual mit großen Leuchtfeuern auf Hügeln, um böse Geister zu vertreiben. 
Heute ist es ein Spaß für Kinder, wenn sie von Haus zu Haus ziehen und ihren Spruch „Süßes oder Saures“ aufsagen. Was der Ausspruch genau bedeutet, ist nicht unbedingt bekannt und die Irritation ist groß, wenn man dann Essiggurken anbietet ...
Angelika Luidl

Elch

In den 6. Klassen wurden Elche als Dekogegenstand getöpfert. 
Und so wurden die Elche hergestellt:

  • Hohlkugel aus zwei Daumenschalen fertigen
  • Einzelteile (Kopf und Augen) aus Wülsten oder in der Hand formen
  • ein Stück Ton etwa 1,5 cm flach drücken und mit einer Blatt-Plätzchenform zwei Teile als Geweih ausstechen, diese an den scharfen Kanten etwas abrunden
  • Werkstück und zu verbindende Einzelteile ritzen, mit Schlicker bestreichen, aufsetzen und gut verstreichen
  • mittels Kopfmacher (Nietwerkzeuge) die Augäpfel hervorheben
  • mit einem Löffel einen Mund eindrücken
  • außerdem zwei Nasenlöcher mit Modellierstäbchen einstechen, ebenso von unten durch die Hohlkugelwand stechen (sonst zerreißt es das Werkstück beim Brennen, da dann Luft eingeschlossen ist, und wenn Luft warm wird, dehnt sie sich aus)
  • Fell durch Einritzungen mit der Gabel einbringen (verdeckt auch kleine Unebenheiten)
  • Vor dem Brand: Geweih, Augäpfel und Mundöffnung farbig hervorheben
  • nach dem Brand: Werkstücke mit Manganspinell schwärzen und erneut brennen

Angelika Luidl

Törööö